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Mi, 24. April 2024

Koi - Bewertung

Kampfkatze
Experte
am 5. August 2015
SpeisenAmbienteService
Da das Koi eine Zeit lang anscheinend wirklich "grausig" war, schreibe ich nun eine neue Bewertung.

Seit Mai habe ich das Koi (so weit ich mich erinnern kann) sechs Mal besucht und wurde eigentlich nie enttäuscht.

Im Raucherbereich sitzt man in wirklich gemütlichen, großen und breiten Korbsesseln und hat das Nachtisch- so wie Salatbuffet nebenan. Der Nichtraucherbereich ist größer, sieht auch nett aus, aber es gibt nicht so gemütliche Sessel.
Zu Mittag kostet das All you Can Eat à la Carte 10 Euro und Abend (ab 17:30 erst!), glaube ich, 16 Euro.
So läuft es ab: Man führt eine Stricherliste, also macht Stricherl oder Kreuzerl bei den Speisen, die man haben möchte. Das ganze kann beliebig oft wiederholt werden, man kann also mehrmals bestellen und bekommt alles frisch und heiß (außer natürlich die Sushi etc.) an den Tisch geliefert.
Zum Beispiel: Anna, Lisa und Peter gehen ins Koi. In der ersten Runde wollen Anna und Peter Gurkenmaki, also macht man zwei Striche in die Spalte mit der Nummer dieser Maki usw.
Die beiden können in der nächsten Runde allerdings wieder Gurkenmaki bestellen, wenn sie möchten (Lisa natürlich auch).
Das einzige was man zu Mittag pro Person nur ein Mal ordern darf, ist Sashimi. Abends gibt's davon so viel man will, allerdings sind andere Speisen begrenzt, die es allerdings auch nur abends gibt (z.B. Jakobsmuschel).

Ich habe im Koi schon wirklich viele Speisen, wenn auch nicht alle, gekostet, da es über 100 kleine Tellerchen gibt.
Angefangen wird dabei mit verschiedenen Sushi- und Makikreationen. Besonders gut finde ich das Lachs-Temaki oder auch die Gurkenrollen, bei denen der Reis weggelassen wird - also nur Gurke und Fisch.
Es gibt Tunfisch, Lachs, Aal, Butterfisch, Ebi, ... und natürlich auch viele gemischte Maki, z.B. auch mit Ente.

Kommen wir nun zu den Dim Sum.
Hier mag ich besonders die Entenzungen, Hüherkrallen und Kutteln, da ich solche Dinge einfach liebe. Man muss das natürlich nicht bestellen, wenn man es eklig findet.
Es gibt auch Taschen gefüllt mit Bärlauch und Shrimps, sowie knusprige Shrimpstaschen, Pilz mit Schweinefleisch und so weiter. Besonders liebe ich auch die Reismehlpalatschinken mit Shrimps gefüllt.
Jiaozi gibt's natürlich auch - nicht nur mit Schwein, sondern auch mit Huhn und Rind.

Die Frühlingsrollen im Koi finde ich toll, da es auch welche mit Lachs und Knoblauch gibt. Diese schmecken echt sehr gut.
Meine Mama mag auch die vietnamesische Frühlingsrolle aus dem Koi sehr gerne, allerdings war sie noch nie bei einem "richtigen" Vietnamesen essen, wo ich persönlich diese meistens noch besser finde.

Die anderen warmen Speisen esse ich, ehrlich gesagt, eher selten, weil ich meistens schon so, so satt von Sushi und Dim Sum bin.
Allerdings schmeckte mir der Lachs mit Curry sehr gut, der Papageienfisch (Abendspeise) war ebenfalls wirklich köstlich.
Die Lammspieße mit Kreuzkümmel sind bei meiner Mutter und mir der absolute Hit. Ab und zu ist einer vielleicht etwas zäh, was aber einfach passieren kann und für mich nicht weiter tragisch ist.
Auch die Hühnerspieße mit Erdnusssauce habe ich zwei Mal gekostet und befand auch diese als absolut okay.

Man bekommt eine süß-scharfe Chilisauce auf den Tisch gestellt, kann sich aber auch noch Srirache (sehr scharfe, rote Sauce) beim Buffet holen. Letztere ist für mich ein Muss zu den Dim Sum.

Als Salate gibt es meistens diesen typischen, gelben, scharfen Krautsalat, Pilze, Sojasprossen und manchmal Kimchi.
Das Nachspeisenbuffet besteht aus Obst und Kompott. Ich muss zugeben, das Obst ist nicht immer frisch, aber das letzte Mal zum Beispiel gab es frische(!) Ananas, Mango und Melone und es schmeckte wirklich toll.
Ansonsten gibt es noch Tiramisu, Bällchen gefüllt mit Bohnenpaste und gebackene Bananen, etc.

Minuspunkte:
Das "Rindsteak" ist einfach kein Steak, war zäh und die Sauce schmeckte ausschließlich salzig.
Die Sojasauce ist meines Erachtens umgefüllt worden und nicht von Kikomann. Meine Mama brachte letztens ihre eigene mit. *grins*

Zu den Toiletten:
Die Sauberkeit ist jedes mal anders. Meistens war ich zufrieden, es war sauber und roch gut.
Ein Mal lag viel Klopapier am Boden, aber das war wohl ein Gast und es wurde eben nicht jede halbe Stunde nachgesehen. Richtig "grausig" habe ich persönlich die Toiletten dort noch nie erlebt und ich benutze sie häufig (Goldfischblase).

Service:
Ein Kellner und eine Kellnerin wirken recht "muffig", lächeln aber dann doch mal, wenn man es zuerst tut.
Der Chef ist einfach nur extrem freundlich, fragt auch wie es einem geht, wenn man öfter dort ist, erklärt einem alles und lacht häufig.
Ab und an wird eine Speise vergessen, was aber für mich kein Problem ist. Ich kann ja jederzeit nachbestellen. :)

Man hat wohl gemerkt: Ich finde das Koi ganz toll (auch wenn es sicherlich nicht die "perfekte" asiatische Küche ist, aber für den Preis - Holla die Waldfee!) und gehe morgen auch wieder mit Mama, Bruder und Freundin aus Vorarlberg hin. :)
Koi - WienKoi - WienKoi - Wien
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15 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Auch in Korea haben wir fermentierte Stinki-Fischsaucen (teilweise aus Fischinnereien) ohne die beisielsweise kein gutes Kimchi moeglich waere, meiner Meinung nach. Meine Frau schuettet da immer je nach Menge bei der Zubereitung einen ganzen Liter hinein.

8. Aug 2015, 10:31·Gefällt mir

SSW: Lammfleisch ist auch in Vietnam nicht beliebt und unbekannt. Die vietnamesische Stinki-Sauce für die Sommerrollen wird aus der fermentierten Shrimp Paste Mam ruoc hergestellt: Link

8. Aug 2015, 09:22·Gefällt mir

Habe neulich in Korea chinesische Lammspiesschen gegessen...bis dato die besten in meinem Leben!!! Ob sie authentisch waren, kann ich leider nicht sagen, aber ich glaube, hier waere jeder begeistert gewesen, der chinesische Lammspiesschen kennt und mag. Allein die Fleischqualitaet...und fuer KoreanerInnen ist Lammfleisch eher unbekannt und unbeliebt (wegen des speziellen Lammgeschmacks).

8. Aug 2015, 06:20·Gefällt mir

Unser thail. Freund hatte für den Privatgebrauch die Stinksauce. Mir hat sie geschmeckt, aber sie stinkt wirklich ziemlich arg.

8. Aug 2015, 01:34·Gefällt mir1

Gibt es irgendwo in Wien (jetzt einmal Privatwohnungen ausgenommen ;-) ) noch die "Schweinehaut in Reisblatt gerollt? Gab es bei einem der Vietnam - Pioniere, dort, wo jetzt das angeblich unsägliche "Pat Kitchen" ist.

7. Aug 2015, 22:53·Gefällt mir

Kampfkatze: ich kann Dich auch verstehen. Wenn´s Euch dort schmeckt, kann ich mich nur für Euch und fürs Koi freuen :) Bertl2: Ja, es geht um die "Sommerrollen" oder Gỏi cuốn. Die frittierten Rollen, die man hier unter Frühlingrollen versteht, heißen Nem oder was den Südvietnamesen viel lieber ist Chả giò. Diese Saucen-Varianten (die dickflüssige Sauce ist eine Hoisin-Sauce, also Fertigsauce) sind natürlich zulässig. Bei der Fischsauce sind Vietnamesen urkritisch. Da gibt es eine ganz große Auswahl. Feinschmecker kennen die Unterschiede. In Lokalen wird eine sehr schlechte Qualität mit Zucker, Zitronensaft, Chili und ganz viel Wasser gestreckt. Vietnamesen würde diese schlechte Qualität niemals "roh" essen. Es gibt noch eine sehr beliebte Sauce, die gerne dazu gegessen wird. Diese wirst Du in Europa in den Lokalen niemals finden, weil sie richtig stinkt. Ich kann sie nur schwer beschreiben. Sie ist von den Konsistenz her ganz dickflüssig (viel mehr als die Hosin-Sauce), grau/violett und wird auch mit Zucker und Zitronensaft verfeinert. Für Kenner ein richtiger Genuss!

7. Aug 2015, 22:33·Gefällt mir

Und, apropos, schon einmal westlich des Inns (oder der Enns ;-) ) Gulasch gegessen oder Wein getrunken oder gar nördlich des Mains ein Wiener Schnitzel verspeist? ;-)

7. Aug 2015, 21:45·Gefällt mir

Bei den "Sommerrollen" (Es geht doch wohl um diese und nicht um Nem) ist mir aufgefallen, dass sie entweder mit Liquamen (der verdünnten, gesüßten Variante von Garum) oder aber mit einer pikanten, dickflüssigen Sauce mit Erdnusssplttern serviert werden. Sind das zulässige Varianten? Garum war die römische Fischsauce, Liquamen die vor allem mit Traubensaft gestreckte Variante davon.

7. Aug 2015, 21:38·Gefällt mir1

Ich verstehe durchaus, was du meinst. Allerdings ist das alles nun mal so. Schau dir zum Beispiel irgendwelche "China-Buffets" an oder Sushi-Lokale, wo der Reis eiskalt aus der Maschine gepresst wird und es Maki mit Schokosauce gibt und dergleichen. Da finde ich das Koi noch um Längen besser. ;) Aber deshalb lasse ich mir meinen guten Geschmack nicht streitig machen. ;)

7. Aug 2015, 21:28·Gefällt mir

Ist ok, andere Meinungen sind immer willkommen. Dass die Möchtegern-Vietnamesischen-Frühlingsrollen Deiner Mutter geschmeckt haben, freut mich. Ich habe ja auch geschrieben, dass gebackenes Schweinefleisch mit Koriander und Fischsauce, als Wiener Schnitzel getarnt, Vietnamesen, die keine Ahnung von der österreichischen Küche haben, durchaus schmecken kann. Ich habe schon von einigen, leider mittlerweile schon zu vielen Vietnam-Touristen gehört, wie vietnamesische Gerichte schmecken oder zu schmecken haben. Ganz aktuell war die Aussage einer Österreicherin, die 6 Wochen in Vietnam unterwegs war. Sie hat gemeint, dass Erdnüsse in allen vietnamesischen Suppen zu finden sind. Ich habe versucht sie aufzuklären, leider ohne Erfolg. Gegen Ende war sie schon etwas aggressiv und hat, ohne rot zu werden, behauptet, alle möglichen Suppen-Variationen in diesen 6 Wochen gegessen zu haben. Als Tourist würde ich mich, was die traditionelle Küche eines Landes betrifft, nicht so weit aus dem Fenster lehnen - man hat in diesem Land nicht gelebt. Als Tourist wird man von den Einheimischen entsprechend behandelt und ist immer fremd. Deine Freundin lügt nicht, sie kennt es nur nicht anders. Es gibt vietnamesische Lokale in Österreich, die man besuchen kann. Auch die Sommerrollen dort sind halbwegs in Ordnung. Aber so wie vietnamesische Familien sie anrichten und essen würden, sind sie definitiv nicht. Es fehlen auch wichtige Zutaten (v.a. Kräuter). Beim Koi stört mich, dass die vietnamesischen Rollen keine sind, aber als solche bezeichnet werden (siehe Vergleich: Wiener Schnitzel und gebackenes Schweinefleisch). Wenn ein Koch schon keine Ahnung hat, wie ein bestimmtes Gericht zubereitet wird, sollte er zu Fantasie-Namen greifen, wie z.B. Koi-Rollen.

7. Aug 2015, 21:23·Gefällt mir1
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