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hautschi
Experte
am 16. Mai 2015|Update 8. Dez 2018
SpeisenAmbienteService
Update 08.12.2018:
Alles beim alten wie 2015 beschrieben. Gut gegessen, weiterhin für ein Backhenderl sehr empfehlenswert.
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Wieder einmal ein Wochenendtrip ins von uns geliebte Graz.
Aufgrund der örtlichen Nähe war auch ein Ausflug an die südsteirische Weinstraße geplant. Zum Mittagessen wollten wir ein möglichst urtümliches steirisches Gasthaus finden – und wie wir es fanden, nämlich das Gasthaus Köstenbauer:

Ziemlich am Ortsrand von Ehrenhausen, am Beginn der Weinstraße gelegen, versteckt sich unser Mittagsziel.
Im Hof einen Parkplatz für den Boliden gefunden, enterten wir das kleine Gasthaus. Wäre das Wetter schön gewesen – es hat aber den ganzen Tag geschüttet – würde auch ein uriger kleiner Gastgarten zum Verweilen einladen.

Betritt man den Köstenbauer, befindet man sich im Schankraum, dieser ist zugleich auch der Raucherbereich. Vorbildlich durch eine Türe getrennt, gibt es einen zweiten Raum für die non-smoking Fraktion. Die Hardliner könnten den Nichtraucherbereich auch über den Hintereingang vom Parkplatz erreichen, ohne durch die Raucherzone durchgehen zu müssen.

Das Gasthaus ist alt aber sehr gepflegt. Vor der Schank aus früherer Zeit sind im Raucherbereich 4 oder 5 Tische zu finden. Bilder mit lustigen Sprüchen zieren die Wände, auf den blitzblanken Tischen gibt es einen kleinen roten Tischläufer, nach der Bestellung wird eine Menage eingestellt.
Hier ist es urig, hier gefällt es uns, aus der Küche duftet es wie anno dazumal wenn die Oma am Sonntag aufgekocht hat. Für das Ambiente vergeben wir 4 von 5 Punkten.

Als Speisekarte fungiert eine kleine tragbare Tafel. Es gibt 2 Suppen 4 oder 5 Hauptspeisen und 2 Desserts. Nicht die Masse, aber ich glaube, wenn man nicht extrem zickig ist, ist für jeden etwas dabei.

Den Service schupft eine sehr nette Dame, ich nehme an, die Chefin des Hauses. Sie ist extrem bemüht, berät, man merkt, sie möchte es dem Gast recht machen. Bei unserem Eintreffen sind wir die einzigen Gäste. Nach der Bestellungsaufnahme entschwindet die Dame in der Küche um mitzuhelfen.
Im Laufe der Zeit trudeln weitere Kundschaften ein und die liebe Frau entwickelt sich zum Tausendsassa. Sie nimmt auf, schenkt selbst ein, bringt das Essen, räumt ab, hilft weiter in der Küche mit, wirklich toll und vor allem dabei immer _freundlich_!
Unter dem Gesichtspunkt eines einfachen Landgasthofes vergeben wir für den Service hier gerne 5 von 5 Punkten.

Kaspressknödelsuppe (3,--): Nichts ist hier mit den halben Mokka-Suppentassen, die in der Gastronomie immer häufiger anzutreffen sind. In einer großen weißen Suppenschüssel kommt die brennheiße Suppe daher, als Einlage ein Trumm von einem Kaspressknödel. Ich genieße hier eine echte Rindsuppe (für mich könnte sie noch einen Ticken intensiver sein, das ist aber bereits meckern auf hohem Niveau), auch der Knödel natürlich hausgemacht und sehr gut 4 von 5 Punkten.

Frittatensuppe (2,30): In der gleichen Suppenschüssel kommt auch hier die dampfend heiße Suppe mit sowas von guten hausgemachten Frittaten daher. Die Palatschinken ganz weich und sehr dünn geschnitten, einfach super. Gott sei Dank ist der liebsten Frau die Portion zu groß und ich komme auch noch in den Genuss dieser Frittatensuppe. 5 von 5 Punkten.

Ein ganzes Backhendl (14,--): Hier bekommt man wirklich ein ganzes Hendl. Das Federvieh ist in viele kleine Teile zerlegt, selbst Hals und Leber sind auf der Platte zu finden. Die Panier perfekt entfettet, knusprig, gut gewürzt, in der richtigen Farbe. Für uns das beste je gegessene Backhendl. 5 von 5 Punkten.

Gemischter Salat (3,--): Gott sei Dank haben wir nur einen Salat bestellt. Auch hier kommt eine große Schüssel, gut gemischt, sehr gutes Dressing. Ich glaube, dass keiner dieser Salate eine Dose oder ein Glas gesehen hat.
Einziger Kritikpunkt: Der Salat wurde automatisch mit Kernöl mariniert. Mich stört das gar nicht, die liebste Frau ist beispielsweise kein Kernölfreund. Eine kurze Nachfrage bei der Bestellung könnte hier den Gast vielleicht noch glücklicher machen. 4 von 5 Punkten.

Für eine Nachspeise – die bestimmt hausgemacht und gut gewesen wäre – blieb leider kein Platz mehr.

Die konsumierten alkoholfreien Getränke waren gut gekühlt und qualitativ 1a. Der kleine Braune brav im Mittelfeld einzuordnen.

Fazit: Meine doch sehr hohe Bewertung soll hier nicht missverstanden werden. Natürlich wird sich der Service und das Ambiente nicht mit tollen Haubenlokalen messen können. Im Vergleich zu anderen Gasthäusern dieser Kategorie sticht das Gasthaus Köstenbauer unserer Meinung doch sehr hervor.
Wir wissen wo wir beim nächsten Besuch der Südsteiermark essen werden, den anderen Usern kann ich einen Besuch – solltet ihr einmal in der Nähe sein – nur empfehlen.
Klolektüre - Gasthaus Köstenbauer - EhrenhausenKlolektüre - Gasthaus Köstenbauer - EhrenhausenFrittatensuppe - Gasthaus Köstenbauer - Ehrenhausen
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17 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Der Hirschbirnenessig ist sicher ein hervorragender kräftigerer Essig (ich mag auch den Hirschbirnenschnaps!), den ich in Kombination mit dem Steirischen Kürbiskernöl eher für deftigere Salate (Käferbohnensalat, warme Krautsalate, Erdäpfelsalat oder Rindfleischsalat) verwenden würde. Für das Marinieren von Blattsalaten, Paradeis- und Gurkensalaten, Tafelspitzsülzchen und überhaupt allen leichteren Sommersalaten harmoniert mit dem Kürbiskernöl aber am besten der Verjus. Dabei handelt es sich um einen leichten Traubenessig, der aus unreifen Trauben gewonnen wird. Die Trauben, die früher im Rahmen der Vorlese zur Qualitätsverbesserung der anderen Trauben weggeschnitten und eher achtlos zu Boden geworfen wurden, werden heute immer öfter zur Herstellung des Verjus verwendet. Der Verjus wird in der Südsteiermark immer beliebter, weil er sehr fein im Geschmack, kalorienarm und histaminfrei ist.

18. Mai 2015, 22:02·Gefällt mir

Meiner Meinung nach ist der Pöllauer Hirschbirnenessig ein absoluter Essigtraum und passt hervorragend zum Kürbiskernöl.

18. Mai 2015, 11:41·Gefällt mir

Was sagen die steirischen Experten (zu denen ich mich nur am Rande zähle ;-) ) eigentlich dazu, wie man Kernöl beim Salat kombiniert? Es stimmt natürlich, dass Apfelessig sehr gut dazu passt; ich finde allerdings, dass auch Zitronensaft gut damit harmoniert, bei Blattsalaten.

18. Mai 2015, 08:16·Gefällt mir
17. Mai 2015, 14:32·Gefällt mir

Für zwischendurch oder auch als Beilage: Paprikasalat mit Kernölpesto, dazu ein Sauvignon Blanc aus der Südsteiermark (sehr zu empfehlen der "Joseph" vom Weingut Potzinger, Riede Sulz, in Ratsch-Gabersdorf).

17. Mai 2015, 14:30·Gefällt mir

Ein Cousin aus meiner steirischen Verwandtschaft war dienstlich zeitweise in Kuala Lumpur und sagte, dass dort Kernöl als Gastgeschenk ein großer Hit war. :-)

17. Mai 2015, 14:19·Gefällt mir

Ich stelle mir gerade koreanisches Bibimbap (gemischter Reis mit Sesamöl und Chilipaste) mit Kernöl vor... :D

17. Mai 2015, 13:46·Gefällt mir

Wie wäre ein Espresso mit Kernöl? Gibts beim Gegenbauer am Naschmarkt.

17. Mai 2015, 13:43·Gefällt mir

Eine der besten Vorspeisen: ein Vogerlsalat mit warmen leicht speckigen Kartoffeln und kleinen knusprig gebratenen Speckstreiferln, mariniert mit Steirischem Kürbiskernöl.

17. Mai 2015, 13:29·Gefällt mir

Vanille-Eis mit Kürbiskernöl. Wenn beides von hoher Qualität ist, dann schwebt man im Siebten Himmel!

17. Mai 2015, 12:33·Gefällt mir3
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