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Do, 25. April 2024

Shiki - Bewertung

Mitzikatzi
am 17. April 2015
SpeisenAmbienteService
Das ehemalige Tenmaya war nie bekannt für eine außergewöhnliche Küche, aber es war nie schlecht. Mit der Renovierung hat sich (leider) alles geändert. (Übrigens auch die Gäste: Japaner sieht man jetzt nie mehr, dafür viele Russen.)

Es ist eindeutig ein Restaurant für besondere Anlässe. Es gibt zwar auch einen "Brasserie"-Bereich, aber dort fühle ich mich ein bisschen unwohl (Kupfer-töne, Beobachtung von draußen). Da zahle ich lieber 4 Eur für Gedeck. Die Küche ist innovativ und es wird mit den besten Zutaten gearbeitet - hier traue ich mich auch das Beef Tartar zu bestellen. Sehr gut ist auch die Rückenschnitte vom Wagyu. Aber die Tempura sind manchmal nicht knusprig und die Saucen dazu sind auch nicht so passend wie die echte Tempurasauce mit geriebenem Rettich. Die Sushi und Sashimi überzeugen auch gar nicht. Süßwasserfische sind einfach nicht geeignet. Und wenn bei den "Contemporary Sushi" dann auch noch überall Vinaigrette/Kaviar/Chutney dabei ist, ist das für mich klar gegen einen der Hauptgedanken der hinter Sushi steht. Wirklich sehr enttäuschend sind auch die Suppen. Japanisch ist eigentlich gar nichts von der Karte.

Die Weinkarte bietet viele sehr gute Weine - hauptsächlich aus Österreich und Frankreich aber auch ein paar andere.

Die Atmosphäre geht eindeutig in Richtung Nobelrestaurant - aber überhaupt nicht japanisch; ich glaube es wird versucht moderne "cosmopolitan" Atmosphäre zu erzeugen, was nur beschränkt geglückt ist. Das Personal ist immer sehr freundlich - da gibt's nichts zu kritisieren. Aber sie können sehr schnell lästig werden mit ihrem "Noch etwas zu trinken?" (wenn das Glas noch halb voll ist). In der ganz oberen Liga spielt man so nicht mit.

Die Portionen sind (sogar für Frauen) zu klein. Die Preise sind für die Qualität sehr hoch. Hier zahlt man nur für die Lage und den Innenarchitekt.
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11 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Wenn man bedenkt das Japan schon im 2.Weltkrieg ein Flotte von Flugzeugträgern besass, die nicht mal Nazideutschland hatte...

18. Apr 2015, 10:58·Gefällt mir

Besonders für die USA war es wohl einer der grössten Fehler die sie machen konnten, nämlich die Erzwingung der Öffnung der japanischen Häfen. Dadurch bekam Japan auch den Zugang zu westlicher Technologie. Was Jahrzehnte später darauf folgte ist in einschlägigen Geschichtsbüchern nachzulesen.

18. Apr 2015, 10:56·Gefällt mir

Danke! Ich dachte immer, Kobe - Rindfleisch sei eine alte Tradition. Aber, so mancher ist bestimmt auch überrascht, wie spät Japan aus der Steinzeit herausgekommen ist.

18. Apr 2015, 10:33·Gefällt mir

Bertl2, Kobe-Rindfleisch wurde im Jahre 1865 von westlichen Kaufleute entdeckt und vermarktet. Davor aßen die Japaner die Tiere nicht, wie schon gesagt aus buddhistischer Überzeugung (siehe Link). Außerdem wurde das Fleisch in den 1860er auch nur von Europäern an Europäern bzw. Amerikanern verkauft. Erst im Jahre 1872 gründeten die Japanern eine eigene Schlachterei. Beim pazifischen Lachs gibt es auch viele Unterarten. In Japan war eher der Ketalachs bekannt, kulinarisch auch nur im Norden Japans. Den aß man auch nur gegart, roh hätte höchstwahrscheinlich zur Parasitenkrankheit und den sicheren Tod geführt.

18. Apr 2015, 10:11·Gefällt mir1

Bezüglich "heimisch in Japan": Was ist eigentlich mit Pazifischen Lachsen und Kobe - Rindfleisch?

18. Apr 2015, 08:13·Gefällt mir

Man erinnere sich: Erst vor kurzem wurde der kulinarische Horizont der Wiener extrem erweitert. Man denke an die 2-Stunden- Wartezeitschlangen beim Dunkin Donuts im vergangenen Herbst 2014 auf der MaHü (wie ich dieses Abkürzel hasse!Uääh!).

17. Apr 2015, 22:06·Gefällt mir1

Hatte im Jänner auf Heimatbesuch Schnitzel mit Tunke aka Jägerschnitzel...Fast hätte ich danach dort auf den Tisch gekotzt. Mittlerweile bin ich ja schon sowas von "austrifiziert" (klingt ähnlich wie infiziert) ;)

17. Apr 2015, 22:01·Gefällt mir

Habe nichts dagegen wenn das Horizont erweitert wird. Finde es nur nachdenklich, wenn der Beweggrund mit der Handlung keine direkte Verbindung hat, in diesem Fall "Die USA ist eine Weltmacht, sie haben auch sicher einen guten Geschmack". Dito mit dem Fleischessen, die Japaner aßen über Jahrhunderte aus Überzeugung allgemein kein Fleisch. Während der Meiji-Zeit begann der Kaiser Rindfleisch zu verzehren, wieso? Weil die Europäer und Amerikaner rotes Fleisch essen, das macht sie groß und stark. Dem Kaiser hat es wohl kaum geschmeckt, er wollte eben ein Vorbild für sein Volk sein. In diesem Fall würde ich das nicht einmal als "Horizont erweitern" bezeichnen, sondern als eine sprunghafte Mutation der heimischen Kultur ansehen. Das selbe gilt auch für China. Als die ersten McDonalds und KFC nach China kamen, stellten sich die Menschen in kilometer langen Reihen um dort essen zu können. Viele von ihnen schmeckt es auch nicht wirklich, aber es kommt aus dem Ausland, sicher ist es gut. Für viele Jahre zählte Fastfood aus dem Übersee in China als "Nobelessen", hmm. Was ist sagen möchte ist, dass man Kultur nicht zu sehr von (extremen) Wertvorstellung verzehrt werden sollte. Tradition hat je nach Region, Nationalität und Kultur eine eigene Persönlichkeit. Nicht alles Speisen passen mit noblen, westlichen Restaurantflair zusammen oder lassen sich durch andere Zutaten bzw. Kochtechniken ergänzen. Einige Sachen kann man kombinieren, andere lieber nicht.

17. Apr 2015, 21:23·Gefällt mir4

Und Österreich hat seinen Horizont auch erweitert: lecker, yammy, ... und bald wird das panierte Schnitzel mit Tunke der Renner in Österreich werden. Halleluja Engerl!

17. Apr 2015, 20:56·Gefällt mir1

Nicht nur in Japan, sondern mittlerweile auch Korea wird der unsägliche Lachs als "Spezialität" serviert...in einem Land was von drei Seiten am Meer grenzt und der Fisch und Meeresfrüchte zum Teil noch lebendig auf dem Fischmarkt verkauft wird!Muss ich dort echt ned haben.

17. Apr 2015, 20:26·Gefällt mir1
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