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Fr, 19. April 2024

Promenade - Bewertung

bluesky73
Experte
am 7. April 2015
SpeisenAmbienteService
Am Karsamstag führt uns der Heimweg durch das Burgtor in den Grazer Stadtpark und damit auch direkt vorbei am Promenade. Das Lokal ist vor gut einem halben Jahr geschlossen und einer Umgestaltung unterzogen worden – seit rund einem Monat sind die Tore nun wieder offen.

Das Eingangsportal ist unverändert geblieben, gleich danach befindet man sich nun in einem großen, offen gestalteten Raum mit Hochtischen und dazugehörigen Barhockern. Gegenüber der Eingangstüre liegt eine lange Bar mit ausreichend Sitzgelegenheiten davor. Wir drehen eine Sondierungsrunde rechts im großzügigen Erkerbereich, in dem einzelne Zweiertische angeordnet sind. Die Tische sind gefühlsmäßig ein wenig eng gestellt und eignen sich vermutlich ganz gut für Kaffee und Kuchen – wir möchten auch eine Kleinigkeit essen und drehen die Runde fertig in den Bereich links vom Eingang, in dem geschickt einzelne Nischen mit Vierertischen geschaffen worden sind. Wir haben Glück und ein Tisch direkt an der Glasfront ist für uns frei.
Die Getränkekarte liegt bereit, den Tisch zieren eine einzelne Tulpe in der bauchigen Vase und ein nicht ganz sauberer Zuckerstreuer.

Es dauert nicht lange, bis ein junger Mann aus dem Service zu uns kommt, um nach der entsprechenden Nachfrage die Speisekarten am Tisch zu lassen. Das Angebot erstreckt sich von einer umfangreichen Frühstücksauswahl (wochentags bis 14 Uhr, am Wochenende bis 16 Uhr), über Tapas, kleineren Gerichten bis hin zu einem passablen Kuchenangebot. Die Getränkekarte ist gut sortiert, neben Cocktails und einer guten Weinauswahl ist man auf zehn verschiedene Sorten Gin stolz.

Wir probieren jeweils ein Achtel Weißburgunder ( Euro 4) und Sauvignon Blanc (Euro 4,50) vom Weingut Erwin Sabathi, die kurz darauf mit einem kleinen Glas Wasser ohne Verrechnung serviert werden.

Unser Platz neben der verglasten Front und am Eingang ist relativ gut gelegen und wir können das rege Kommen und Gehen beobachten. Von den typischen Touristen über young, rich and beautiful bis hin zu den reiferen Damen, die sich nach dem Spaziergang mit dem Hunderl einen Kaffee gönnen ist alles vertreten. Das Ambiente mit den floralen Mustern und der modernen, aber gemütlichen Einrichtung ist gelungen.

Wir bekommen unser Besteck in einer hochwertigen Manschette, gleichzeitig den stylishen Salz- und Pfefferstreuer.
Tortilla Espanola (Euro 6,90). Serviert wird am lila Teller ein passabel großes Stück einer Tortilla mit einer Portion gut mariniertem Salat. Im separaten Schüsserl findet sich die „Spicy Sour Cream Sauce“, als Deko stecken in der Tortilla je ein Spießchen mit einer Olive und einer getrockneten Tomate. Das spanische Erdäpfel – Spinat Omelette ist heiß und geschmacklich ok, für mich persönlich ist der Kreuzkümmelgeschmack ein wenig zu präsent. Die Sour Cream ist wirklich spicy – auf eine der Chiliflocken sollte man lieber nicht beißen.

Weizer Schafskäse im Prosciuttomantel gegrillt (Euro 9,50). Das Gericht kommt im tiefen Teller in Form einer große Portion gemischtem Salat mit drei Stück Schafskäse, umwickelt mit Prosciutto. Der Käse ist nicht auf jeder Seite angebraten, schmeckt aber trotzdem sehr gut, wenn auch ein wenig untypisch, fast wie ein Haloumi. Der Salat ist identisch mariniert wie der bei meiner Tortilla, zusätzlich finden sich Granatapfelkerne und eine eingelegte Feige, die dem Gericht eine ungewöhnliche Note verleihen.

Unser junger Mann aus dem Service fragt aufmerksam nach, ob alles zu unserer Zufriedenheit ist, auch wenn wir das Service ein wenig unpersönlich wahrnehmen ist es trotzdem professionell. Neben ihm werken übrigens sieben weitere Kollegen vor und hinter der Bar.

Beim Abservieren wird uns noch eine Nachspeise angeboten – Fr. bluesky wünscht sich einen Cappuccino, der kurz darauf an den Tisch kommt.
Wir bitten um die Rechnung – die zwei Achterl Wein, die zwei Gerichte und ein Kaffee summieren sich knapp auf nicht ganz günstige 28 Euro.

Zum Fazit: Das Promenade hat zwar das Wort „Cafe“ im Namen verloren, gesamtheitlich gesehen aber gewonnen. Das Ambiente wurde entstaubt, trotzdem dabei auf das historische Gebäude Rücksicht genommen. Der Plan, den Park ins Lokal zu holen ist gut umgesetzt worden. Die lange Bar hat wahrscheinlich nicht ganz zufällig am Abend das Potential, Zufluchtsstätte all jener zu werden, die seit dem Schließen vom aiola city wahrscheinlich ohne Stammlokal ziellos umherstreifen.
Das Service werkte engagiert, aber nicht sehr empathisch und wurde von uns ein wenig unterkühlt empfunden. Die von uns gegessenen Speisen waren kreativ zusammengestellt und geschmacklich ok – preislich sind sowohl die Weine wie auch die Gerichte eher im oberen Bereich angesiedelt. Wir werden wiederkommen und den Kuchen probieren …. dann aber eher wieder tagsüber.
Die Bar - Promenade - GrazCaipirinha - Promenade - GrazPromenade - Graz
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3 Kommentare

Das Wort "Cafe" im Namen verloren.....stimmt. Aber auf der Rechnung steht noch immer "Cafe Promenade". Vielleicht noch die Registrierkassa vom Vorgänger.

11. Mai 2015, 13:14·Gefällt mir

Könnte man durchaus so sehen...ein "aiola im Park" sozusagen :-)

7. Apr 2015, 12:22·Gefällt mir

Also eine weitere Aiola-Filiale!

7. Apr 2015, 12:16·Gefällt mir1
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