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Mi, 24. April 2024

Italia - Bewertung

bluesky73
Experte
am 9. März 2015
SpeisenAmbienteService
Motiviert durch die zuletzt gemachten guten Erfahrungen mit der Gastronomie in Shoppingcentern wagen wir erneut einen mittäglichen Ausflug. Unser Ziel ist diesmal das Italia, das an einem sehr zentralen, stark frequentiertem Standort (offiziell: Haus 3 - Green City / Ebene 1) zu finden ist.

Die räumliche Trennung zum Menschenstrom schafft eine Rolltreppe mit vorgelagertem Koi-Teich, gleich dahinter beginnt der Gastbereich, der auf zwei Ebenen aufgeteilt ist. Die Tische sind mehrheitlich eher klein und mit runder Steinplatte ausgestattet, jene mit rechteckigem Querschnitt bieten etwas mehr Platz. Auf jedem der Tische findet sich eine kleine Menage und ein Aufsteller mit Infos zu Speisen und Getränken.

Inmitten des Gastbereiches steht eine imposante Theke mit Barhockern, umrahmt wird die Szenerie durch eine von sechs Säulen getragenen schmiedeeisernen Kuppel, die wie eine Krone über allem thront.

Wir suchen uns einen Tisch am Rand des Geschehens – trotz Mittagszeit sind eher wenige Plätze besetzt und die Mehrzahl der Gäste begnügt sich mit einem Kaffee oder einem anderen Getränk. Wir lassen uns nicht beirren und bleiben bei unserem Plan, etwas zu essen. Das Service wird durch zwei Herren mittleren Alters und in Straßenkleidung erledigt. Einer der Herren bringt uns zwei kleine Speisekarten und nimmt parallel dazu die Getränkewünsche auf. Die Karte birgt wenig Überraschungen, Pizzen, Nudeln, Salat – das klassische Angebot für Zwischendurch. Unsere Bestellung wird emotionslos, aber korrekt aufgenommen, etwas zeitversetzt nach den Getränken bekommen wir das Besteck am kleinen Silbertablett eingestellt.

Das Ambiente wirkt großzügig, aber trotz Teppich und den drapierten Vorhängen kommt keine rechte Gemütlichkeit auf – das Shoppingcenter lässt sich nicht verleugnen und auch nicht vergessen. Immer wieder werden ankommende ältere Gäste per Handschlag begrüßt – man scheint sein Stammpublikum zu kennen. Liegt’s an den wenigen Gästen oder daran, dass man auf das schnelle Service eingestellt ist…wir bekommen unsere bestellten Gerichte relativ rasch.

Gemischter Salat (Euro 4,10). Über die Vielfalt der Komponenten kann man nicht klagen, neben Gurken, Paprika, Tomaten, grünem Salat findet sich auch jede Menge Rucola am Teller. Das eher lieblos verteilte Dressing begeistert allerdings weniger.

Penne Tricolore mit Lachssauce (Euro 8,90). Der Teller ist ganz nett angerichtet, als Deko findet sich eine halbierte Cocktailtomate auf etwas Rucola, die dritte angekündigte Farbe bei den Nudeln kann ich nicht entdecken. Die Penne selbst sind ok gekocht, allerdings ein wenig fad. Die Lachssauce schmeckt passabel - ist aber nichts, was man nicht zuhause problemlos ebenso hinbringen würde. Etwas irritierend ist das darüber geträufelte grüne Pesto, das sich geschmacklich nicht ganz mit der Sauce verträgt.

Spaghetti Carbonara (Euro 7,90). Dieser Teller begeistert optisch leider weniger. Im tiefen Teller findet sich zwar eine ausreichend große Portion Nudeln, die Sauce wurde aber leider sehr ungleichmäßig verteilt und nur rund die Hälfte der Spaghetti ist mit ihr in Kontakt gekommen. Sieht nicht nur ungewöhnlich aus, lässt leider auch auf eine nicht ganz korrekte Zubereitung der Carbonara schließen.

Wir bitten um die Rechnung, für die beiden Getränke (Cola Euro 2,70, großes Soda Zitron Euro 3,10), den Salat und die beiden Nudelgerichte werden knapp unter 27 Euro fällig.

Zum Fazit: Die Lage ist der große Trumpf des Italia. Das Ambiente ist zwar nicht ganz gewöhnlich, wirkliche Gemütlichkeit ist allerdings nicht aufgekommen. Das Service war zwar vorhanden, kam aber über eine durchschnittliche Leistung nicht hinaus. Die von uns gegessenen Gerichte waren schnell am Tisch, aber ebenfalls eher durchschnittlich im Geschmack. Verwöhnte Gaumen werden hier nicht glücklich, für eine schnelle Sättigung zwischendurch sollte es ausreichen.
Penne Tricolore mit Lachssauce - Italia - SeiersbergSpaghetti Carbonara - Italia - SeiersbergGemischter Salat - Italia - Seiersberg
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4 Kommentare

Ich meinte kein Obers. Ei habe ich vorausgesetzt. Guanciale: Link. Also eher Mittelitalien.

15. Mär 2015, 21:03·Gefällt mir1

Carbonara: Ich habe habe bei einem Spitalsaufenthalt (sonst sehe ich so gut wie nie fern) in einer Kochsendung einen deutschen (!) Koch gesehen, der die Sauce *richtig* erklärte und zubereitete! (Guanciale und nix Obers)

15. Mär 2015, 16:06·Gefällt mir1

Deine Einschätzung ist richtig amarone...das Gericht war weit weg von einer italienischen Caronara.

15. Mär 2015, 15:35·Gefällt mir

Ich erkenne es zwar nicht ganz am Bild, ich fürchte aber, es handelt sich bei der "Carbonara" um eine Variante der "Kochschinken-Rahm-Sauce". Da wir heute ja schon mal die Diskussion anderorts in puncto "pseudoitalienischer Gerichte" (piccata milanese....) hatten, so fürchte ich, dass es sich auch hier um ein solches Gericht handelt. Mit dem Unterschied, dass "Carbonara" bekanntlich auch in Italien so heißt, es allerdings an der Umsetzung hapert bzw. die "germanische" Interpretation dessen immer in einer Katastrophe endet, die nix mit echter Carbonara zu tun hat.

9. Mär 2015, 15:08·Gefällt mir
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