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Mi, 17. April 2024
Blooper
am 21. Februar 2015|Update 30. Sep 2015
SpeisenAmbienteService
Na ja, aufgrund der Vorbewertungen war ich auf das Schlimmste gefasst, aber so heiß wird das nicht gegessen ...

Später Nachmittag im Butcher, zwar ist alles für den Abend reserviert, aber an der Bar ist immer Platz. Das Personal ist ausnehmend freundlich, spricht im breitesten ländlichen Dialekt (da werd ich immer schwach!), aber es ist auch noch nicht viel los.

Die Barnähe lässt mich telefonischen Reservierungsversuchen im Halbminutentakt lauschen. Erkenntnis: die Bude ist wochenends wirklich völlig überbucht. Das mag die Probleme im Service bei Vollauslastung erklären, ich aber kann mich im halbleeren Lokal wirklich nicht beschweren; der Service ist freundlich und prompt.

Probiert wird natürlich der Cheeseburger mit Steak Fries. Der kommt nach zehn Minuten und ist wie bestellt perfekt medium. Alleluja! Der Bun hat wirklich Substanz, den Sesam vergessen wir mal, aber das Ding ist richtig getoastet und schmeckt nach was! Guter Anfang ...

Der Patty hat Geschmack (Hödl!!) aber die Textur ist mir viel zu fest. Burger-Grundregel: Nicht zu fein faschieren und NIE das Faschierte direkt salzen!!! Das führt zu der gestockten Masse, die hier vorliegt. Echt schade, der Garpunkt vom Burger ist perfekt, aber das Zeug sieht aus und fühlt sich an wie Wurstbrät. Richtig wäre es, nur den fertig geformten Patty (reichlich, aber erst knapp vorm Braten) zu salzen.

Die Burger-Konstruktion ist wieder recht gut, Salat in vernünftiger Menge, Tomatenscheibe, rote Zwiebelringe und wirklich perfekt geschmolzener, gut würziger Cheddar-Käse. Ein wenig Cocktailsauce rundet das Ganze perfekt ab.

Die Menge ist mir deutlich zu viel. Das Ganze lässt sich gerade nicht mehr wirklich mit den Händen essen (auch aufgeschnitten). Hallo!!! Der Sinn von einem Burger ist, das Ding in die Hand zu nehmen und ohne Besteck zu essen! Weniger ist hier mehr!

Die Steak Fries sind tadellos. Leicht papriziert frittiert sind sie innen wunderbar flaumig unter einer leicht krossen Kruste. Das hausgemachte Ketchup ist fruchtig und schmackhaft. Beilage also wirklich gut.

Der Preis ist mit 11,30 nicht günstig, aber hey, wir sind hier am Opernring und das Lokal ist entsprechend eingerichtet. Also lassen wir den satten Preis gelten.

Der Burger hat seine Qualitäten, aber ein etwas kleineres (flacheres) Patty wäre noch besser (ich weiß, die Fr-So-Niederösterreicher-Partie will Menge, das sind sie aus Gänserndorf so gewöhnt ...) und an der Textur muss die Küche jedenfalls noch arbeiten. Aber geschmacklich ist das Ganze ziemlich in Ordnung, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau, dass man sich hier (Hödl, und so) erwartet.

Ergebnis: Burger zwischen 3 und 4, eher 3. Service sehr gut und freundlich (trotz anderer Bewertungen hier; scheint stark auslastungsabhängig zu sein).
said the butcher to the cow - Wiensaid the butcher to the cow - Wien
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14 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Toll trieben es die alten Römer... ;-) (Tischbesteck ist eine Erfindung der Renaissance)

25. Feb 2015, 17:53·Gefällt mir

-> manieren ist natürlich falsch, sondern eher vorschriften. Man darf sich auch die fußnägel am tisch schneiden.

25. Feb 2015, 15:29·Gefällt mir

ich war mal bei einem "echten" chinesen weit weg von österreich. Ein freund, auch gebürtiger chinese, meinte, dass es dort keinerlei manieren gibt. Das erste gericht, dass wir hatten, war gebackener krebs. Die teile wurden mit schale gebacken. Man zerbeisst alles, saugt das fleisch raus und spuckt den rest auf den teller zurück. ... dort interessiert das niemand ob man etwas angreift oder nicht lol

25. Feb 2015, 15:28·Gefällt mir

Ich habe in vietnamesischen Restaurants oft beobachtet, dass die Eigenbau-Sommerrollen von vielen Gästen mit Stäbchen befüllt und gerollt (!) werden. Das sieht richtig lustig aus. Nur, weil man beim Asiaten ist, muss alles mit Stäbchen gegessen werden, weil man ja sonst das Asia-Feeling nicht hat. In Vietnam werden z.B. Palatschinken und viele andere Gerichte mit der Hand oder mit einem Löffel gegessen.

25. Feb 2015, 15:19·Gefällt mir

Burger habe ich sowohl in die Hand genommen als auch mit Besteck gegessen. Die Diskussion hat damit begonnen, dass ihr Euch über große Burger mit extra viel Auflagen beschwert habt - WTF! Wenn ich einen Burger esse, möchte ich das Fleisch richtig schmecken. Mit einem Patty sind mir einfach viel zu viele Beilagen dran. Mind. 2 müssen es schon sein und in den USA habe immer schön aufstocken können. Burger mit diesen Dimensionen könnte ich natürlich ohne Spuren zu hinterlassen (Sauce in der unteren Gesichtshälfte verteilt) nicht essen. Mir kommt es nicht unbedingt auf die Lokation sondern auf die Gesellschaft an. Wenn ich mit meinen wohlerzogenen, eleganten Freundinnen unterwegs bin, möchte ich sie mit meiner wilden Burgervernichtungsart nicht irritieren. Das Besteck findet seine Verwendung und der Burger schmeckt. Wenn ich aber mit den Burschen und der Familie die Gegend unsicher mache, sind kleine Schweinereien erlaubt ;)

25. Feb 2015, 15:09·Gefällt mir

weil die österreichische küche auch wenig vergleichbares fingerfood bietet. Hendl mit besteck essen ist normal, auch wenns mit fingern mehr spaß macht (mir zumindest). Ein Burgerpendant fällt mir nicht ein. Pizza mit den fingern essen ist heutzutage wohl nichts aufregendes mehr, geht aber meistens auch eher schlecht als recht im restaurant. American pizza angebote, überhaupt genießbare halten sich ja auch in grenzen bei uns. Man merkt schon, amerikanische sachen (die typischen halt), sind eben gemacht fürs essen ohne besteck. Burger, hotdog, american pizza, diverse amerikanisierte mexikanische sachen, etliche nachspeisen,...

25. Feb 2015, 15:09·Gefällt mir

ich finde auch, dass da extrem viel verloren geht, außer es ist eben ein burger der so riesig ist, dass man ihn unmöglich mit den händen halten kann beim essen. In dem fall möchte ich aber auch den ersten bissen direkt versuche können. Burger mit besteck schmeckt mir einfach nicht, egal wie gut der ist. Das gefühl im mund variiert zu stark zwischen einem echten bissen und einem geschnittenen stück. Wie gesagt, das hier einfach ansehen Link Das ist unnötige pseudo knigge. Ein hotdog ist man auch nicht mit besteck, egal ob es 5 euro oder 50 kostet.

25. Feb 2015, 09:57·Gefällt mir

Ja, Banane mit Besteck zu essen findet sich bei Elmayr. Ebenso wie "Der Herr liest die Speisekarte und macht der Dame daraus Vorschläge".

25. Feb 2015, 07:04·Gefällt mir1

Manche Sachen kann man aber eben nur mit Besteck essen weil zu heiss oder nicht essbar ohne Besteck. Ich habe mich mal in einem indischen Lokal mit dem Handessen versucht. Danach brannten meine Finger vom scharfen Curry, aber Fingerkondome wollte ich nun doch nicht überziehen.

24. Feb 2015, 22:35·Gefällt mir1

Wie der indische Premierminister Nehru einmal sagte: "Eating with utensils is like making love through an interpreter."

24. Feb 2015, 22:33·Gefällt mir1
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