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Fr, 29. März 2024

Lucky Food - Bewertung

benD
am 19. Oktober 2014
SpeisenAmbienteService
Hallo allerseits!

Seit Monaten nun besuchte ich zusammen mit zwei anderen, mitunter auch mit Verwandten, das "Lucky Food". Der User "bubafant" hat eine nicht weniger als exzellente Bewertung verfasst, mitsamt Bildern des Ambientes. Ich möchte gar nicht weiter ausholen und gleich zu meiner Bewertung kommen - um kurz auf einen neuartigen Trend bei asiatischen Restaurants einzugehen, insbesondere und vielleicht auch exemplarisch zu beobachten bei "Lucky Food".

Das Essen ist toll und fair bepreist, selbst das Geschirr ist ein Hingucker. Das Ambiente gut durchdacht und schön gestaltet. Es wirkt fast so neuartig wie ein modernisierter McDonald's.

Was mich bei meinen letzten paar Besuchen mehr und mehr zum Grübeln gebracht hat war das ganz eigene Verständnis des Begriffes "Service".

Fehler könnnen ab und an passieren, ergeben diese jedoch über die Zeit ein Muster, lässt sich deutlich erkennen, woran es meistens mangelt. Und hier lässt sich der Mangel eben schnell eingrenzen: die Sprachbarriere.

An vier verschiedenen Besuchen wurden uns anstatt des tatsächlich Bestellten etwas anderes serviert. So wurde meiner Schwester, als sie klar und deutlich "R1" sagte, als dann "Eierreis" serviert. Später wurde dann klar, dass die Kellnerin nichts anderes als "Eierreis" verstehen konnte, weil sie bei der Beanstandung "R1" wie "Eleins" aussprach und natürlich Eierreis brachte. Das Unterbewusstsein in Action!

Wir hatten versucht, die Kellnerin auf die Ähnlichkeit der Kurzbezeichnung des Gerichts ("R1") hinzuweisen, aber natürlich spricht sie kaum Deutsch und konnte nicht verstehen, dass "R1" und "Eierreis" phonetisch nahe beieinander liegen. Sie bestand auf ihrem recht. Wie dem auch sei. Der Eierreis war zumindest schmackhaft.

An einem anderen Mal wurde meiner Mutter etwas gänzlich anderes gebracht, obwohl sie klar und deutlich festgemacht hatte, was sie wollte. Abermals wurde etwas klanglich Ähnliches, aber inhaltlich völlig Anderes gebracht. Genau hinhören, liebe Leute!

Dass wir dann beim Verlassen des Restaurants mit Danke-Danke-Danke-Danke-Danke überschüttet werden, macht die mittlerweile substantiell lange Wartezeit bei falsch aufgenommenen Bestellungen nicht wett. Vor allem, wenn wir - der Rücksicht auf die Missverstandene(n) halber - wieder mal erneut warten dürfen, bis das Richtige serviert wird, um gleichzeitig und gemeinsam zu essen.

Heute jedoch ist es mal wieder passiert, dass die Bestellaufnahme nicht geglückt ist. Bestellt wurde ein Tofu-Gericht, gebracht wurde ein Beef-Gericht. Bei der Bestellung lag sogar der Zeigefinger auf der Speisekarte, um genau zu zeigen, was gemeint ist. Die Kellnerin hat es mit ihren eigenen Augen abgelesen, genickt und ist vondannen. Man könnte meinen, dass mittlerweile, nach so vielen ungeglückten Bestellaufnahmen, Missverständnissen, falschen Gerichten, missverstandenen Extrawünschen (wie z.B.: ohne Champignons bestellt, extra Champignons bekommen) die Belegschaft darauf hingewiesen wird, genau die Sache zu bringen, die bestellt wurde.

Ich will gar nicht auf den ungücklich platzierten Daumen der Kellnerin, welcher sich in die Reisschale verirrt hatte, weiter eingehen. Aber warum muss ich der Kellnerin abermals versichern, dass von keinem Gast am Tisch etwas mit Beef bestellt wurde? Warum wird der deutschsprachige Gast, der versucht, den seichten, plakativen Service zu beanstanden, mit gebrochenem Deutsch und einer gewissen Arroganz über die "richtige" Aussprache bzw. Kurzbezeichnung belehrt?

Warum muss jemand über die Richtigkeit des Bestellten debattieren? Gerade der Gast wird wohl wissen, für welches Gericht er sich entschieden hat.

Schade, ich wäre gerne wieder hingegangen. Aber das kann ich ebenso wenig, wie diesen Ort weiterzuempfehlen. Der Grund: guter Service setzt vertretbare Kommunkation voraus. Sprache ist eben eine superwichtige Schnittstelle für zwischenmenschliches Moment, das mindestens genauso wichtig ist, wie gutes Essen.
Hilfreich14Gefällt mir7Kommentieren
10 Kommentare

gerne auch ueber PN

25. Jul 2015, 09:23·Gefällt mir

Amarone, wie geht´s weiter? Hier meine Anfrage!

25. Jul 2015, 00:10·Gefällt mir

Ach ja, amarone meine Anfrage hast Du auch - oder gehts nur über persönliche Nachricht weil nicht Jugendfrei?

24. Jul 2015, 16:05·Gefällt mir

eho: Nachdem ich mich vergewissert habe, dass keine versteckte Kamera in der Nähe war, (man weiß ja nie) habe ich Herrn Sigi auch um ihn vor den Gästen und der Chefin nicht zu komprommitieren auf die Seite genommen und ihn darauf angesprochen. Sein Kommentar: Na, des hob i net gmocht aber Tschuldigung!

24. Jul 2015, 16:03·Gefällt mir

mehr als widerlich...

24. Jul 2015, 13:55·Gefällt mir

Hier meine Anfrage!!!

24. Jul 2015, 13:52·Gefällt mir

Da gibt's auch einen Witz dazu: "Sie Herr Ober, sie haben ja beim Servieren den Finger im Gulasch!" --"Stimmt - ich hab grad einen eitrigen Daumennagel. Mein Arzt hat mir verordnet, den Daumen immer schön warm zu halten!" PS: der Witz hat nicht nur diese Pointe, er geht auch noch weiter... aber nur auf Anfrage ;-))))

24. Jul 2015, 11:59·Gefällt mir1

Natürlich der Kommentar vom Herrn Sigi, nicht der vom Salat... :-(

24. Jul 2015, 10:22·Gefällt mir

Ja, finde ich auch widerlich, sehr sogar! Ihr habt den Salat sicher abgelehnt, was war sein Kommentar?

24. Jul 2015, 10:11·Gefällt mir

Der Daumen in der Reisschale ist zwar unappetitlich, aber den kann ich übertrumpfen: Neulich beim Wieninger am Nußberg: Herr Sigi richtet für uns einen Käferbohnensalat an, dabei fallen ein paar Bohnen aus dem Schüsserl. Herr Sigi klaubt die Bohnen mit den Fingern, die er sich vorher ordentlich abgeschleckt, hat wieder in die Schale. Danach nimmt er mit den abgeschleckten Fingern Kren und Schnittlauch und gibt sie in die Schale. Mich würde hier eure Meinung interessieren, ob das für euch auch so widerlich ist, wie ich es empfunden habe?

24. Jul 2015, 08:45·Gefällt mir3
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