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Do, 25. April 2024

Athen grüßt Wien - Bewertung

Wolo79
am 25. Jänner 2010
SpeisenAmbienteService
Die wichtigste Frage die ein ambitionierter Gastwirt zu beantworten hat ist "Warum sollte ein Gast ausgerechnet in mein Lokal kommen?". Die Antwort auf diese Frage bleibt das "Athen grüßt Wien" schuldig.
Der Eindruck den man gewinnt ist jener, dass man hier spart, wo es nur möglich ist. Bei Einrichtung, Einkauf und Zubereitung.
Wenn sich gleich zu Beginn ein angebliches Cola Light als picksüßes Sirupgetränk entpuppt, wird schlagartig klar in welcherart Lokal man hier gelandet ist.
Abgesehen dass es einem unangenehm auf den Rücken zieht, ist auch noch der Tisch im Verhältnis zum wackeligen Sessel etwas zu niedrig, sodass der Gast schon zwangsläufig eine gebückte Haltung einnehmen muss. Wahrhaftig die richtige Haltung für die nun folgende kulinarische Erniedrigung.
Eine so genannte "kalte Vorspeisenplatte" besteht aus lieblos auf den Teller geklatschte Patzen von Tzatziki, Tarama und Knoblauchpüree nebst 2 Oliven und 2 gefüllten Weinblättern. Meines Erachtens allesamt billige charatkterlose Produkte aus dem Großmarkt. - Kostenpunkt 7,50.
Die "warme Vorspeisenplatte" schießt mit knapp 9 Euro jedoch den Vogel ab, handelt es sich hierbei nämlich um ca ein dutzend panierte Zucchinischeiben. Was soll man dazu sagen? Am besten gar nichts und an seiner - 1,50 Euro pro Stück - Pita knabbern, die ebenfalls ihre Herkunft nicht abstreiten kann: das Tiefkühlregal beim Metro.
Nun gut, wenden wir uns dem Hauptgang zu. Ob es denn möglich sei, zum Fisch "griechische Bratkartoffeln" wie sie an anderer Stelle auf der Karte stehen anstatt des Gemüses zu haben? "Nein", so die Antwort des Gastwirtes, "die sind heute leider schon aus".
Und wieder schrillen die Alarmglocken! Bratkartoffeln aus? Das kann ja nur heißen dass entweder Kartoffeln generell aus sind - was in einem Gasthaus mit halbwegs intaktem Lager ja wohl kaum der Fall sein kann - oder - und jetzt lichtet sich der Nebel endgültig - es handelt sich bei den "griechischen Bratkartoffeln" wiederum um ein Fertiggericht und zum Metro fahren wir halt erst wieder übermorgen.
Wir entscheiden uns also für den "Wolfsbarsch mit Fischgemüse". Unter letzterem würden wir der Bezeichnung folgend eben ein Gemüse erwarten. Erwartungen sind jedoch das letzte welches man mit diesem Lokal verbinden sollte und schwupps haben wir nebst gegrillten Fisch eine Schale fettigen Reis mit einer (!!) winzigen Scheibe Karotte vor uns. Mahlzeit!
Eine diesbezügliche Reklamation wurde mit einem verlegenen Schulterzucken quittiert, das sei eben hier so.
(Natürlich drängt sich auch hier die Frage auf ob das Wort "Fischgemüse" nicht vielleicht wieder stur vom Schriftzug auf einer Großpackung übernommen wurde)
Der Fisch war ganz OK, hier will ich auch nicht viel meckern. Vielleicht hätte man ihn etwas mehr salzen können und die Haut etwas knuspriger anbraten. Aber für 13,50 für einen Wolfsbarsch will ich nicht all zu kritisch sein.
Den feinen Fischgeschmack vernahmen wir übrigens auch deutlich an userem Hühnerspieß. Na klar, warum auch zwei verschiedene Bratpfannen anpatzen!? Ein Geflügelfreund mit Fischallergie würde in diesesm Lokal wohl sein blaues Wunder erleben....

Also, liebes "Athen grüßt Wien", wie soll man also die eingangs gestellte Frage nach dem "Warum?" am besten beantworten?
Im freundlichsten Fall lautet die Antwort: "weil man soetwas auch einmal erlebt haben muss!".
Hilfreich13Gefällt mir2Kommentieren
9 Kommentare

Ma, wie habe ich das ursprüngliche "Athen grüßt Wien" am Gürtel/Ecke Alser Straße geliebt. Der Wirt ging damals leider in Pension...

14. Jul 2021, 11:17·Gefällt mir

just for information... Das restaurant "athen gruesst wien" im 9 bezirk vor 20 jahren hat mit dem Restaurant im 10 bezirk nichts zu tun.

4. Jun 2021, 10:59·Gefällt mir
Unregistered

Dem Kommentar von SITTING glaube ich kein einziges Wort... Das griechische Lokal "Athen Grüsst Wien", war vor einigen Jahrzehnten - und ursprünglich - an der Ecke "Gürtel / Alserstrasse" (ich glaube, es war die Alserstrasse - ist aber egal, "Nebensache"...) Alleine das Umziehen vom 9. in den 10. Bezirk ist ein eindeutiges Signal für einen Abstieg... Genauso eindeutig und absolut glaubwürdig scheinen alle Kritikpunkte von "VOLO 79", von dem ich weiss, dass er ein Gast ist. Bei "SITTING" werde ich den Verdacht nicht los, dass er entweder der Wirt selber ist, der hier versucht, die Situation mit Widerreden und Unwahrheiten "retten" will, oder es ist ein Verwandter oder gar die Österreichische Geliebte des Griechischen Wirtes, wobei es aus Liebe um die gleiche Verfaelschung der bitteren Wahrheit gegangen ist...

19. Dez 2011, 12:18·Gefällt mir1
Sitting

Ich selbst kann mich dieser Antwort und Bewetung nicht anschließen, im gegenteil! Kennengelernt haben wir dieses Lokal durch Zufall, auf einen Cafe. Als erstes fiel uns die freundliche fast Familliere Bedienung auf,(der Chef bedient persönlich), bei unseren nächsten Besuch hatten wir nur einen kleinen Hunger, und die Vorspeisenplatte wie oben beschrieben war ausgezeichnet, Skordalia Taramasalata, Melanzanesalata, Frisches Weissbrot, gute Oliven und ein Zaziki das ich vor langen eimal gegessen habe. Das nächste mal gingen wir gross essen, Grillplatte für 2 Pax, Wartezeit ca 25 min. mit Grichischen Kartoffeln, die es in Wien überhaupt nicht mehr gibt, Teigreis und normalen Reis in Butter gedämpft, und nicht wie oben beschrieben totgekocht. Das Fleisch war auf dem Punkt gebraten, zart und endlich wieder einmal griechisch gewürzt, und die Paidakias mit frischer Minze gewürzt, wo gibt es das heute noch? Wir Wiener wissen gar nicht wie griechische Küche schmeckt, ausser die Leute waren in Griechenland. Wir sind halt an Pommes usw. gewohnt, nicht aber an die Mediterane würzung.. Ich selbst hatte die Ehre und das Vergnügen im Restaurant Akropolis auf der Linken Wienzeile das Gewerbe des Griechischen Koches zu erlernen und weiß wovon ich spreche. Ich kann dieses Lokal nur wärmstens empfehlen, Gemütlichkeit gute und aufmerksame Bedienung und guter Wein zeichnen meiner Meinung dieses Lokal aus. Wenn einmal etwas aus ist liegt es daran das die zubereitung der griechischen Bratkartoffel ca 3 Stunden in Anspruch nimmt nur um ein Beispiel zu nennen! Wenn Sie allerdings reservieren und Ihre Wünsche im Vorfeld kund tun werden Sie auf das beste bedient, und es ist ein Kulinarisches Erlebnis wenn man auf original Grichische Küche steht. Alles liebe und guten Appetit, euer Sitting

30. Jän 2011, 19:12·Gefällt mir

jetzt wissen wir warum die griechen pleite sind...

1. Mai 2010, 22:40·Gefällt mir
Agapi

also ich finde diese Bewertung extrem, es gibt halt Leute, denen kann man es nie recht machen und die finden immer was zu meckern, wir waren gestern dort, das Essen war super (habe selten noch so gutes echt griechisches Essen in Wien erlebt), Musik ganz toll, das Lokal urnett und total familiär, also nicht mal wenn ich wollte würde ich was Negatives finden!!!!

30. Apr 2010, 14:52·Gefällt mir

Super! Der Wirt ist vermutlich der erste Grieche der das Sparpaket umsetzt....Schade, dass er es berade bei seinen Gästen tut! Aber die LIVEMUSIK Abende jeden zweiten DONNERSTAG sind trotzdem SUPER

11. Mär 2010, 16:12·Gefällt mir

Danke, sehr guter Bericht!

25. Jän 2010, 22:43·Gefällt mir
Gourmi

Endlich einmal eine Review, wie man sie gerne öfter lesen würde. Vielen Dank für Deinen Bericht !!!!

25. Jän 2010, 19:17·Gefällt mir
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