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Do, 28. März 2024

Floh - Bewertung

kuechenmeister
Experte
am 2. September 2014
SpeisenAmbienteService
Mittagessen am Tullnerfeld – da fällt die Lokalwahl schwer. Hier wird vielerorts gut gekocht. Diesmal wollen wir den Floh in Langenlebarn ausprobieren. Von außen wirkt das Lokal so unauffällig, dass wir gleich dran vorbeifahren. Innen herrscht Eleganz, ausgezeichneter Geschmack auch bei der Gestaltung des Interieurs. Wir werden freundlich empfangen und zu unserem Tisch begleitet. Der steht in einem kleinen, behaglichen Innenhof, umgeben von Gasträumen hinter bodenlangen Glasscheiben und einem kleinen Laden, wo man diverse Schmankerln und Utensilien zum Mitnehmen kaufen kann.

Die Speisekarte ist kreativ, sowohl in der Gestaltung wie auch in der Auswahl und Benennung der Speisen. Standard gibt es hier nicht, die Karte wechselt je nach dem Angebot der regionalen Lieferanten. „Radius 66“ nennt der Floh das. So gut wie alle Lieferanten sind in einem Radius von 66 km ums Lokal zu finden.

Ich starte klassisch, mit einer ausgezeichneten Frittatensuppe. Vorher verwöhnt man uns noch mit feinem Gebäck, würzigen Aufstrichen und Speck mit Kren.

Dann die Vorspeisen. An die genauen Speisebezeichnungen erinnere ich mich leider nicht, meine jedenfalls war eine sehr extravagante Zugangsweise zum Thema Sauschädel. Stückchen vom Mangalitza-Schweinsschädel in einer knusprigen Körnderlpanier auf gebratenem Weißkraut und rohen Pfefferoni, ganz ausgezeichnet. Meine Frau war mit einer unglaublich zarten Lammleber auf Selleriepüree mit Eierschwammerln ebenfalls sehr glücklich. Dazu empfahl uns die freundliche junge Kellnerin einen Roten Veltliner vom Weingut Fritz vom Wagram, Jahrgang 2005 (!), aus der Magnumflasche. Großartig, und, das kann ich wirklich sagen, mit Abstand der beste Rote Veltliner, den ich je im Glas hatte. Dieser Wein allein ist Grund, hierher zu kommen.

Die Hauptspeisen - Kalbsrücken mit Erdäpfelknödel und Sellerie und geschmortes Lamm auf einer cremigen Polenta – waren beide herzhaft, kräftig im Geschmack, und herz- und seelenwärmend. Genau richtig in diesem kalten Sommer. Dazu ein großartiger Pinot Noir aus einer unerwarteten Gegend, nämlich aus dem Weinviertel, vom Weingut Fidesser. Besten Dank für die Empfehlung an unsere Kellnerin!

Die Desserts – Parfaits und Cremen mit frischen Beeren – bildeten den würdigen Abschluss eines wirklich ausgezeichneten Menüs.

Preislich bewegt man sich hier natürlich im gehobenen Bereich, was angesichts der gebotenen Qualität auch völlig in Ordnung ist. Unser Mittagessen zu zweit schlug mit ca. € 130,- zu Buche. Es sei allerdings erwähnt, dass man hier auch viel günstiger essen kann. Die Rindsuppe um € 3,70 und das Schnitzel um € 9,50 lassen auch eine Rechnung auf Wirtshausniveau zu.

Fazit: Ein hervorragendes Restaurant. Man fühlt sich wohl, die Zutaten sind allerfeinst, die Küche kreativ und höchst kompetent, die Weine grandios, der Service perfekt. Hier passt alles.
Floh - LANGENLEBARNFloh - LANGENLEBARNFloh - LANGENLEBARN
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3 Kommentare

Ja, ja, hingehen, hingehen!

2. Sep 2014, 20:35·Gefällt mir1

Sehr schöne Bewertung, mein letzter Besuch beim Floh ist schon einige Jahre her, diese Review bedingt einen zeitnahen Besuch dort. Danke!

2. Sep 2014, 18:39·Gefällt mir

Toller Bericht, muss jetzt endlich einmal hin! H-G-L vom Gerry

2. Sep 2014, 14:17·Gefällt mir
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