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Mi, 24. April 2024

Labstelle Wien - Bewertung

sandra007
am 10. Dezember 2013
SpeisenAmbienteService
Vor ein paar Tagen fand unsere kleine, aber feine Weihnachtsfeier in der Labstelle statt.

Beim Hereinkommen in das Lokal fühlt man sich eigentlich sofort sehr wohl, ein richtig nettes Ambiente. Sofort begrüßt einen auch das überaus nette Personal, welches ich gleich an dieser Stelle hervorheben möchte. Zuvorkommend, freundlich und schnell, von Sonderwünschen bis zur Rechnung, es gab keine vom Service verursachten Unannehmlichkeiten, was ich sehr schätze.

Während meiner Wartezeit war es mir möglich ausführlich die Karte zu studieren, eine überschaubare, relativ kleine Karte, aber das gefällt mir ja auch so. Als Hauptspeise stach mir direkt das Reh ins Auge... jedoch zugleich musste ich am Nachbarstisch mithören:" Das Reh ist leider aus." Das kann ja schon mal passieren... leider erzählte mir meine Kollegin nachher, dass damals als sie schon einmal da war auch genau das Reh aus war- schade eigentlich ist mir die Karte auch zu klein für solche Ausfälle.

Nun aber zum Aperitif. Ich entschied mich für den Left Bank, Weißwein, Gin und Holunderblütenlikör, ein Stück Zitronenschale nahm auch noch ein Bad darin. Sehr gelungen, angenehm kalt, würde ich jederzeit wieder so bestellen.

Zum Aperitif gab es stolz angekündigtes, selbstgemachtes Brot und ein Gläschen mit Liptauer. Das Brot war ... also zusammenfassend: Nichts besonderes. Eigentlich hätte es mir besser gefallen ein Brot von einer guten Bäckerei am Tisch zu haben- Josephbrot würde sich hier ja ganz wunderbar anbieten, da auch nur einen Katzensprung entfernt. Ich finde das wäre für ein Gedeck, das 3 Euro kostet schon gerechtfertigt.


Kommen wir zur Vorspeise, bestellt habe ich die Marchfelder Kürbisvariation, eingelegt, cremig und knusprig, mit gestocktem Schafjoghurt und Kernöl. Zuerst ein Wort zu letzterem, das ist nämlich einfach, denn es war leider nur höchstens in einer homöopathischen Dosis auf meiner Vorspeise vorhanden, was ich sehr schade gefunden habe. Das Schafsjoghurt war sehr gut, die Menge ungefähr zwei Teelöffel, dazu ein Klecks cremiger Kürbis, ein paar sehr gute, hauchdünne Blättchen eingelegter Kürbis und gebackener Kürbis, der leider schon kalt war, aber es wäre auch eine Kunst gewesen die ca. daumennagelgroßen Stücke warm zu halten. Die Vorspeise kostete 11,80.

Als ich also diese wenigen, kunstvoll angerichteten Kürbisstücke inmitten meines riesigen Tellers erblickte wurde mir augenblicklich bewusst WIE es dazu kam, dass mein Kollege gegenüber, der das Lokal ebenfalls schon kannte, als Vorspeise eine Hauptspeise bestellt hat.

Fast alle hatten die Kürbisvariation bestellt, einmal die Kürbissuppe, die sehr gut geschmeckt hat, einmal das Stundenei, das eher nicht überzeugt hat.

Zur Hauptspeise haben wir eine weisse Cuvee getrunken, ein sehr guter Wein, hat mir gut gefallen.

Hatte ich schon erwähnt, dass das Reh aus war?*seufz* Nach langem Überlegen und auf Empfehlung des sehr netten Kellners habe ich mich dann für das Scheinefilet vom Fürst entschieden mit Sauerkraut und hausgemachten Grammelknödeln. Das Schweinefilet war auf den Punkt gegart, das Sauerkraut sehr gut, die Grammelknödel oder Knödelchen wie ich sie eher nennen würde, waren richtig gut, jeder Knödel so groß, dass als Füllung genau eine Grammel reingepasst hat und davon ganze drei Stück. Noch zwei mehr davon am Teller und ich wäre glücklich gewesen.

Auffallend waren für mich die sehr unterschiedlich zufriedenstellenden Portionsgrößen. Während das Huhn durchaus ok war und auch mein Schweinslungenbraten so waren die Ochsenbackerln wirklich fast schon ein Grund um nachher noch zum Würstelstand zu gehen, soweit ich das mitbekommen habe, haben aber alle den Geschmack ihrer Hauptspeise sehr gelobt.

Noch ein Wort zur Nachspeise, die Variation von Milchreis klang sofort sehr interessant für mich und so habe ich gleich zugeschlagen:cremig, knusprig und geliert sollte er sein mit Vanillecreme und Bratapfelsorbet. Meine schlimmste Befürchtungen galten im Vorfeld dem gelierten Milchreis- völlig umsonst wie sich umgehend herausstellte, denn es war so wenig davon am Teller, das er einzeln nicht zu beurteilen war, der cremige Milchreis hat mir sehr gut geschmeckt- wie man sich einen guten Milchreis eben vorstellt und dann der knusprige Milchreis: ich bin mir nicht sicher ob es denn tatsächlich ein frittierter Milchreis war, meine Einschätzung war eher dass es einfach nur frittierter Reis ist, ich hatte eher gehofft, dass es ein Stück knuspriger Reisauflauf ist. Das Bratapfelsorbet hatte eine sehr gute Konsistenz, ein bisschen mehr säuerlicher hätte es sein können, das hätte zum sonst durch und durch süßen Gericht sehr gut gepasst. Die Vanillecreme war ebenfalls kreuz und quer über dem Kunstwerk von Nachspeise verteilt und daher nicht gut beurteilbar.

Ich durfte am Ende noch die Käsevariation kosten. Hervorragende Käseauswahl und überraschend große Portion.

Die Moral aus der Geschicht: größere Portionen wären auf jeden Fall toll, dann finde ich das Lokal auch durchaus empfehlenswert. Wenn man nicht sehr hungrig ist lohnt ein Besuch auch so :)
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1 Kommentar

Sehr kurzweilig abgefasste Bewertung!

11. Dez 2013, 15:49·Gefällt mir
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