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Fr, 29. März 2024

Centimeter VI - Bewertung

Gourmeuse
Experte
am 9. Dezember 2013
SpeisenAmbienteService
Nun gut, trauen wir uns also über eine Centimeter-Bewertung.

Das Centimeter VI liegt nahe bei der Vorortelinienhaltestelle Gersthoferstraße. Vor dem Haus ein kleiner Gastgarten, beim Eintreten in das Lokal – war schon Jahre nicht mehr dort – gleich eine Veränderung: An der linken Fensterfrontseite stehen nun an Stelle der sonst üblichen Holztische und –bänke braune, gemütlich wirkende Kaffehausmöbel, und mir wird auch gleich klar warum: Das Cm bietet auch Frühstück an, und zwar für Früh-, Spät-, und Schonwiederaufsteher von 09:00 bis 15:00. Der Rest der Einrichtung ist gleich geblieben mit viel Holz, an der rechten Seite die riesige Schank. Von der Decke hängen Äste zur Dekoration, an denen wiederum Brezn hängen; sind wohl noch von der Oktoberfestzeit übrig geblieben, na ja. Das Cm ist ein Raucherlokal.

Die Speisekarte umfangreich wie immer, mit einigen Neuerungen wie zB diversen Burgern. Obwohl mir erst nach Deftigem zumute war (man denke an die Schaufel Mischmasch oder die Holzfällernockerl) wurden es dennoch Burger. Einen Wagyu Kobe Style Burger(220g Fleisch zu 9,90) und einen Bisonburger (auch 200g, 9,90, aber leider aus), daraus wurde dann ein schlichter Cheeseburger (8,90). Es werden auch Tagesteller angeboten, heute Champignonschnitzel bzw. gebackener Leberkäs.

Als Getränk nehme ich gerne das Hausbier, ein süffiges Helles aus der Stieglbrauerei. Es war aber erst Mittag, gar so früh wollte ich dann doch nicht beginnen, also orderte ich einen „Sauren Radler“, lt Karte Bier mit Soda. Ok, ich bin offensichtlich mit meinen Gedanken immer noch in den USA, Soda war in dem Moment sprudelige Limonade mit Orangen- oder Zitronengeschmack. Jahaa, weit gefehlt, es kam tatsächlich Bier aufgespritzt mit (Überraschung) Sodawasser :-D Mein Fehler, aber gar nicht so übel, wie es sich jetzt wohl anhört. Ansonsten gibt’s jede Menge Auswahl an Bieren. Im Gastraum steht übrigens ein Kühlschrank mit Bier aus Gols in sehr hübschen Bügelflaschen, 1l Fassungsvermögen, auf Nachfrage um € 10,00 zu haben, eine nette Idee für ein Geschenk.

Mein Highlight heute war übrigens der Kellner, ausgesucht zuvorkommend, höflich und sprachgewandt, hat auch während des Essens nachgefragt, ob alles passt etc.

Die Burger wurden nach kurzer Wartezeit gebracht, hübsch präsentiert, wie man auch auf dem Foto sehen kann. Im Vordergrund in der Porzellanschale sieht man den Wagyu- und auf dem Holzbrett den Cheeseburger. Bei beiden Burgern waren viele – zu viele – pikant gewürzte Potatoewedges dabei, beim Wagyu zudem noch ein Schälchen mit Currysauce und beim anderen eins mit Cocktailsauce. Jeweils 2 knackige Salatblätter, Tomatenscheiben und rohe Zwiebelringe rundeten die Arrangements ab. Ungefragt stellte der nette Kellner noch Ketchup auf den Tisch, als könnte er Gedanken lesen. Weiters bekam ich noch ein Extrateller mit scharfem Messer und jeder ein Fingerfeuchttuch.

Der Wagyu wurde in einem Pitabrot serviert, der Cheese mit dem obligatorischen Sesamweckerl, beide kurz an der Schnittstelle angebraten, wie ich das mag. Naja was soll ich sagen, ich habe keinen Vergleich, was diese Art Rindfleisch angeht, aber mir persönlich war das Fleisch zu fest und zu trocken. Die Größe angenehm, also nicht so ein Riesentrumm, das man eh nicht schafft, sondern gut in der Hand zu halten. Die Weckerln sind nicht zerfallen, sondern behielten ihre Form bis zum Schluss.

Nochmals zum Frühstück: Lt. Karte 8 verschieden Sorten, angefangen vom Marmeladesemmerl über Dreikäsehochfrühstück (mit tatsächlich 3 Sorten Käs), über Eierspeis zwischen € 3,00 und € 6,00, dazu Kaffee, soviel man möchte.

Nachspeise ging sich nicht mehr aus, aber die gebackenen Apfelringe mit Staubzucker und Zimt klangen schon verlockend.

Ich kann nicht allzuviel an Punkten vergeben; die Burger waren für mich ein wenig enttäuschend, die Saucen und wohl auch die Wedges Fertigware, und für den „normalen“ Cheeseburger mit Scheiblettenkäse finde ich 8,90 einfach zu heftig.

Ein PS noch für die verspielten Männer unter uns: Am Herren-WC kann man Tore schießen ;-)
Holzbrett: Cheeseburger
Keramik: Wagyu Kobe Style - Centimeter VI - Wien
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11 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Ich nehm's eh nicht persönlich ;-)

10. Dez 2013, 11:22·Gefällt mir

Gourmeuse: ich dachte ja nur, dass das Lokal einen Wagyu Kobe Style Burger genau so auf die Karte setzte... Das ist also keine Kritik in deine Richtung, sondern einzig und allein in Richtung Lokal! Ich kann auch auf einen Tetrapak-Tafelwein nicht "Mittelburgenland DAC-Style" draufschreiben. Nix also gegen deinen Bericht, der ist gewohnt gourmeusiastisch wie immer ;-)

10. Dez 2013, 10:53·Gefällt mir

Ich scheine irgendwie undeutlich zu schreiben; nirgendwo stand etwas davon, dass es sich hierbei tatsächlich um Kobe handelte. Aber was ärgere ich mich, ich habe geschrieben, was auf der Karte stand, zur Wiederholung: "Neuseeländischer Nachkomme des Kobe-Rindes" Dass es kein echtes Kobe sein kann bei diesem Preis, ist logisch. Wenn man nicht verstehen will, will man halt nicht, da kann man halt nix machen *schulterzuck*

10. Dez 2013, 10:15·Gefällt mir

Allerdings...200gr Koberind faschiert für unter 10 Euro...da runden sich meine Schlitzaugen aber sehr!

9. Dez 2013, 18:25·Gefällt mir1

Gourmeuse: nein, keine Haare im Burger, so ein Laberl ist auch so schon umständlich genug zu essen, hab ich gerade erst selbst "erfahren". Aber "Wagyu Kobe Style" klingt nach "Eigendefinition", nicht aber nach korrekter Definition. Ob also ein Burger, der 200 Gramm Fleisch mit korrekter Koberind-Denomination beeinhaltet, mit 10 Euro auskommt, kann ich mir nicht so gut vorstellen. Zumindest im guten Steakhouse wird so eine Wahl zur preislich einmaligen "Sünde des Jahres" ;-)

9. Dez 2013, 18:22·Gefällt mir

Genau deshalb wird dort wohl "Kobe-Style" stehen, das ist dann wohl so wie beim "Schnitzel Wiener Art". Das darf man sagen. Oder wollen wir heute Rinderhaare spalten? ;-)

9. Dez 2013, 17:55·Gefällt mir

Wagyu-Rind heißt nix anderes als "japanisches Rind". Kobe-Rind ist allerdings eine spezifische Herkunftsbezeichnung, die sollte ein Anbieter nicht inflationär verwenden. Der Unterschied ist vergleichbar mit jenem von "Österreichischer Wein" und "Mittelburgenland DAC".

9. Dez 2013, 17:45·Gefällt mir

War keine Teryakisauce. Als Erklärung steht nur dabei: "Neuseeländischer Nachkomme des Kobe-Rindes". Macht euch euren eigenen Reim darauf.

9. Dez 2013, 17:40·Gefällt mir

Vermutlich wegen der Teriyaki Sosse auf dem einen Laberl?

9. Dez 2013, 17:34·Gefällt mir

Burger Gangnam Style

9. Dez 2013, 17:33·Gefällt mir
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