In der Umgebung
Di, 23. April 2024
amarone1977
Experte
am 24. Oktober 2013
SpeisenAmbienteService
Jetzt ist es schon wieder passiert.
Heißhunger ist des Magens Tod (frei nach des Waidmanns Redewendung).

„Taste of Asia“ klingt nach „so schmeckt Asien“.

Man stelle sich vor, man findet als Europäer in Shanghai oder Phuket ein Lokal namens „Europäischer Geschmack“ oder „Taste of Europe“.
Eben. Ich hätt’s ja wissen müssen. Aber man denkt eben, mit Hühnerfleisch, Bambus und Pilzen kann man ja nicht so viel falsch machen.
Doch, kann man.

Zuerst mal, das Lokal ist grundsätzlich mal ein Take-away. Die gefaltete Speisekarte sieht ungefähr so aus wie die Folder, die ich trotz „Bitte keine unadressierte Werbung!“ immer wieder vor meiner Tür auf dem Fußabstreifer finde.
Sushi gibt’s „minus 50%“ (nein, danke), ich bleibe bei meinem Hühnerfleisch. 7,20.

Sitzen darf man im Lokal auch: ein kleiner Raum im Hinter“stübchen“. Ein paar Tische, man teilt sich den kargen Raum mit einem riesigen Aquarium, den darauf platzierten Jacken der hier arbeitenden Personen. Ein Lagereingang, daneben steht eine Rodel und ein großer Stapel mit wohl mit derselben transportierten 10-Liter-Dosen Bambusstreifen.

Zwei Herrschaften bewirtschaften das Lokal.
Getränke kommen aus dem Kühlschrank, Gläser gibt’s tatsächlich keine. Also den von den Philippinen importierten Mangosaft aus der Dose getrunken.

Ich sitze vielleicht gerade mal drei Minuten, da kommt auch schon mein Essen, wie ist das möglich? Ein Berg mit Hühnerfleisch und ein Gupf Reis, der mit einem „Sandkisterl“-Förmchen in Form gebracht wurde.

Das Hühnerfleisch mit der „typischen“ Weichheit, als wäre es Tofu, der Bambus wie eh und je, mit der typischen Säure aus der Dose, die Pilze überdimensional groß, schmecken zum Teil ein wenig muffig, als wären sie nicht richtig eingeweicht worden.

Als „Bindemittel“ dient jede Menge braune Sauce, extrem intensiv, als wäre zuviel Sojasauce verwendet worden. Ich bin allerdings hungrig genug, um weiterzuessen.
„War’s gut?“ - die Betreiber des Lokals sind freundlich, fragen nach, ob alles gepasst hat.
„Ja, war ok“ ist eine mäßig begeisterte Antwort.

Problematisch wird’s nur später, eine Stunde später rumort’s in meinem Bauch wie schon lange nicht mehr. Es zwickt und zwackt, bis spät in den Abend hinein, erst ein ausgedehnter Spaziergang wie so oft durch die schönen Wiener Grätzel außerhalb des Rings bringt Abhilfe.

Fazit: die Betreiber des Lokals sind freundlich, fragen nach, erklären die Speisekarte und auch die Take-away-Angebote.
Als Speiselokal vom Ambiente her ungeeignet, absolut spartanisch, ja fast provisorisch eingerichtet.
Das Essen? Mein erster Asienurlaub muss noch warten. Denn meine Flugangst werde ich durch diesen "Asien"-Besuch wohl sicher nicht überwinden. Mein Essen war husch-husch zum Hungertöten, die Nachwehen sorgen allerdings nicht nur für Kopfzerbrechen.
Red hot Chilli Pepper - Taste of Asia - WienHühnerfleisch mit Bambus und Pilzen - Red hot Chilli Pepper - Taste of Asia - Wien
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3 Kommentare

aldebaran: danke! Aber die Länge vom Bericht hat vor allem mal mit der Kürze des Lokalbesuchs zu tun ;-)

28. Okt 2013, 11:01·Gefällt mir

Die Leute tranken dort Bojole Niveaulos oder so als waere es DIE WEINSENSATION aus Europa. Im Ernst!

24. Okt 2013, 12:38·Gefällt mir1

Du wirst lachen, aber es gibt dort (Asien) wirklich Lokale, die mit "Europäischem Geschmack" Werbung machen. :( ...hrrrmmmpf

24. Okt 2013, 11:32·Gefällt mir1
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