In der Umgebung
Fr, 19. April 2024

San Giuseppe - Bewertung

Pressesprecher
am 19. August 2013
SpeisenAmbienteService
Gelistet in: Italien in Bregenz
Es ist schon etwas schwierig geworden, noch nicht bewertete Lokale in der Innenstadt zu finden. Und die Söhne wollen verköstigt werden, was die Auswahl – ob der präzisen Vorstellungen des Jüngeren – nochmal einengt (tendentiell Schnitzel, Döner oder Pizza/Pasta). An diesem Abend bildet das San Giuseppe in der Bahnhofstraße (unmittelbar neben der Wunderbar und vis-a-vis vom Isola Bella) die Schnittmenge. Wir treffen kurz vor 1/2 8 ein.

Es regnet, und trotzdem ist der per Folie gut eingehauste Schanigarten gut belegt. Wir dringen ins innere vor und es entspinnt sich ein knapper Dialog mit dem Kellner. Ich: „3 Personen?“ Er: „Oben!“ Wir trotten in den 2. Stock. Der ist offensichtlich recht frisch adaptiert, Holz am Boden und an den Wänden. Die Tische sind eingedeckt (Tischtuch, Servietten und Besteck), die meisten aber ohne Menage. Auch hier und im Erdgeschoss ist viel los.

Der sehr italienisch wirkende Kellner (wiewohl ich glaube, dass auch hier die Inhaber Albaner sind) tritt an den Tisch und gibt uns die Speisekarten. Es ist nicht der offensichtlich etwas wenig routinierte Kollege vom Eingang und er macht seinen Job ohne große Gesten, aber hie und da mit einem verschmitzten Lächeln. Die Karte ist (für meinen Geschmack zu) umfangreich: Suppen (4,50 – 5,30 Euro), Salate (4,- – 7,30), Vorspeisen (6,80 – 11,50), 2 Seiten Pizze (6,30 – 9,80), Spaghetti (6,70 – 10,-), Penne (7,70 – 10,-), Tagliatelle und Tagliolini (8,50 – 12,-), Tortellini (8,10 – 9,90), Gnocchi (7,50 – 9,80), Risotto (7,70 – 10,-), Schwein (13,90 – 15,90), Rind (17,50 – 23,-), Fisch (15,50 – 27,10), Nachspeisen (4,- – 8,80). Zum Trinken bestellen wir Cola, Cola Light und Eistee Pfirsich. Ich erwähne es deshalb, weil das Cola aus der Schank praktisch ohne Kohlensäure und das Light in der Flasche sehr warm war. Kein guter Start.

Trotz des großen Andrangs steht die von mir bestellte Knoblauchcremesuppe (4,70 Euro) nur 15 Minuten, nachdem wir die Karten bekamen, am Tisch. Weißbrot wird dazu geliefert, welches allerdings schon bessere Zeiten gesehen hat. Die Suppe ist geschmacklich gut, würde etwas Salz vertragen (leider ist keines da), ist aber deutlich zu rahmig und daher sehr sättigend. Unmittelbar nach der Suppe werden die Pizze der Junioren geliefert.

Eine „Prosciutto“ (7,80 Euro) für den Kleinen, eine „Classico“ (Schinken, Champignons, Pfefferoni, Kapern, Zwiebeln, Knoblauch; 9,10 Euro) für den Großen. Ich schnorre mir vom Nachwuchs Pizzarand, womit ich das alte Brot substituiere. Der Teig ist, wiewohl stellenweise etwas angekokelt, angenehm knusprig. Beschreibung des Jüngeren: „Erinnert mich geschmacklich an die Wagner Steinofen-Pizza“. Dem Älteren taugen dafür die Kapern, die dem Ganzen offensichtlich eine besondere Note geben.

Zwischen der Lieferung meiner Vorspeise (und der Hauptspeise der Söhne) und meiner Hauptspeise vergehen nochmals gut 20 Minuten. Mittlerweile habe ich mich auch schon von der gehaltvollen Suppe etwas erholt. Dann kommen meine Spaghetti al Amatriciana (8,80 Euro). Optisch sind sie OK und ich mache noch ein Foto. Dann beginnt die Nase anzuschlagen und olfaktorisch fallen sie durch. Mein Zweitgeborener unterstützt meine Skepsis. Ich koste und auch der Geschmackstest fällt negativ auf. Ich gehe davon aus, es hängt mit dem Schinken zusammen, der eine eigenartige Konsistenz aufweist und mit nichts vergleichbar ist, was ich bis dato gegessen habe. Jedenfalls nicht mit Schinken! Ich deute dem Ober und gebe ihm zu verstehen, dass ich das nicht essen kann. Er fragt ich noch, ob ich etwas anderes wolle, was ich dankend ablehne. Die Reaktion war aus meiner Sicht sehr professionell. Es gab keine Diskussion und die Nudeln wurden auch nicht berechnet. Detail am Rande: ich habe den in der Karte ausgelobten Parmesan abbestellt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieser Umstand die Rezeptur zerstört hat.

Resümee: Das Service war OK (3+), das Ambiente durchschnittlich (3) und die Speisen in Summe leider nicht der Erwartungshaltung entsprechend (eine wohlwollende 2). Zweifelsfrei ein Einzelbefund, aber an diesem Abend gibt's daran nichts zu rütteln!
Der Gast ist König. Daher mußte ich meine Nudeln auch nicht bezahlen! - San Giuseppe - BregenzSuppen und Salate. - San Giuseppe - BregenzVorspeisen. - San Giuseppe - Bregenz
Hilfreich21Gefällt mir12Kommentieren
1 Kommentar

All'amatriciana ist wie die Carbonara eine specialità laziale. Verwendet wird in beiden Fällen Guanciale oder Pancetta, auf keinen Fall aber der auch von mir oft in der Rezeptur gefundenen Kochschinken, obendrein auch noch in groben Stücken oder grob auseinandergefetzten Scheiben. Che schifo!!! Der Parmesan kommt nur nach Geschmack danach drauf, ist aber im Rezept normalerweise nicht enthalten.

5. Sep 2013, 11:49·Gefällt mir1
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.