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Mi, 24. April 2024

Altes Backhaus - Bewertung

hautschi
Experte
am 21. Juli 2013
SpeisenAmbienteService
55 Bewertungen lang, habe ich mir verkniffen für ein Lokal dreimal die 5 zu zücken. Gestern Abend war es soweit. Das alte Backhaus in Wiener Neustadt erhält von mir dreimal die Höchstnote.

Ich erhalte seit geraumer Zeit den Newsletter des Alten Backhauses in Wr. Neustadt (warum, das weiß ich nicht, ich habe mich nie dafür registriert, aber egal). Die Angebote sind immer interessant, die Karte wechselt öfters und so entschlossen sich die liebste Frau und ich (der Wackeldackel bleibt bei „besseren“ Lokalen besser zu Hause) am Samstag Abend das Alte Backhaus zu besuchen.

Gelegen am Ende einer der Wr. Neustädter Fußgängerzonen, ist es zumindest am Wochenende abends kein Problem einen Parkplatz zu ergattern. Wir entschlossen uns allerdings mit dem Zug an- und dem Taxi abzureisen, es sollte nämlich auch eine ordentliche Weinbegleitung zu den einzelnen Gängen geben.
Vom Bahnhof ist das Lokal ca. 10 Gehminuten entfernt.

Einige Tage vorher eine problemlose telefonische Reservierung – bitte bei Schönwetter im Innenhof, sollt es schlecht werden, dann soll´s der Raucherbereich sein. Ein sehr gerne, wir freuen uns auf Sie, am anderen Ende der Leitung ließ die Vorfreude steigen.

Betritt man das Lokal in der Bahnstraße, befindet man sich im Schankbereich, auch dort gibt es einige wenige Tische. Ein weiterer länglicher Raum führt zum Wintergarten und von dort geht´s weiter in den Innenhof.

Wir waren die ersten Gäste, wurden von einer sehr freundlichen Dame (ich glaub die Chefin, der Chef ist der Küchenmeister) begrüßt und in den äußerst lieb und romantisch gestalteten Innenhof gebracht. Wir konnten uns einen der Zweiertische aussuchen und nahmen Platz.
Der Tisch wunderschön mit weißem Leinen, Besteck, Gläsern und sehr herzig gefalteter Stoffserviette (Foto) vorbereitet, es ist ein Vergnügen sich hinzusetzen und der weiteren Dinge zu harren.

Sofort wird die Karte gebracht und wir bestellen einmal 2 kleine Biere und Wasser gegen den Durst.
Die Karte bietet ein Fischmenü (4 Gänge € 46,90), ein Fleischmenü (4 Gänge € 49,90) und auch einiges an alacarte Gerichten. Es kann auch aus den Menüs jeder Gang einzeln bestellt werden.
Die aktuelle Karte kann auf der Homepage des Lokales in sehr übersichtlicher Form eingesehen werden.

Das Lokal ist einfach aber dennoch edel gestaltet, moderne Bilder schmücken die Wände. Getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche werden geboten. Wie schon angesprochen ist der Innenhof für schöne Abende ein richtiges Kleinod. Die WC-Anlagen sind in einem Top-Zustand und peinlichst sauber. Schon lange habe ich mich in einem Lokal nicht mehr so wohl gefühlt. Für das Ambiente gibt´s daher die Höchstnote 5.

Service: Besagte Dame und ein jüngerer männlicher Kollege führen den Service durch. Man ist freundlich, aufmerksam und extrem gut strukturiert. Leere Gläser werden sofort erkannt und weitere Getränkewünsche werden abgefragt. Leeres Geschirr bleibt nicht lange am Tisch, immer wieder erkundigt man sich ob alles nach den Wünschen des Gastes verläuft. Gebrauchte Aschenbecher werden sehr oft ersetzt (und vor allem wird auch gleich immer ein frischer gebracht – es ist meiner Meinung nach eine Unart, den vollen Aschenbecher abzuservieren und nie wieder einen sauberen zu bringen). Der Wein zur Weinbegleitung meines Menüs kommt immer zum richtigen Zeitpunkt, der Wein wird am Tisch ins Glas gefüllt, die Flasche wird präsentiert, der Wein wird erklärt. Ich könnte nicht das Geringste am Service der beiden Herrschaften aussetzen und vergebe die Höchstnote 5 ohne jegliche Abstriche.

Zum Essen:

Das Gedeck besteht aus frischem, reschem dunklem Nuss Brot und einem ebenso herrlichen Weißbrot. In einer länglichen Schale (Foto) kommt frisch aufgeschnittener Rohschinken, grüne Oliven, Kapern, Butter und ein Gervais-Olivenaufstrich. Ein herrlicher Beginn in großer Menge. Wir sind glücklich und harren der Dinge, die da noch kommen werden.

Gruß aus der Küche: Geröstete Eierschwammerl mit Ei (Foto). Ein Gedicht, herrlich gewürzt, schön serviert, es geht schon los mit der 5.

Fleischmenü (49,90): Bestehend aus:

Zweierlei vom Eierschwammerl: Eierschwammerlsulz und –tartar

Steinpilzconsommé mit knusprigem Schinkenkipferl.

Zweierlei vom Kalb: 
Geschmortes Kalbsbackerl und rosa gebratenes Filet mit Erdäpfel/Pilzroulade und Erbsenschoten.

Frischkäse vom Bioschaf mit Zimt und Honig.

Alle Gänge waren von Qualität als auch von Quantität einfach ausgezeichnet. Das ganze Menü erhält von mir ohne jeden Abstrich die Höchstnote 5.

Die liebste Frau bestellte:
Beef Tartare – klein (12,50): Serviert mit Kaper, Butter und Toastbrot. Herrliches Fleisch, wunderbar gewürzt. Auch hier die 5.

Rindsuppe mit hausgemachten Nudeln (4,90): Eine sehr gute Suppe, heiß serviert aber nichts außergewöhnliches. Hier gibt es die 4.

Filet Purist (29,90): Vom österr. Premium Rind, am Knochen gebraten
mit sautierten Steinpilzen, Rosmarinerdäpfeln und Blattsalat: Hat meiner Frau sehr gut geschmeckt für die Höchstnote fehlt ihr allerdings das gewisse Etwas. Es gibt daher die 4.

Marillenknödel (6,90): 2 große Knödel kommen daher, statt des Marillenkernes findet sich Marzipan. Etwas zerlassene Butter wäre noch das Non plus Ultra, trotzdem kann man hier die 5 geben.

Die Weinbegleitung zum Fleischmenü gut ausgesucht, die Weine allesamt geschmacklich wirklich passend (Riesling Federspiel 2012, WG Domäne Wachau, EUR 3,90, Cuveé Big John 2011, WG Scheiblhofer, EUR 5,90, Beerenauslese 2009, WG Kracher, EUR 5,90). Das Bier gut gekühlt und schön gezapft, die alkoholfreien Getränke bestens, der Kaffee jedenfalls über Durchschnitt.

Fazit: In Summe haben wir € 168,-- bezahlt, keine Okkasion aber meiner Meinung nach, jeden einzelnen Euro wirklich wert.
Wir waren sehr sehr zufrieden und planen bereits den nächsten Besuch im Alten Backhaus. Ich wage auch wirklich reinen Herzens das Lokal den geschätzten Lesern zu empfehlen.
Zweierlei vom Kalb - Altes Backhaus - Wiener NeustadtFilet Purist - Altes Backhaus - Wiener NeustadtSteinpilzconsommé mit knusprigem Schinkenkipferl - Altes Backhaus - Wiener Neustadt
Hilfreich15Gefällt mir5Kommentieren
4 Kommentare

Na, ich gehe nicht soo oft in Restaurants. Und der Abend im Alten Backhaus war ein besonders gelungener und erinnernswerter. Ich hatte nur keine Zeit damals eine Rezension zu schreiben, aber das hast du ja übernommen: eure Speisefolge weist große Überschneidungen mit der unsrigen auf.

1. Mai 2014, 14:42·Gefällt mir

Alexander: Find ich jetzt auch originell, vor allem, weil du dich nach so langer Zeit noch erinnern kannst. ;-)

1. Mai 2014, 14:36·Gefällt mir

Hallo hautschi, jetzt bin ich platt. Ich war am selben Abend im Alten Backhaus, und du bist mir auch aufgefallen, weil du das Essen fotografiert hast. Der Blickwinkel der Fotografien bestätigt das ;-)

1. Mai 2014, 12:40·Gefällt mir

Gratuliere zu deinem Besuch. Du bist mir für ein Update meiner Anfangstage zuvor gekommen :o)

21. Jul 2013, 21:17·Gefällt mir1
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