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Fr, 19. April 2024

Krone von Istanbul - Bewertung

Pressesprecher
am 27. April 2013
SpeisenAmbienteService
Gar fürchterliche Dinge bekommt man zu hören, wenn man einheimische über die „Krone“ in Lauterach befragt. Man gehe dort nicht hin, weil sich die türkische Community dort treffe. Tatsächlich hat eben diese 40 Jahre nach der Ankunft der Großeltern bzw. Eltern nun auch in der Vorarlberger Gastro-Szene Fuß gefasst. Auf der Homepage findet man noch die Bezeichnung „Krone von Istanbul“. Vor Ort finden Sohnemann und ich nur noch „Krone“ vor und es gibt zwei Zugänge. Einer führt in den Keller und ist mir „Cafe-Bar“ überschrieben, einer führt ins Erdgeschoss und nennt sich „Restaurant“. Wagemutig, wie wir nun mal sind, gehen wir um kurz nach 13:00 Uhr über die Terrasse ins Lokal.

Ich erkundige mich bei der Kellnerin mit Migrationshintergrund hinter dem Tresen, ob's noch etwas zu Essen gibt, was mit einem einfachen „Natürlich!“ beantwortet wird. Wir gehen rechter Hand in den RaucherInnenbereich, der prinzipiell mit einer Glas-Schiebetür abtrennbar wäre. Das Interieur ist durchaus positiv: schöner Holzdielenboden, bequeme, gepolsterte Holzsessel, geweißelte Wände mit Rauhputz, recht schöne Kassettendecke mit 5strahligen Leuchten, korallfarbene Tischdecken und gelbe Vorhänge. Vis-à-vis gibt's abweichend Filzboden und Holzbänke. Den Tisch zieren Papierservietten, Aschenbecher, Bierdeckel, Vase mit leicht verwelkten Blümchen, Salz/Pfeffer, Zahnstocher und eine Büchse mit „Extrascharf“. Im Radio läuft sinniger Weise "Krone-Hit".

In unserem Bereich gibt's vier Sechser-Tische. An einem zweiten sitzen der Chef und ein Einheimischer. Die Kellnerin bringt uns die Karte, wir ordern Coke und blättern uns durch die türkischen Angebote. Die Wahl fällt auf Cacik, Izgara Köfte (laut Karte „Frikadelle mit Pommes“ um 10,90 Euro) für mich und Dana Sac Kavurma (Kalbfleischpfanne mit Gemüse und Reis um 11,90 Euro) für Sohnemann.

Geliefert wird alles auf einmal nach nicht übertrieben langer Wartezeit. Der Aschenbecher wird abserviert und zum Cacik gibt's Fladenbrot. Das Köfte kommt – abweichend von der Karte – mit Reis, der mit Rosinen und Kichererbsen verfeinert, sowie einer Salatgarnitur, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fertigmischung aus dem türkischen Gastro-Großhandel ist, aber geschickt mariniert und gewürzt wurde. Das Faschierte ist beim Anbiß etwas „gummig“, aber wohlschmeckend. Auch der Reis kommt gut. Die etwas angekokelte Chilischote hat's in sich, was aber gut mit Fladenbrot und dem leicht säuerlichen Cacik kompensiert werden kann. Auch Sohnemann ist mit seinem Gericht zufrieden, ohne das näher zu spezifizieren.

Kurz vor zwei machen wir uns wieder auf den Weg, lassen 34 Euro zurück und wundern uns über die Skepsis unserer Landsleute. In der Krone kann man nämlich gut und furchtlos türkisch essen!
Links geht's in die Hölle, rechts in den siebten Himmel ;-) - Krone von Istanbul - LauterachNicht nur das angebotene Bier, auch die Speisekarte hat starken ... - Krone von Istanbul - LauterachRechter Hand vom Eingang bzw. dem Tresen ist für RaucherInnen, links für ... - Krone von Istanbul - Lauterach
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1 Kommentar

Die Skepsis ist nicht nur im Ländle verbreitet. Man schimpft auch hier über die Türken, die sich "breit" machen würden, sie haben aber im Gemüseladen das frischeste Gemüse, während beim Supermarkt-Klassenprimus der Salat seit 8 Tagen jeden Tag zu Ladenschluss eingesprüht wird... Aber wir kaufen trotzdem freiwillig den welken Salat, bevor wir uns "blamieren" und bei Gül und Özcan einkaufen ;-)

28. Apr 2013, 15:34·Gefällt mir2
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