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Fr, 29. März 2024

Odysseus - Bewertung

kuechenmeister
Experte
am 10. April 2013
SpeisenAmbienteService
Ich wollte mich mit einer Runde guter Freunde zum Abendessen treffen. In Penzing sollte es sein, in der Nähe der Arbeitsplätze meiner Begleiter, der kurzen Anfahrtswege wegen. Nun ist die Gegend rund um die Nisselgasse ja nicht unbedingt der Teil von Wien, in dem sich ein hervorragendes Restaurant ans andere reiht und ich war anfangs ein wenig ratlos. Eine Empfehlung schließlich brachte mich auf das Odysseus. Der Grieche in der Penzinger Straße sei ganz ausgezeichnet, hieß es.

Ich rief an und bestellte einen Tisch. Um einen ruhigen Platz bat ich, der Gespräche wegen, auch wenn ich diesbezüglich an einem Montagabend im gastronomischen Niemandsland nicht viel Sorge hatte.

Als ich um 19 Uhr die Tür des Odyseeus öffnete, trat ich von der grauen, fast menschenleeren Straße in eine andere Welt ein. Ein Lokal voller Menschen, ganze Scharen von Kellnern die prall gefüllte Tabletts in alle Richtungen trugen, ein frohes Stimmengewirr, verlockende Düfte aus der Küche.

Ein Kellner sprach mich gleich an, ich nannte meine Reservierung und er brachte mich an der Schank vorbei in den hinteren Teil des Lokals, wo leicht erhöht und damit architektonisch abgegrenzt vier Tische standen, drei davon besetzt, ansprechend gedeckt mit Stofftischtüchern und ebensolchen Servietten. Abseits vom Trubel, genau wie ich das gewünscht hatte.

Die Speisekarte zeigte ein umfangreiches Angebot an Vorspeisen, viel Gegrilltes, einiges an Fisch, typisch griechische Gerichte.

Als Vorspeise ließen wir ein Tsatsiki kommen. Sehr cremiges Yoghurt, wie man es aus Griechenland kennt, mit dezentem Knoblaucheinsatz und einer leicht säuerlichen Frische. Kein Wunder, dass es in Rekordzeit verputzt wurde. Beigetragen dazu hat das wunderbar würzige, wohl hausgemachte Olivenbrot.

Für die Hauptspeise stand mir der Sinn nach einem Schmorgericht, einer der großen Stärken der griechischen Küche. Ich entschied mich für Arni Juvetsi, also eine Lammstelze auf mitgeschmorten Nudeln. Das Lamm war eine Köstlichkeit, viele Stunden lang geschmort, das Fleisch fiel förmlich vom Knochen. Das Juvetsi war herzhaft und cremig, aus den winzigen, reiskornförmigen Nudeln zubereitet, die in der griechischen Küche so gerne eingesetzt werden und wie es sich gehört mit Olivenöl, viel Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten zubereitet, einfach hervorragend.

Auf unserem Tisch fand außerdem der griechische Bauernsalat großen Anklang, nicht zuletzt des ausgezeichneten Olivenöls wegen. Dieses Öl übrigens steht in Flaschen auf dem Tisch, zum Mitnehmen, um einen Preis, den man im Supermarkt für Massenware bezahlt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Angebot einigen Erfolg im Marketing bringt – wenn das Öl aus ist, ist es Zeit, wieder mal ins Odysseus zu gehen, oder? Ein Kompliment dafür gebührt also nicht nur der Küche, auch der Geschäftsleitung.

Gyros steht ebenfalls prominent auf der Karte, man betrachtet es neben den Lammstelzen als eine der Spezialitäten des Hauses. Es wurde mit frisch gebackenem Fladenbrot und einer ansprechenden Salatgarnitur serviert und sehr gelobt.

Fazit: So gut griechisch zu essen ist selbst in Athen nicht einfach, von Wien gar nicht zu reden. Das Odysseus ist ein herausragendes griechisches Restaurant und jeden Umweg wert. Unbedingt Tisch reservieren, auch unter der Woche!
Gyros vom Mittagsmenü - Odysseus - WienGemüsesuppe vom Mittagsmenü - Odysseus - WienVorspeisenplatte - Odysseus - Wien
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2 Kommentare

So jetzt habe ich aber wirlich Lust auf griechische Küche bekommen. Nachdem ich deinen Bericht und auf der Hompage "Holzkohlegrill" gelesen habe muss ich da demnächst hin. Bericht folgt

23. Apr 2013, 16:53·Gefällt mir

Sehr schöner Bericht, etwas Info über die Preise wären noch interessant gewesen.

10. Apr 2013, 09:45·Gefällt mir
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