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Do, 18. April 2024

Hidori - Bewertung

DFAvJ
am 5. März 2013
SpeisenAmbienteService
Versuchte zum ersten Mal das Restaurant “Hidori” … “Feuervogel” also. Gute Kommentare auf dieser Webseite — wie auch mein Verlangen nach “yakitori” — brachten mich dorthin.

Zuerst ein Kommentar zu den Kommentaren: ich muß immer schmunzeln, wenn da angeführt wird wie “original”, wie “authentisch” die Atmosphäre, die Gerichte in einem Lokal, welches ausländische Küche anbietet, sind. Gleich vorweggenommen, das ist nahezu nie der Fall: das Angebot wird immer in kleinerem oder größerem Rahmen an den Geschmack des Landes angepaßt. Ich habe z.B. in chinesischen Restaurants, immer geführt von chinesischen Chefs, in Japan, den Philippinen, in Singapur, in Kuala Lumpur gegessen. Die Gerichte waren durchwegs ausgezeichnet, aber da konnte man immer Unterschiede bemerken; sie schmeckten nie ganz so wie z.B. in Hong Kong.

Das einzige Mal wo ich wirklich empfand, in einem in jeder Hinsicht “authentischen” japanischen Restaurant (außerhalb Japans) zu sein, war — vor vielen Jahren — in dem damals nahezu legendären “Asuka” Restaurant in Dallas, Texas (das es leider schon lange nicht mehr gibt).

Daher würde ich auch hier in Wien Vorsicht walten lassen, ein (japanisches, etc.) Restaurant als “authentisch” zu bezeichnen, vor allem wenn der/die Kommentator/in nie oder nur kurz in dem Lande selbst war.

Nun also… was mich in das Restaurant “Hidori” brachte, war das Angebot an “yakitori” — gegrillte Hühnerstücke am (Bambus)Spieß, die ich seit meinem letzten Japanaufenthalt nicht mehr gehabt hatte, und die ich sonst auf keinem der on-line Speisekarten der japanischen Restaurants in Wien finden konnte.

Kommentare gaben an, daß man auf alle Fälle reservieren sollte, und daß das Restaurant nach dem “izakaya” Konzept gestaltet ist. Beides stimmt nicht ganz. Ich fand ohne Reservierung ziemlich problemlos einen Sitz an der Bar (hinter der der Chef seine Künste ausübte) — wäre ich mit Kollegen aufgetaucht, hätte das natürlich anders sein können — ; das Restaurant selbst war ein anscheinend remodelliertes Wiener Gasthaus, also weit entfernt von einer “izakaya”, deren Wiener Pendant am ehesten ein Heuriger wäre… ein unbedeutendes Detail, welches nur für “old Japan hands” für Bedeutung sein könnte.

Das Lokal war ziemlich gemütlich. Was mich an der Bar störte war, daß die Schalen und Teller, auf denen die Speisen angerichtet werden, direkt auf der Bar aufgestapelt waren; in einem guten Restaurant in Japan wären diese an der Wand hinter dem Chef aufgestapelt… aber da war im Hidori keine Rückwand.

Der Chef hatte seine Hände voll zu tun; die drei oder so Kellner/innen ebenfalls, und ich hatte den Eindruck, daß sie überfordert wären.

Soweit ich bemerken konnte, bestellte ein Großteil der Gäste “the usual suspects” japanischer Küche: sushi. Ich war aber auf “yakitori” konzentriert.

Der Chef hatte zu seiner Linken einen kleinen Grill, auf dem er yakitori zubereiten konnte; es kam mir aber irgendwie vor, als ob yakitori nur ein “Nebenserwerbszweig” wäre. Die Auswahl an yakitori: tsukune (Hühnerfleischbällchen), torikawa (Hühnerhaut), tebasaki (Hühnerflügel), negima (Hühnerfleisch und grüne Zwiebel). Sunagimo (Hühnerinnereien) war auch auf der Karte, aber darum reiße ich mich nicht, außer für Hühnerleber und -herz. Damit hatte es sich; so gab es leider kein rebā (Hühnerleber), nur Rindsleber — darauf verzichtete ich — ; auch kein hātsu (Hühnerherz); kein momo (Hühnerbein). An Gewürzen war sanshõ (unerläßlich für yakitori), wie auch shichimi-tõgarashi vorhanden; mußte man allerdings verlangen. Alles in allem ein gemütlicher, angenehmer Abend; der Sake half natürlich auch.
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4 Kommentare

@ Magdalena. Tut mir leid wenn ich Ihnen auf den proverbialen Schlips getreten bin. Verständlich, daß nicht jeder das Glück hat, in Übersee herumgekommen zu sein. Das kann Leuten, die nicht über ihr Dorf hinausgekommen sind ("Thomas" — siehe unten — scheint da auch in diese Kategorie zu fallen) gegen den Strich gehen. Und dann fangen sie zu granteln an. So ist es halt mal. Was ich wirklich aussagen wollte und ausgesagt habe ist Ihnen entgangen. Auf gut Englisch: “It went right over your head”…

10. Jul 2014, 17:23·Gefällt mir

Mir ist auch aufgefallen, dass sie lieber lange und breit davon berichten wo sie schon waren und warum sie meinen mehr zu wissen als andere (das sie nicht der einzige Kritiker hier sind, der viel in anderen Ländern ist scheint ihnen nicht zu kommen), als eine fundierte Kritik über das Lokal abzugeben. Schade.

13. Mai 2013, 08:44·Gefällt mir1

@ thomas. Meine Kritik stellt ausdrücklich fest, daß nur Hühnerspieße bewertet werden. Aber das hat "Thomas" anscheinend nicht mitgekriegt. Mein caveat in Bezug auf mein Kommentar Authentizität ist ihm anscheinend auch entgangen. "Selbstverliebte Kritik"?? Da mußte ich lachen. Ich habe nur so bewertet, wie man es von jemandem mit guter Erfahrung in japanischer Küche, sowohl in Japan wie außerhalb Japans, erwartet. Also Beurteilung von Thomas Kommentar: selbstüberheblich und alles wissend.

3. Mai 2013, 12:53·Gefällt mir
Thomas

selbstverliebte und unbrauchbare kritik. weniger was der herr alles kennt und nicht fand, und wie er über seine vorrezensenten denkt, wäre interessant als ein grösserer überblick und eine genauere beschreibung des vorhandenen. ausser hühnerspass also keine info. bei so einer langen beschreibung: lahm.

20. Apr 2013, 21:33·Gefällt mir
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