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Mi, 24. April 2024

Parkring - Bewertung

hautschi
Experte
am 3. März 2013
SpeisenAmbienteService
Gestern Abend fielen wir zu sechst im Vienna Marriott Hotel am Parkring ein, um am Candlelight Dinner teilzunehmen. Meine Bewertungen beziehen sich nur auf das Restaurant Parkring in dem das Dinner stattfand. Der kleine Exkurs in die Sports Bar fließt nicht in die Bewertung ein.

Start des Candlelight Dinners ist um 19 Uhr. Wir sind bewusst schon gegen 18 Uhr im Marriott eingetroffen, um in der Champions Sports Bar unseren Aperitif genießen zu können. Die Bar befindet sich im Erdgeschoß des Vienna Marriott und ist der einzige Raucherbereich des Hotels. Alle anderen Bars und Restaurants werden als Nichtraucherlocation geführt.
Das Ambiente in der Bar ist eher urtümlich, ein bisschen Richtung englisches Pub getrimmt.
Das Getränkeangebot ist sehr breit (mir wurden z.B. 6 oder 7 verschiedene Biere vom Fass aufgezählt), auch das Speisen ist möglich, ich habe jedoch keine Karte gesehen und kann daher über Auswahl und Preis keinerlei Aussage treffen. Bei den Cocktails muss man so ab € 10,-- einkalkulieren.
Die von uns konsumierten Cocktails (ich hab die einzelnen Namen leider nicht mehr im Kopf) waren wohlschmeckend, das Service war flink und freundlich und es hat uns gefallen.

Gegen 19 Uhr gab es dann den Stellungswechsel in das Restaurant Parkring. Dieses befindet sich im ersten Stock des Hotels und ist sowohl über Stiegen als auch per Lift zu erreichen. Das ganze Restaurant ist behindertenfreundlich, es war gestern auch eine Dame im Rollstuhl zu Gast und sie hat sich sichtlich wohlgefühlt.

Seitlich des Restaurants findet man die Garderobe. Dort darf man € 1,65 pro Kleidungsstück an die sehr nette Garderobendame berappen. Das finde ich in einem Restaurant dieser Preisklasse einfach nur peinlich und kleinlich. Steht das Vienna Marriott so schlecht da, dass es sich mit den Mänteln ein Körberlgeld verdienen muss?

Am Eingang des Restaurants befindet sich ein Empfangspult, man meldet sich an und wird dann von einem Mitarbeiter zum reservierten Tisch gebracht. Hier gab es bereits die erste Missstimmung zwischen dem Servicepersonal und mir: Ich habe unseren Tisch vor gut 4 Wochen reserviert, aber siehe da, man fand die Reservierung nicht und ließ uns einmal gute 5 Minuten stehen, während man suchte.
Wir wurden danach zu einem Tisch gebracht, der nur für 5 Personen eingedeckt war und wieder hieß es rumstehen, bis der Tisch dann endlich für uns fertig war.
Während man zum Tisch gebracht wird, ist es üblich, dass der Servicemitarbeiter einige erklärende Worte zum Buffet sagt (wir waren schon mehrmals da und kennen daher den Hausbrauch). Da ich diesmal 4 Familienmitglieder dabei hatte, die noch nie beim Candlelight Dinner waren, freute ich mich auf die "Einführung". Weit gefehlt, wir wurden wortlos von einer jungen Dame zum sowieso nicht fertig gedeckten Tisch gebracht und dort unserem Schicksal überlassen.

Jetzt aber zum sehr positiven Teil des Abends, nämlich zum Essen. Wie schon erwähnt, wird das Candlelight Dinner in Form eines Buffets auf all you can eat Basis zelebriert.
Und hier lebt man all you can eat auf wirklich sehr hohem Niveau. Ich werde versuchen, einige der vorhandenen Speisen aufzuzählen, um dem werten Lesern eine ungefähre Vorstellung über das Angebot zu geben.
Alles was wir gekostet haben, war von wirklich sehr guter Qualität, fein zubereitet, gut temperiert, was in Summe die von mir gegebene Speisenbewertung 4 erklärt.
Ach übrigens, zu Buche schlägt sich das Buffet mit € 53,-- pro Person.

Vorspeisen: Schinken in jeder erdenklicher Form, roh und gekocht, von Schwein, Pute und Rind. Lachs, Forelle, einige Pasteten, Nudelsalat, ein riesiges Salatbuffet und vieles mehr.

Suppen: Hummercremesuppe und Schwammerlcremesuppe

Hauptspeisen: Garnelen aus dem Wok, ein im ganzen gebratenes wunderbares Rib Eye Stück, Muscheln in Weißwein, Saltimbocca vom Kalb, Dorade in Zitronensauce, gekochtes Rindfleisch in Krensauce, eine herrliche geschmorte Ente, mit Steinpilzen gefüllte Teigtaschen..... und einiges hab ich sicher vergessen.

Dessert: Ein ca. 10 Meter langes Dessertbuffet, begonnen von Schokomus in mehreren Varianten, selbstgemachten Kuchen, Fruchtcremen, viele Sorten frischer Früchte bis hin zu einer ansprechenden Käseauswahl.

Ich muss mir endlich angewöhnen auch Fotos zu machen, denn ein Foto könnte hier mehr vermitteln als tausend Worte!

Ambiente: Es gibt einige Tische direkt im Bereich des Buffetraumes. Diese würde ich bei einer Buchung nicht empfehlen. Man ist zwar direkt beim Buffet, es herrscht aber klarerweise ein ständiges Kommen und Gehen und so wie das Buffet unter die Lupe genommen wird, wird auch geschaut, was die dort sitzenden Leute denn feines am Tellerchen haben.
Das restliche Restaurant besteht aus einem sehr großen Raum mit einer riesigen Fensterfront. Direkt beim Fenster zu sitzen ist top, man hat einen sehr schönen Blick auf die Ringstraße und den Stadtpark.
Die Tische sind festlich eingedeckt, es gibt je nach Tischgröße ein oder mehrere Kerzlein, es ergibt sich ein recht eleganter Gesamteindruck.
Am Samstag, gibt eine auf einem kleinen Podest stehende Sängerin (die Arme!), Lieder zu laufender Tonbandmusik zum Besten. Da die Lautstärke schön niedrig gehalten wird, ist diese Life-Musikuntermalung sehr angenehm, zudem die junge Dame recht gut singt.

Service: Durch das Buffet schrumpft die Aufgabe des Servicepersonales auf das Abtragen der gebrauchten Teller und die Getränkeversorgung der Gäste.
Das Service war gestern, wenn ich so sagen darf, unter aller Sau!
Es werden drei offene Rotweine angeboten. Ich fragte, welcher denn der trockenste sei. Antwort: Ich weiß nicht, ich glaube, die sind alle trocken. Serviert wird der Wein bereits eingeschenkt, dh ich habe keine Ahnung, ob ich überhaupt den von mir bestellten Wein erhalten habe (1/8 Zweigelt 4,60). Die Flasche Mineralwasser (0,75 l € 9,10!) wird einfach eingestellt, keinem wird eingeschenkt geschweige denn nachgeschenkt. Sitzt man bei leeren Gläsern kommt keiner auf die Idee nach einem neuen Getränkewunsch zu fragen.
Da man sich bei einem Buffet für gewöhnlich öfter einen Teller holt, geht das zu Beginn eingedeckte Besteck recht bald zur Neige (und ich bin eigentlich nicht bereit mit einem bereits benutzten, schon eingetrockneten Besteck die nächste Speise in Angriff zu nehmen). Die leeren Teller werden zwar recht zügig abserviert, auf die Idee neues Besteck zu bringen, kommt jedoch keiner. Man sitzt dann mit seinem neuen Teller da, wartet bis irgendwo ein Kellner zu sehen ist und bettelt dann nach neuem Besteck (und es war nach jedem Gang immer wieder genau so).
Zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass wir schon öfter hier waren und das Service auch schon wesentlich besser erlebt haben (darum konnte ich mich bei der Bewertung auch gerade noch zu einer 2 durchringen).

Fazit: Wer gerne viele verschiedene, wirklich gut zubereitete Speisen in eleganter Atmosphäre verkosten will, ist beim Candlelight Dinner im Vienna Marriott sicher gut aufgehoben und ich kann auf Grund der Speisenqualität trotz des schlechten Services nur eine eindeutige Empfehlung aussprechen.
Hilfreich14Gefällt mir10Kommentieren
7 Kommentare

Manchmal können Stellungswechsel wirklich anregend sein!

5. Mär 2013, 14:21·Gefällt mir2

Pressesprecher, ich bin von dir aber eigentlich nur Gutes gewohnt ;-)

3. Mär 2013, 19:03·Gefällt mir1

@hautschi: Eine wirklich schöne Steilvorlage :-) Da muss ich mich jetzt anstrengen ;-)

3. Mär 2013, 19:01·Gefällt mir

Du hast recht, ich werd an mir arbeiten ;-)

3. Mär 2013, 19:00·Gefällt mir

Als Reteexperte muss man mampfen, reden und schreiben beherrschen. ;-)

3. Mär 2013, 18:51·Gefällt mir

Die Frage ist nur, ob man vor lauter Mampfen auch noch zum Reden kommt? Ich hab jedenfalls am Ende geglaubt, ich brauch den Notarzt....

3. Mär 2013, 18:48·Gefällt mir

Das wär doch was für ein Retetreffen hier!

3. Mär 2013, 18:44·Gefällt mir
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