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Do, 25. April 2024

Cantina - Osteria Friulana, Wien - Bewertung

Jtteam
am 2. März 2013
SpeisenAmbienteService
Beim Betreten des Lokals hat man das Gefühl in einer typischen Osteria in einer kleinen Seitengasse von Udine gelandet zu sein. Im Gegensatz zu Italien ist hier die klassische dunkle Einrichtung, welche den typisch friulanischen Flair vermittelt, noch sehr neu.

Im Eingangsbereich lädt eine Bar mit ein paar Stehtischen und Barhockern zu einem Aperitif und Antipasti ein.

Im hinteren Bereich des Lokals befindet sich der Gastraum mit etwa zehn Tischen. Hier sollte man ein paar Tage im Voraus reservieren, da die Osteria so gut wie jeden Abend ausgebucht ist.

Wir haben reserviert, und werden sogleich vom freundlichen Kellner, an der Prosciuttomaschine (gutes Zeichen) vorbei, zu unserem Tisch gebracht.

Ein Tisch für vier Personen, Tischsets aus dunklem Papier (kenne ich auch nur aus Norditalien), Vorspeisen- und Hauptspeisenbesteck eingedeckt, Wein- und Wassergläser und eine Karaffe Wasser stehen bereits am Tisch. Zwei hübsche Vasen mit jeweils einer frischen Schnittblume runden das Bild ab. Gesamteindruck: wie in Friuli! Alles sehr eng, trotzdem gemütlich. Der erste Eindruck ist top!

Auf dem Tisch befindet sich eine Tageskarte, gedruckt auf A4 Papier, darauf befinden sich in etwa zehn verschiedene Hauptspeisen und drei Desserts. Die Auswahl ist gering, aber dafür sehr gut und dass es hier keine normale Menükarte gibt, weißt auf den Abwechslungsreichtum der Küche hin.
Antipasti stehen nicht auf der Karte, durch die Anwesenheit der Prosciuttomaschine und der reich gefüllten Vitrine neben ihr, wissen wir aber, dass es auch hier eine gute Auswahl gibt.

Wir bestellen sogleich einen Liter Prosecco in der Karaffe (wie schön, dass man das hier auch kann!!), einen Teller Prosciutto und einen gemischten Antipasti-Teller für vier Personen. Dazu gereicht wird uns frisches Weißbrot, ein etwas dunkleres Brot mit (wir glauben) getrockneten Tomaten und diversen Kräutern. Das Brot schmeckt sehr frisch und wie selbstgebacken.

Der frisch geschnittene Prosciutto war saftig und mild, die Antipastivariation reich gefüllt mit in Öl eingelegten Melanzani, Zucchini, Pilzen, neben einer klein gewürfelten Frittata, dazu Oliven, Kapern und getrockneten Tomaten. Man lässt uns in Ruhe unsere Vorspeise genießen, bevor man nach der Hauptspeise fragt. Die Karte ist zwar klein, dennoch kann man sich schwer entscheiden!

Wir bestellen einmal Filetto di Manzo con Salsa Verde, ein Rehragout mit Polenta und zwei Mal Orecchiette mit Lammragù. Dazu passend ein Glas Merlot.

Das Filetto di Manzo ist rosa gebraten, dünn aufgeschnitten, mit Ruccola, Parmesan und ein paar Granatapfelkernen dekoriert, angerichtet mit einer würzigen gut abgeschmeckten Salsa Verde, und wird kalt serviert. Dieses Gericht würde sich auch gut als Vorspeise eignen! Eine Gaumenfreude sondergleichen!

Die Orecchiette im Ragù geschwenkt, mit frischem Parmesan, die Pasta auf den Punkt, jedoch fehlt ein wenig Salz. Der Salzstreuer am Tisch schafft schnell Abhilfe. Wir fragen noch nach etwas Parmesan, die Kellnerin kommt mit deinem großen Stück Parmesan und dazugehörigen Hobel bewaffnet zurück, und bedeckt die Pasta aufs neue mit dem beliebten Käse.

Die Sensation des Abends war das Reh mit Polenta. Das Fleisch zart, die Sauce sensationell gut abgeschmeckt, die Polenta cremig. Bei diesem Gericht mangelt es an nichts.

Die Portionen sind nicht zu groß und nicht zu klein, man kann sich also ohne schlechtes Gewissen vor der Hauptspeise mit Antipasti vollstopfen oder gar zwei Hauptspeisen bestellen und die Antipasti auslassen. Die Preise auf der Karte bewegen sich zwischen EUR 9,00 und 12,00 – ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wir bezahlten für den ganzen Abend für vier Personen EUR 120 (inkl. Trinkgeld), für den ersten Bezirk auf jeden Fall in der günstigeren Preisklasse.

Die Punktevergabe ist nun etwas schwer, da ich gerne aufgrund ganz kleiner Mängel für Service und Küche 4-5 geben möchte. Wenn man also äußerst pingelig wäre, könnte man für den Salzgehalt der Orecchiette und ein paar kleinen Servicefehlern (1) die Kellnerin stand bei unserer Ankunft VOR dem Lokal und rauchte eine Zigarette und lies sich durch den Stress im Lokal nicht aus der Ruhe bringen – kleiner Tipp: in der Pause dort hin gehen, wo einen die Gäste nicht sehen können! 2) abservieren, bevor alle am Tisch fertig gegessen haben) sicher einen halben Punkt abziehen. Da es aber keine halben Punkte gibt, werde ich der Küche 5 Punkte geben und dem Service noch Platz nach oben lassen und 4 Punkte vergeben.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Abend in der Cantina Osteria Friulana ein freudiges Erlebnis mit einem Rundum-Wohlfühlfaktor war. Das Konzept des Lokals ist gelungen und wir freuen uns auf ein baldiges Wiederkommen!
Prosciutto San Daniele - Cantina - Osteria Friulana - WienBüffelmozzarella - Cantina - Osteria Friulana - WienFilete di Manzo con salsa verde - Cantina - Osteria Friulana - Wien
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1 Kommentar

Kommt sofort auf meine "To-Do-List". Der Bericht ist H-G-L natürlich. Danke vom Gerry

2. Mär 2013, 21:37·Gefällt mir1
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