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Fr, 19. April 2024

Joma - Bewertung

Gastronaut
Experte
am 27. Februar 2013
SpeisenAmbienteService
Die Karte im Joma ist so gewollt "stylish und cool" wie das Interieur des Lokals, also "international". Früher wäre das aufregend gewesen, aber mittlerweile werden die „Klassiker“ wie Steak, Burger, Beef Tartare so inflationär angeboten, dass man fast schon das Interesse verliert. Aber eben nur fast. Während meine vegetarische bessere Hälfte befindet, dass der Avocado-Papaya-Salat ein herrliches Dressing habe einen spannende Zusammenstellung wäre, die Avocados aber schändlich zu weich sind, probiere ich vom Beef Tartare. Die Fleischqualität ist ausgezeichnet, der Geschmack ist absolut rund. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Ein kleines Eck mehr Säure und Schärfe würde hier wohl noch viel weiterbringen können. Danach koste ich vom gegrillten Oktopus auf Taboule. Der Bulgursalat ist im Gegensatz zum Tintenfisch schön abgeschmeckt, der Biss des Fisches ist aber richtig gut. Weiter geht es mit einem Kalbsbutterschnitzerl (ha! Doch ein Schnitzerl!) mit Kartoffelpüree. Letzteres war wirklich schön abgeschmeckt, was man vom faschierten Kalbfleisch leider nicht sagen kann. Hat man hier Angst vor Salz und Pfeffer?

Die mit Ricotta und Babyspinat gefüllten Teigtaschen an der gegenüberliegenden Seite des Tisches waren geschmacklich frisch, rund und intensiv. Störend war nur, dass keine (!) der drei (!!) Nudeln ganz al dente war. Die Füllung war dafür recht gelungen. Und das hätte eigentlich auch der Burger sein sollen. Wir hatten im Verlauf des Abends bereits einige der Joma-Burger an uns vorbei gehen sehen, und es war schon auffällig, wie uniform sie aussahen: Das Ei darin hatte immer exakt die Größe des Fleisch-Pattys, welches wiederum die passgenaue Größe des Brötchens aufwies. Als ich mir das Ding dann aus der Nähe, also auf meinem Teller, genauer ansah, vermutete ich, dass das Fleisch in kleinen runden Formen gebraten wird. Dass würde nämlich nicht nur die genaue Passform erklären, sondern auch, warum der Burger bei jeglicher Berührung „saftelt“, also Wasser und Fett abgibt. Das konnte das Fleisch ja dann während des Bratvorgangs nicht. So zumindest meine Vermutung. Jedenfalls entpuppte sich das Essen dieses Burgers als eher unsaubere Angelegenheit und geschmacklich war der Burger auch noch totgebraten. Von diesem Gericht kann ich wirklich getrost abraten.

Der dann folgende Vertreter des neuen Trends zu Flammkuchen - in unserem Fall belegt mit Ricotta, Feigen und Rucola - kommt dem Original im Elsass zwar nicht besonders nahe, die Beläge des Fertigbodens waren aber so frisch und von guter Qualität, dass der Flammkuchen insgesamt recht in Ordnung war.

Wir probierten noch von den Nachspeisen, die handwerklich allesamt gut gemacht waren, geschmacklich gab es hier aber keine Ausreisser nach oben oder unten...Nur war es schon ein bisschen auffällig wie komplett ähnlich sich die Vanillesauce des Milchrahmstrudels und der flüssige Teil der Creme Brulee waren...

Insgesamt ist mir im Joma aufgefallen, dass hier mit wirklich guten Zutaten gearbeitet wird, deren Potential bei weitem nicht ausgeschöpft wird. Die Zubereitung müsste hier noch raffinierter werden, beginnend mit dem richtigen Hantieren mit Salz und Pfeffer. Das alleine würde die Küche oft auf ein höheres Niveau heben. Ich sage zwar nicht "Schuster, bleib bei deinen Leisten!" bzw "Figlmüllers, bleibt bei eurem Schnitzeln!" aber hier sollte man noch an einigen kleinen Schrauben drehen...
Joma-Burger mit Ei - Joma - WienFlammkuchen mit Feigen, Ricotta und Rucola - Joma - WienAvocado-Papaya-Salat - Joma - Wien
Hilfreich17Gefällt mir6Kommentieren
8 Kommentare
Unregistered

ja

6. Apr 2013, 21:57·Gefällt mir1

Lieber Deutschlehrer, ich werde ihre Ratschläge betreffend meiner Stilmittel wohl eher nicht "beherigen". In den letzten 15 Jahren im Journalismus haben sie sich als ganz nützlich erwiesen...

15. Mär 2013, 08:43·Gefällt mir5
Deutschlehrer

Da haben Sie recht! Bin gebürtigerTaiwanese. Dakann schon mal der eine oder andere Fehlerpassieren.

15. Mär 2013, 00:34·Gefällt mir

Ihre Deutschkenntnisse sind auch nicht vorbildlich für einen Deutschlehrer.

15. Mär 2013, 00:11·Gefällt mir3
Deutschlehrer

Sie sollten nicht so viele Wörterunder Anführungszeichen setzten (" ")Auch (!) und (!!) solten sie vermeiden. Wortwiederholungen ebenso. Und einen Satz mit .....zu benden, ist auch nicht angebracht. WennSie meine Ratschläge beherigen, könnten Sievielleicht eines Tages wirklich als Journalist tätig sein.

14. Mär 2013, 23:56·Gefällt mir

Gastro, das sind die selben Patties wie im Figls, diese werden nicht in einer Form gebraten sondern schon geformt und gefroren geordert. Die Qualität konnte ich bis jetzt nie bemängeln, nur ein 80/20er Misch ist es nicht wirklich ich würde eher auf 70/30 tippen, was auch den austretenden Saft erklärt.

12. Mär 2013, 14:41·Gefällt mir
dr gusto

Mr fein schmecker....ober prolo

10. Mär 2013, 18:11·Gefällt mir

Da hast du natürlich recht. Wenn sie aber noch weicher sind, als sie sein sollten, dann werden sie zu einem traurigen Gatsch....

28. Feb 2013, 08:37·Gefällt mir
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