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Do, 28. März 2024
Gastronaut
Experte
am 8. August 2012
SpeisenAmbienteService
Der Ableger des mittlerweile geschlossenen Fischvierterl im Marktachterl am Wiener Karmelitermarkt entpuppt sich bei näherer Betrachtung als reine Geldvernichtung. Und leider habe ich näher betrachtet. In der Hoffnung, dass das Lokal vielleicht irgendwie an das Stammhaus im zweiten Bezirk kulinarisch anknüpfen würde, schaute ich nun in Begleitung dort vorbei. Die erste Enttäuschung war noch verkraftbar: Der auf der Karte stehende und aus dem zweiten Bezirk bekannte Malvasia (kroatischer Weißwein) war aus. Wie gesagt, damit konnten wir noch leben und bestellten einfach zwei weiße Spritzer. Während mein Gegenüber als Vorspeise ein Thunfischtartar bestellte, entschied ich mich für eine kleine Portion Ährenfische. Diese kleinen Dinger können eine wahre Köstlichkeit sein und werden verarbeitet wie Sardinen, ohne deren zu intensiven Eigengeschmack zu haben. Im Optimalfall werden die Ährenfische geputzt, frittiert und mit Olivenöl, Knoblauch und Zitrone beträufelt.
Im Fischvierterl waren sie schlecht geputzt und wurden mit einer nach Großpackung schmeckenden Aioli serviert. Die Fische schmeckten wirklich widerlich und hatten aufgrund ihrer unterschiedlichen Größe nicht einmal eine einheitlich knusprige Konsistenz. Das Thunfischtartar war fad gewürzt, und insgesamt eines Marktlokals nicht würdig!

Die Hauptspeisen waren noch enttäuschender: Die Linguine mit Meeresfrüchten waren zerkocht, schlecht abgeschmeckt und das Getier hatte auch nicht jene Qualität, die wir uns erwartet hätten. Doch die größte Niederlage war mein Grillteller: Er hätte jeweils aus einem gegrillten Filet von Lachs, Thunfisch, Red Snapper und Angler bestehen sollen. Gut, das tat der Grillteller im Prinzip auch. Nur war der Lachs trocken und schmeckte nach Tiefkühlkost, die man sich selbst im Backrohr gemacht hat. Noch trockener war der Thunfisch. Vielleicht hätte man diesen nicht komplett durchgaren soll, denn das Tier war komplett geschmacklos. Erst auf Nachfrage erhielt ich Olivenöl und eine Portion fader geschmolzener Knoblauchbutter. Damit waren Lachs und Thun aber auch nicht mehr zu retten. Den Angler so lieblos wie hier zuzubereiten war ein Verbrechen und auch der Red Snapper hatte nichts von jenem sonst so intensiven Fischerlebnis, den ich sonst mit einem Snapper verbinde.

Geschlagene 65 Euro hat uns dieses Missvergnügen gekostet. Hätte ich mir an diesem Abend Fischstäbchen gemacht, wäre ich wohl glücklicher gewesen. Sollten sie also demnächst wieder Lust auf guten Fisch am Naschmarkt verspüren, dann gehen sie bitte gleich ins Umar...
Grillteller - Fischviertel am Naschmarkt - WienGrillteller - Fischviertel am Naschmarkt - WienRed Snapper - Fischviertel am Naschmarkt - Wien
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1 Kommentar

nein wir haben beim Umar schlecht und teuer gegessen

19. Okt 2013, 19:04·Gefällt mir
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