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Di, 23. April 2024

Il Sestante - Bewertung

gernegutesser
am 19. Juli 2012
SpeisenAmbienteService
Das Il Sestante zählte in den letzten Jahren zu meinem Favoriten, wenn ich Lust auf Pizza oder Pasta hatte.
Dann fand ich die Seite "Rete.at" und mußte doch einige schlechte Bewertungen über dieses Lokal lesen.
Nach langem Kampf, soll ich es wagen oder doch nicht, siegte die Vernunft, oder war es doch die Neugier, und ich dachte so bei mir, probier`s halt mal aus. "Fährst" du ein, so dachte ich, dann bist du eine Erfahrung reicher und einige Euro`s ärmer. Aber, wieviele Euro`s habe ich schon über Tresen wandern lassen, nur um der Stillung des Hungers und des Durstes willen, ohne dabei auch geniessen zu können.
Gleich vorweg, dieses Mal waren es wieder Euro`s, die nicht nur Hunger und Durst gestillt haben.
Wir waren gestern, 18.07.2012, zu sechst auf der Suche nach einem geeigneten Platz um unsere Mittagspause, genussvoll, zu verbringen. Ich machte den Vorschlag, dem Il Sestante einen Besuch abzustatten. Da meine Kollegin und Kollegen keine Ersttäter sind, unterrichtete ich sie, von den doch schlechteren Bewertungen, was sie jedoch nicht abschreckte.
Genug der einleitetenden Worte, jetzt zum Wesentlichen.
Für das Personal stellte es kein Problem dar, dass wir zu sechst, unangemeldet, im Gastgarten Platz nehmen wollten. Rasch wurden zwei Tische zusammengestellt, Karten gebracht und kurz darauf die Getränkewünsche entgegengenommen. Professionell und unkomliziert. Wir fünf Männer bestellten je ein großes Starobrno, € 3,60, unsere Henne im Korb, ein großes Himbeersafterl/Soda um € 2,80. Bis die Getränke serviert wurden, hatten wir Zeit die Speisekarten zu durchforsten und uns, wir Männer für je eine Pizza Rosina, 4x davon mit zusätzlich pikanter Salami, und unsere Lady für Pappardelle vecchia napoli, zu entscheiden.
Das Starobrno, welches uns kredenzt wurde, kam mit einem schönen Häubchen über die Straße, welche das Lokal vom Gastgarten trennt. Es war für meinen Geschmack richtig temperiert. Warmes Bier geht gar nicht und wenns beim Schlucken, vor lauter kalt weh tut, auch nicht.
Pizzen und Pasta wurde bestellt und wir hatten Zeit, genüsslich eine Zigarette zu rauchen, bzw. den Blick über den herrlichen Platz, samt seiner barocken Piaristenkirche, schweifen zu lassen und uns dem Small Talk hinzugeben.
Die sechs bestellten Speisen wurden zeitgleich serviert, ebenso wurde unaufgefordert Olio Extra Vergine al Peperoncino gereicht. Leider aus der Originalflasche und nicht aus einer Ölkaraffe.
Die Pizza Rosina, bestrichen mit guter, fruchtiger Tomatensauce, belegt mit Mozarella, Schinken und frischen Basilikumblättern, bei vieren von uns noch zusätzlich mit pikanter Salami sowie frischen Champignons, verströmte ein Aroma, welches ich schon lange nicht mehr erschnuppern durfte. Der Teig, wie er meiner Meinung nach sein soll. Schöner gebräunter Rand, welcher leicht aufgegangen ist, hauchdünn und knusprig der Boden. Nicht verkohlt und von tollem Geschmack. Der Schinken könnte vielleicht etwas feiner geschnitten sein, Pepperonisalami war jedoch perfekt. Das erfreulichste war aber, dass sie nicht vor Fett getrieft hat, was ja bei einer Salami leicht passieren kann. Der Schuß Öl, welchen ich mir über die Pizza träufelte, rundete alles nochmals perfekt ab.
Die Pappardelle, welche unsere Kollegin bestellt hatte, wurden in einer feinen Tomatensauce mit kleinen Fleichbällchen serviert. Ich durfte kosten. Die breiten Bandnudeln waren auf den Punkt gekocht, Tomatensauce gut mit div. Kräutern abgeschmeckt und auch die Fleischbällchen schmeckten vorzüglich.
Die Pizzen, € 8,00 + € 1 für extra Salami, waren ausreichend groß, ich mußte sogar ein Stück übriglassen :-( , die Pasta für € 9,80 ebenso.
Als Abschluß ließen wir uns noch einen kleinen Grappa servieren. Obwohl ich diese Art von Getränk eher meide. Mit "Schnapsbrennen" verbinde ich immer die Zeit, in welcher das Gebrannte das Glas verläßt und benötigt, um im Verdauungstrakt anzukommen. Dies war bei diesem Grappa nicht der Fall. Herrlich ölig im hochstieligem Glas, perfekt im Gaumen und ohne unangenehme Nebenwirkungen im Abgang. Und für € 2,80 auch nicht übermässig teuer.
Das Personal war sehr aufmerksam, mitunter auch sehr witzig, höflich und zuvorkommend und immer zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle. Der Gastgarten, welcher sich dann rasch gefüllt hatte, zählt zu einem der schönsten Plätze Wiens und lässt es einem vorkommen, auf einem italienischem Piazza, mitten in Rom, zu sein. Da stört es dann auch nicht, dass der Gastgarten durch die Piaristengasse, welche teilweise doch stark befahren wird, vom Lokal getrennt wird.
Mein Tipp, wenn das Wetter passt, sucht den Gastgarten auf, der Innenbereich des Lokales kann da leider nicht mithalten, obwohl es unansehnlichere Lokalitäten gibt.
Hilfreich6Gefällt mir3Kommentieren
2 Kommentare

wie wahr, wie wahr :-)

19. Jul 2012, 17:59·Gefällt mir

Wer gerne gut isst, hat mehr vom Tag ;-)

19. Jul 2012, 08:38·Gefällt mir
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