In der Umgebung
Fr, 19. April 2024
Gastronaut
Experte
am 14. März 2012
SpeisenAmbienteService
Die Betreiber des neuen Dinnerclub Albertina Passage haben vor allem zwei Dinge richtig gemacht. Nämlich einerseits in den vielbeschworenen "Zeiten wie diesen" keinen Cent zu sparen, wenn es um die Ausstattung des Clubs geht . Und andererseits war es die richtigste Entscheidung, sich Alexander Kumptner als Küchenchef zu holen. Kumptner - ein Schüler von Reinhard Gerer - hat hier in den Gewölben der Passage zwar nur eine kleine Küche zur Verfügung und kann daher auch nur eine eher kleine Karte anbieten. Doch was er anbieten kann, zeugt von Leidenschaft, Kreativität und Spaß am Kochen. Und er macht eines, dass nicht alle Köche können: Er versetzt sich in seine Gäste rein. Diese sind in der Regel nicht unbedingt arm und ernähren sich auch so. Will heißen, die betuchten Gäste haben es oft satt, vom teuersten Reiche-Leute-Essen satt zu sein. Und so besinnt sich Kumptner auf die Kombination von Hausmannskost und Haute Cuisine! So schwört er zum Beispiel auf seine süchtig machenden glacierten Weinbergschnecken - Schmäh ohne: ein Renner! -, geschmortes Kalbsschulterscherzel und Saiblinge aus Mariazell. Gegrilltes kommt hier aus dem wunderbaren spanischen Josper-Holzkohlegrill, wobei das Dry Age Rib Eye Steak mit 350 Gramm plus Beilagen für 32 Euro nicht einmal viel teurer ist als in weniger gehobenen Lokalen!

Bei meinem Besuch hatte ich zunächst den "Knusprigen Thunfisch", ein Tartare vom Yello Fin Thunfisch - die muss man essen so lange es sie noch gibt - zwischen Knusperblätter. Eine köstliche Kreation mit überraschend viel Biss! Weiters probierte ich das butterweiche und auf den Punkt gewürzte Kalbschulterscherzel und eine wirklich wunderbare Nachspeisenkombination.

Wer hier am Abend an einem der Tische und nicht so wie ich an der Bar speist, der zahlt für Gedeck und Livemusik fünf Euro! Dieser Umstand hat Anfangs einige Gäste aufgeregt. Wenn man aber bedenkt, dass man in so gut wie jedem Lokal der Wiener Innenstadt um die drei Euro für das Gedeck bezahlt, dann ist die Livemusik die weiteren zwei Euro absolut wert. Ein weiteres Atout des Lokals sind die verzweigten Nebenräume. So darf in einem mit Bar ausgestatteten Salon im Gegensatz zum restlichen Bereich geraucht werden. Und im Extrazimmer sieht es so aus als würde man sich in einem edlen Zigarrenclub auf Cuba befinden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass einem das Essen und trinken hier durchaus teurer zu stehen kommt. Die optischen, akustischen vor allem aber kulinarischen Erlebnisse sind das aber - von Zeit zu Zeit - wirklich wert!
Albertina Passage - Dinner Club - WienAlbertina Passage - Dinner Club - WienAlbertina Passage - Dinner Club - Wien
Hilfreich10Gefällt mir2Kommentieren
2 Kommentare
Unregistered

Dry Age Rib nicht OK, verbrannt, absolut ungustig. Speisekarte generell supermini. Mit Geschäftsleuten kann man da nicht hingehen!

24. Mär 2012, 22:38·Gefällt mir
Unregistered

Dry Age Rib Eye um 32 Euro ist echt OK!

14. Mär 2012, 20:29·Gefällt mir
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.