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Do, 28. März 2024

Ebi - Bewertung

amarone1977
Experte
am 4. März 2012
SpeisenAmbienteService
Gelistet in: Wien - Asiatisch!
Große Erwartungen hatte ich, als ich wieder einmal in den 21. Bezirk musste und gleich mal über die A22 und die B3 direkt zum Ebi in der Leopoldauer Straße fuhr.

Aufgrund der Beschreibungen schien es ja ein bahnbrechendes Konzept zu sein.
Wäre es auch sicher, aber die Umsetzung ist eine mehr als durchwachsene Vorstellung.

Und das ging so:

Man parkt bequem vor der Haustüre, auch wenn das Lokal gut besucht ist. Man darf ja auch nicht vergessen, dass hier auch Kunden von dm, Vögele und wenn ich mich grad richtig erinnere, auch von Hofer parken.
Gute Voraussetzungen natürlich für jede Menge Lauf- und auch Stammpublikum.

Die Front des Lokals ist schier epochal. Genial auffällig (Bilder von Otternase!) und trotz der Größe recht einladend.

Drin sind Raucher und Nichtraucher gut getrennt, von den Ausmaßen her kann fast der ganze 21. Bezirk hier zu Mittag essen. Gewaltig. Interieur gut aufgeteilt, viel Platz, trotz der schieren Größe ist das Lokal nicht mit Tischen und Sesseln vollgeräumt, es bleibt viel Freiraum. Kleine Ecktische genauso wie schöne Rundtische mit edlem Polstergestühl.
Sofort wird man begrüßt und einem Tisch zugewiesen. Das ist schon mal löblich, ich komme gern in ein Lokal, wo man empfangen und zu Tisch begleitet wird.

Kurze Erklärung der Speisekarte und des Bestellsystems. Grundsätzlich einfach, so klar kommt aber nicht durch, was jetzt die erste Bestellung ist und was die zweite Bestellung sein soll (Aufpreis). Schließlich steht "all you can eat" groß auf der Außenscheibe.

Ich mach mal in der ersten Spalte überall dort einen Einser rein, wo ich mal reinkosten will. Natürlich kommt aber dann auch das Essen relativ gleichzeitig zu Tisch. Ich dürfte also mit dem richtigen Bestellen noch nicht vertraut sein. Soll aber nicht die Schuld des Lokals sein.
Da wäre dann mal die Bestellung:

Sake-Sushi
Butterfisch-Sushi
Lachs-Maki
Fleischbällchen
Glasnudelsuppe mit faschiertem Rindfleisch
Champignons mit Teryakisauce
Gyoza mit Hühnerfleisch
Grüntee-Eis

Zuerst mal trinke ich einen Grünen Tee. Sackerltee, gut, aber gut wäre natürlich auch, wenn man das Sackerl auch entfernten könnte. Die Stäbchen eignen sich hier für natürlich nicht, die „Zweifingertechnik“ ist dann schließlich erfolgreich.

Das Sushi kommt. Allerdings nur das Lachs-Sushi. Großes Stück, eher „kompakt“, um nicht gerade „hart“ zu sagen, aber auch irgendwie trocken. Der Fisch selbst sieht auch eher matt aus.

Das Butterfisch-Sushi bleibt aus. Naja, vielleicht kommt’s ja noch.
Ich vergaß ganz: kein Wasabi am Tisch, ich bestelle es nach, es kommt sogleich.

Die Champignons werden serviert. Fad und ungesalzen, die Sauce dazu ist extrem dominant, was aber nichts dran ändert, dass die Champignons selbst immer noch fad schmecken. Für einen Schwammerlfan ein Schlag ins Gesicht.

Die Suppe: frisches, knackiges Gemüse, das Rindfleisch und die Nudeln gehen auch in Ordnung, schmeckt auch nicht nach Geschmacksverstärker. Bissi kühl bereits, Suppe kommt trotzdem ein wenig zu wässrig daher, ein paar Kräuter hätten hier Abhilfe geschafft. Trotzdem eine recht angenehme Vorstellung.

Die Fleischbällchen am Spieß sind da: die Bällchen sind ordentlich dunkel, aber geschmacklich eher zurückhaltend, unauffällig. Wenn da nicht die Sauce wäre. Die drängt sich geschmacklich wieder dermaßen in den Vordergrund, dass man sich fragen muss – wozu das Fleisch, wenn’s nur nach der penetranten Sauce schmeckt?

Was mir beim Servieren von Bällchen und Champignons auffällt: da durch das Bestellsystem viele hungrige Mäuler mit vielen kleinen Portionen beliefert werden wollen, müssen die Damen im Service natürlich wissen, was wohin kommt.
Die Dame hatte am Tablett gut zehn verschiedene Speisen für fast ebenso viele Gäste. Um jedem das Seine zu bringen, war jedes Tellerchen mit einem Zettelchen gespickt. Im wahrsten Sinne des Wortes allerdings, die meisten Zettel steckten im Essen selbst, will heißen: der Zettel mit meiner Tischnummer war in die Sauce hineingetunkt worden, auch die anderen Gerichte waren ähnlich „gekennzeichnet“.
Gut, es handelt sich nur um ein Stückerl Papier, aber kann man das nicht appetitlicher machen?

Gyoza mit Hühnerfleisch: schön dünner Teig, schön angerichtet wie auch die anderen Speisen, aber auch hier ist die Sauce wieder alleinherrschender Hauptdarsteller. Schade.

Nach einiger Wartezeit kam dann plötzlich das Grüntee-Eis, wieder von einer anderen Servicekraft serviert. Ich meinte, dass noch eine Portion Butterfisch-Sushi unterwegs sein müsste.
So ging der asiatisch gekleidete Österreicher wieder unverrichteter Dinge und ich sprach eine der vielen Damen im Service darauf an, wo mein Butterfisch-Sushi abgeblieben war.

Irgendwie scheint es trotz Bestellsystem dann doch vergessen worden zu sein, es kam aber dann doch relativ rasch – und besser als das Lachs-Sushi zuvor:
Zarter, „saftiger“, viel besser als das trockene Lachs-Sushi zuvor.

In diesem Moment fällt mir wieder ein, dass ich ja ein Maki auch bestellt hatte. Ich gebe auf, nochmal frage ich nicht mehr nach, da müsste das System im Hause Ebi dann doch ein wenig besser funktionieren.

Schlussendlich bemühe ich aber nochmal das Service um mein Grüntee-Eis, das zuvor zwischen den Hauptspeisen kam, danach aber dann gar nicht mehr.
Daher kommt ein angenehm schmeckendes, cremiges Eis, das mich aber geschmacklich eher an Vanilleeis erinnert. Mit grünlicher Farbe. Hm.

Alles in allem eine etwas umständliche und durchwachsene Vorstellung des Hauses.
Die Damen im Service kontrollieren zwar mehrmals meinen Bestellzettel, die Sachen kommen aber zum Teil verspätet, nach Nachfrage, oder erst gar nicht an meinem Tisch an.
Die Speisen selbst überzeugen mich nicht wirklich, einzig die Suppe weiß zu gefallen, ansonsten dominiert die Teryakisauce, die die Speisen selbst zu Statisten macht.
Ebi - WienEbi - WienEbi - Wien
Hilfreich12Gefällt mir7Kommentieren
4 Kommentare

Ich hoffe der Unregistrierte Mensch weiss auch, das der gruene Tee im Beutel meistens der tee, der sich nicht als loser Tee mehr anbietet. es ist sozusagen eine profitable Methode der Abfallnutzung. Wer hier wohl keine Ahnung hat...so sind sie halt...die meisten Unregis.

6. Mär 2012, 13:25·Gefällt mir3

Unregistered: die Preislage interessiert mich herzlich wenig. Was habe ich von scheinbar günstigem Essen, wenn ich dann trotzdem nicht glücklich damit werde? Da sind dann selbst die 16 Euro umsonst. Lieber einmal bestes Essen als zweimal 08/15. Grüner Tee ohne Sackerl wird in Kannen serviert, die im Schnabel die Lochbarriere für die Blätter haben. Unregistered = Unreflektiert.

6. Mär 2012, 11:31·Gefällt mir2
Unregistered

lol Grüner Tee in Sackerl, und man beschwert sich. wo doch jeder weiß dass diese Sackerl extra gekauft werden damit die Teeblätter nicht in die Tasse kommen. und sowas ist Experte?

6. Mär 2012, 11:14·Gefällt mir
Unregistered

Und wo gibt es in der Preislage was besseres?

6. Mär 2012, 08:43·Gefällt mir
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