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Do, 25. April 2024

Taverna, Linz - Bewertung

CaptainKoons
am 17. Februar 2012
SpeisenAmbienteService
Etwas außerhalb von Linz Richtung Bad Leonfelden ist das Taverna gelegen. Zwar direkt an der Hauptstraße, aber dennoch irgendwie unscheinbar. Als Leondinger ist man es gewohnt meistens nicht weit fahren zu müssen, um essen zu gehen, denn Linz ist ja praktisch direkt ums Eck. Urfahr ist da schon ein Stück weiter, aber soviel schon mal vorweg: Der Weg zahlt sich aus.

Beim Taverna handelt es sich wohl – wie bereits mein Vorredner erwähnte - um einen reinen Familienbetrieb. Chef und Chefin (und ich bin mir ziemlich sicher das junge Personal sind die Kinder) sind im Service tätig. Und genau hier liegt auch die größte Stärke dieses Restaurants. Klar, bei den meisten griechischen Restaurants ist man es gewohnt freundlich behandelt zu werden, im Taverna hat dies aber eine ganz andere Dimension. Durchwegs alle Personen mit denen ich bei meinen bisherigen Besuchen zu tun hatte, machten einen überaus freundlichen, bemühten und motivierten Eindruck. Bereits am Eingang wir man mit einem Lächeln empfangen, und zum – besser Reservierten – Tisch geleitet. Wie es sich gehört, erkundigt man sich im Laufe des Abends auch des Öfteren ob alles zufriedenstellend war. Speziell hervorzuheben ist jedoch die Chefin, welche im Bezug auf Freundlichkeit und Herzlichkeit ihresgleichen sucht.
Auch der obligatorische Ouzo – hier als Digestiv serviert – ist vorhanden.
Will man suchen, kann man kleine handwerkliche Mängel beim Seviceteam ausmachen. Nichts Gravierendes, aber ich würde dadurch normalerweise „nur“ 4 Punkte vergeben, die Chefin hat es mit aber dermaßen angetan, dass ich mich trotzdem zur Bestnote durchringe.

Aber auch die Küche der Taverna darf nicht unerwähnt bleiben. Grundsätzlich bietet die Karte viele der üblichen Verdächtigen welche man von den griechischen Restaurants hald so kennt, aber zwischen den griechischen Klassikern verbergen sich auch ein paar Schmankerl die man nicht bei jeden Griechen findet.
Da ich nun schon mehrere male dieses Restaurant besucht habe, möchte ich meinen letzten Besuch heranziehen – welcher ziemlich bezeichnend für die Küche des Taverna ist – um genauer auf die Speisen einzugehen:
Als Vorspeise bestellten wir einen Meze-Teller (Teller mit gemischten griechischen Aufstrichen). Die vier Aufstriche kamen mir reichlich Salat und Weißbrot daher. Durchwegs alle der Aufstriche sind wohl selbstgemacht und geschmacklich sehr gut. Sehr intensiv, aber nicht zu salzig. Perfekt im Zusammenspiel mit dem Salat und dem frischen Weißbrot.
Als Hauptgang gab’s für mich einen Klassiker: Gegrillte Calamares. Diese kamen sehr gut gegrillt und butterzart auf den Tisch. Geschmacklich an sich ebenfalls sehr gut jedoch eine Priese mehr Salz hätte ich Ihnen noch gegönnt. Aber lieber eine Spur zu wenig als zu viel. Die Beilagen bestanden aus einem knackigem, gut gewürztem Mischgemüse, und einem – im vergleich zu den Calamares – etwas klein geratenem Häufchen Reis. Grundsätzlich aber gut gekocht, mit leichtem Biss und einer dezenten Sahnesauce darüber. Zudem wird noch ein kleiner Beilagensalat mitserviert. Dieser kommt zwar nicht besonders ansprechend präsentiert daher, das spezielle süß-säuerliche Dressing mit angeschwitzten Zwiebeln wertet diesen jedoch ziemlich auf.
Das Highlight meines bis jetzt ohnehin schon nicht schlechten Menüs war aber die Nachspeise: Galaktobouriko. Eine Art warmer Griespudding in hauchdünner, knuspriger Blätterteighülle, mit viel Honig und Zimt – jedoch trotzdem nicht zu süß, abgerundet durch eine Kugel Vanilleeis und viel geschlagene Sahne. Sicherlich kein Diät-Dessert, aber geschmacklich perfekt. Laut Auskunft der Chefin ist Galaktobouriko eine griechische Spezialität, die aufgrund des sehr hohen Kochaufwandes auch in Griechenland schon selten geworden ist. Ich glaub es Ihr aufs Wort.

Weniger griechisch kommt das Ambiente der Taverna daher. Zwar findet man auch hier den einen oder anderen Hinweis, dass man sich „beim Griechen“ befindet, grundsätzlich ist die Einrichtung aber eher reduziert mediterran, und weist schon leichte Abnutzungserscheinungen auf, dennoch macht alles eine sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Raucher- und Nichtraucherbereich sind gut voneinander getrennt. Als Nichtraucher muss man sich bei einem Besuch nie dem blauen Dunst ausliefern, sofern man nicht zur Bar will – diese ist nämlich im Racherbereich.
Ebenfalls erwähnenswert ist wohl der Gastgarten dieser macht einen recht netten Eindruck, da meine bisherigen Besuche aber alle diesen Winter stattfanden, war es mir noch nicht vergönnt diesen zu testen.

Fazit: Auch wenn das Taverna hier und da noch kleine Schwächen hat, konnte mich die sehr gute Küche und der überaus freundliche Service bei meinen bisherigen drei Besuchen jedes Mal überzeugen. Schon allein Galaktobouriko ist die Fahrt wert.
Meine neue griechische Nummer 1 in Oberösterreich.
Lammfilet mit Kräuterbutter & Kartoffel Chips - Taverna - Linz
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2 Kommentare

@Garry: Bitte gerne! Und danke für's "lesenswert". ;-)

17. Feb 2012, 17:36·Gefällt mir

Danke für deinen LESENSWERTEN Bericht! Gerry

17. Feb 2012, 16:39·Gefällt mir
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