In der Umgebung
Do, 28. März 2024
amarone1977
Experte
am 11. Jänner 2012
SpeisenAmbienteService
Erster Besuch, Empfehlung meines Stamm-Gasthofs in der Nähe. Weil der aber Betriebsurlaub hatte, wurde ich dorthin geschickt.

Das alte, aber wirklich schön renovierte Gasthaus ist direkt neben der gewaltigen Klosteranlage St. Florian. Ein kleiner, überdachter Arkadeninnenhof, nett und bequem adapiert, sehr gemütlich. Auch wenn wieder einmal der Raucherbereich den größten Bereich einnimmt, samt Bar. Nichtraucher dürfen im Kammerl schmollen. Tu ich nicht, es bleibt erträglich, trotz einem Tisch mit Rauchern in der Nähe.

Da ich schon müde war, wollte ich nur mal schnell ein Supperl und ein Schnitzel. Aha - Schnitzelwochen gibt's zur Zeit, auf die Schnitzelkarte werde ich speziell hingewiesen. Ansonsten bietet die Karte ein nicht uninteressante Auswahl von Klassikern und Interpretationen österreichischer und internationaler Küche.

Fleischstrudelsuppe: die brauchte ich jetzt, müde und abgefroren zu sein, da ist eine gute Suppe dann doch das beste.
Die Dame bestätigt, dass die Suppe immer hausgemacht ist. So schmeckt sie auch, sehr kräftig, kann ein bissi weniger salzig sein, aber der Fleischstrudel braucht sich wahrlich nicht zu verstecken, der ist gehaltvoll, würzig, feines Beißerlebnis. So wie Strudel halt sein muss.

Aber dann das Schnitzel: wenn schon Schnitzelwochen, na dann. Und wenn ich die Wahl habe, dann niemals Schweinefleisch, sondern gleich ein Kalbfleisch.

Serviert mit Reis und Kartoffeln. Das Schnitzel kommt relativ "verbogen" daher, das schwamm eindeutig ein paar Runden in der Pfanne bzw. in der Fritöse. Ein paar Runden zuviel obendrein, die Farbe geht schon ins Rötlichbraune.
Beim Essen dann immer wieder Flachsen. Hat der Koch das nicht bemerkt? Er kann sein Fleisch schon unter der Paniere verstecken, aber Zähne lügen nicht, würd ich mal sagen. Noch ein Ärgernis, aber halt eine "andere" Tradition: hier wurde die Paniere kräftig gesalzen, ein Unding: lieber zu wenig als zu viel. Beim Schnitzelmachen bitte immer nur das Fleisch einseitig (vorsichtig) besalzen. All zu oft heißt's in der Gastro: besser mehr Salz, die Leut wollen das so.

Über den Reis will ich nicht viel sagen, außer, dass ich unseren Reis hierzulande nicht mehr sehen kann. Wenn schon Reis, dann Basmati, oder keinen. Ich weiß nicht, wie man den billigen "einheimischen" Langkorn- oder Rundkornreis freiwillig kochen kann, wenn asiatische Produkte um Längen besser schmecken. Gut, man hat das vor 30 Jahren schon so in Gasthäusern bekommen, heute weiß man es küchentechnisch schon besser.

Nebst Reis gab es aber auch noch Kartoffeln. Auch hier die kopfschüttelnde Frage, wie man bei Kartoffeln immer wieder in die unterste Kartoffelkiste greifen muss: leer, mehlig, und dann obendrein innen mit Kern. Nein!! Es geht anders, aber es scheint in all zu vielen Gasthäusern im wahrsten Sinne des Wortes eben "nur" eine Beilage zu sein.
Aber erst, wenn Beilagen zu Hauptdarstellern werden, hat der Koch verstanden, worum es geht.

Schade, gute Wertung verbockt, würde ich mal sagen. Die 2 gebe ich nur, weil ich dort noch was ganz anderes probieren möchte. Bis jetzt hat aber nur die gute Suppe eine schlechtere Wertung verhindert.

Da kann auch der nicht schlechte Espresso samt zu sehr parfümiertem Marillenschnaps vom Donabaum nichts mehr ändern.
G'kochts Rindfleisch mit Erdäpfelschmarrn und Sömmikree - Zum Goldenen Löwen - St. FlorianFleischstrudelsuppe - Zum Goldenen Löwen - St. Florian
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1 Kommentar

Es soll ja den guten Reis geben, aber ich bin da ein gebranntes Reiskorn ... äh ... Kind. ;-)

11. Jän 2012, 18:09·Gefällt mir
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