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Sa, 20. April 2024

Marchfelderhof - Bewertung

Gourmetmaus
am 26. November 2011
SpeisenAmbienteService
Mein Mann und ich verbrachten den heutigen Abend beim Moonlight Candlelight-Dinner, für welches wir einen Gutschein erhalten hatten. Wir freuten uns auf einen romantischen Abend. Nach hektischer Begrüßung durch mindestens 4 Personen wurden wir zu unserem kleinen mit Werbung für die Aktionen des Marchfelderhofs überfüllten Tisch gebracht. Der erste Gang -Aufbackbaguette mit Knoblauch und Mandelsplittern- kam umgehend, gemeinsam mit dem verheißungsvollen Gruss aus der Küche - Cocktailsauce mit Karottenstreifen im Glas. Bei meinem Glas grüßte nicht nur die Küche, sondern auch der Gast vor mir, denn die eingetrockneten Speisereste klebten noch am Rand. Von der auf dem Gutschein angekündigten liebevoll veträumten Atmosphäre war im engen Getümmel des Restaurants nicht viel spürbar. Die Dekoration schwankt zwischen Nobelkitsch und Mc Donalds (Papieruntersetzer mit Werbeaufdruck und Luftballons) Im 5 Minuten-Takt erfolgen Geburtstagsständchen des Hausorchesters mit Glocke, Tusch und Lichtwechsel. Nach zu engem Kontakt mit dem Tusch ist mein Mann einem Tinntus nahe. An den Gänseleberpralinen war nichts auszusetzen, die Tomatensuppe war aber sicher frisch aus der Dose. Hinzu kommt, dass der Koch nichts vom Anrichten hält. Auf jedem Tisch steht ein Holzbänkchen auf dem bei den meisten Gängen ein Teller für 2 serviert wird. Man muss sich also selbst herunterschaufeln was man haben möchte, oder eben auch nicht. Unser nächster Gemeinschaftsteller war der junge Wels vom Rost. Ein Fisch in Pannade, lieblos auf den Teller geworfen und mit zerkochten, leicht gräulichen Petersilkartoffeln überschüttet. Daneben liegt ein abgebrochener Holzspieß mit angebranntem Gemüse. Nach diesem Gang tauften wir unser Holzbänkchen in Folterbank um. Das Auge ist hier besser nicht mit. Der Kellner beobachtet mich beim Essen und bemerkt: Sie kämpfen noch. Ich gestehe, ja so ist es. Der nächste Gang wird mit den Worten serviert: Bald haben Sie's geschafft. Das macht neuen Mut. Es folgt: Das Hünherbrüstchen Supreme. Hühnerbrust ok. Jedoch langweilig gewürzt mit Salz und Pfeffer. Salbeisafterl ist nicht herauszuschmecken. Die Kartoffeln sehen so aus wie beim letzten Gang nur mit Rosmarin darüber. Der Kellner lobt mich, ich sei brav. Ich bin stolz, habe nur ein bisschen liegen lassen, vor allem die Kartoffeln. Jetzt kommt nur noch der Nachtisch: Zweierlei Mousse. Diesmal sogar hübsch angerichtet und auch ganz lecker. Warum nicht gleich so, fragen wir uns? Mein Mann freut sich schon auf Jonathan den Apfelbrand zum Herunterspülen. Wir lesen auf unserem Papieruntersetzer, dass auch Jean Claude van Damme hier schon gespeist hat. Ob dem Koch das wohl gut bekommen ist? Die Rechnung kommt in einer Schatzkiste mit Tropikfruchtbonbons. Ich hätte mir ein Pfefferminz gewünscht und bin traurig über den verpatzten Abend.
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1 Kommentar
Unregistered

gut, dass ich hier einiges erfahren konnte. mittelmäßig essen zum teuren preis bekomme ich woanders auch, da brauch ich so weit fahren. da geh ich lieber zum griechen bei uns - der ist gut und man isst gut : )

27. Jän 2012, 12:39·Gefällt mir
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