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Fr, 29. März 2024

Zum Kaiser von Österreich

(3)
Körnermarkt 9, 3500 Krems
Küche: Internationale Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Zum Kaiser von Österreich

Speisen
Ambiente
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Gesamtwertung

47
3 Bewertungen fürZum Kaiser von Österreich
Speisen
50
Ambiente
45
Service
45

Bewertungen

WrKFan
Experte
am 12. Mai 2023|Update 14. Mai 2023
SpeisenAmbienteService
Muttertag im Kaiser von Österreich Das Lokal ist mir schon länger bekannt, da ich alljährlich mehrmals in Krems samt angrenzender Wachau verweile. Die Gelegenheit zum Besuch konnte ich erstaunlicherweise erst voriges Jahr wahrnehmen. Da ist mir sichtlich jahrelang etwas entgangen bzw. hatte ic...Mehr anzeigenMuttertag im Kaiser von Österreich

Das Lokal ist mir schon länger bekannt, da ich alljährlich mehrmals in Krems samt angrenzender Wachau verweile. Die Gelegenheit zum Besuch konnte ich erstaunlicherweise erst voriges Jahr wahrnehmen. Da ist mir sichtlich jahrelang etwas entgangen bzw. hatte ich es bislang nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, mea culpa, wie sich nun herausstellt.

Der durchschlagende Erfolg und die Begeisterung schrie förmlich nach Wiederholung, so wurde beschlossen nochmals unsere Aufwartung für den heurigen Muttertag zu machen. Den feiere ich alljährlich zu Ehren meiner geliebten Mama, halte mich dabei aber nicht strikt an das kalendarische Datum.

Ohne Reservierung geht im Kaiser nix, nahm sie daher rechtzeitig vor und klappte wunderbar. Das Lokal ist klein, wird nur zu den Abendzeiten geführt, aber ab 8 Personen können auch individuelle Vereinbarungen getroffen werden, das sagt die HP.

Wiewohl ich erst das zweite Mal zugegen war, wurden wurden wir mit Handschütteln und per Namen von Fr. Haidinger in Empfang genommen als kennen wir uns schon ewig. Gleiches galt für die Verabschiedung. Solches ist sympathisch und erzeugt unmittelbar eine angenehme Atmosphäre.

Es handelt sich um einen bescheidenen, aber feinen Ehepaar-Betrieb der Haidingers, der Herr nicht sichtbar in der Küche seine Werke verrichtend, die Frau sichtbar und ganz alleine den Service in der Gaststube betreuend. Ich Wien kenne ich etwas Vergleichbares nicht, oder sagen wir nicht mehr.

Der familiäre Charakter springt wie ein Funke von Fr. Haidinger zu den Gästen über, ist also wirklich spürbar, wobei die kleine Gaststube ihresgleichen hinzufügt. Wohnzimmer pur mit Holztönen von der Fichte und geräumig viel Platz für jede Person. So wird es vom Wohn- auch zum Verwöhnzimmer.

Auf der Straße befindet sich ein Schanigarten, der relativ ruhig am Körnermarkt liegt. Den knöpfe ich mir bei Gelegenheit sicher noch vor. Insgesamt werden pro Abend nicht mehr als 6-8 Tische betreut.


Das Lokalkonzept

Wer ankommt, wird nicht überfallen, es läuft relaxed und stressfrei ab, dabei wird die Karte gereicht. Sie ist bescheiden, verfügt nur über eine kleine Auswahl. Die Preisgestaltung erfolgt als 3 bis 6 Gang Menü und bewegt sich gestaffelt im Bereich von 49,90€ -79,90€. Was man sich jeweils zusammenstellt obliegt dem Gast.

Wir wählten 3 Gänge, hatten am Ende aber nur einmal Dessert, das so verrechnet wurde, dass einmal auch nur für 2 Gänge (39,50€) verrechnet wurde. Das stand gar nicht auf der Karte, war aber möglich. Ein schöner Zug. Gedeck pro Nase mit 4,90€ kommt noch hinzu.

Hochpreisig empfinde ich das Menükonzept keinesfalls, gehoben ja, aber angesichts der gebotenen Qualität mehr als nur fair. Ich und meinesgleichen brennen sich üblicherweise mit anderen G‘schicht’n meistens noch ausreichend aus. Und klar, kluge Gastronomen wissen das eh. 😊

Die Weinkarte ist sensationell für Weißweinfans, im Verhältnis dazu fast minimalistisch für Rotweinliebhaber. Das ist der Gegend Wachau geschuldet, wo Veltliner und besonders Riesling zu Hause sind, die aber quasi aus jedem Kuhdorf gelistet werden.

Glasweise standen 7 Sorten weiß und 4 Sorten rot zur Auswahl. Die Preise für Bouteillen beginnen mit 24,50€ und das für viele des klassischen GV, für meine Begriffe auch das äußerst fair und moderat kalkuliert. Davon wurde einiges, diesmal glasweise angepasst an die Speisen auserkoren.

Vertreter der Bierfaktion werden auch bedient, werden also in der Wachau, weltweit bekannt als fantastische Weinregion, nicht einfach vergessen. Man vergebe mir nur, dass ich als Weingenießer dies für ReTe hier nicht evaluiert habe.


Auftakt gelebter Erlebnisgastronomie

Ich kenne Gaststätten, die werben mit „Erlebnisgastronomie“. Darauf wird hier verzichtet, denn diese erlebt man einfach. Nach der Getränke- bzw. Speisenbestellung erfolgt allmählich der Start mit Gedeck.

Drei selbstgebackene Brotsorten, Räucherspeck, ein wenig buntes Gemüse auf Holzspießchen, mehrere Aufstriche, ein wenig Butter. Es wird alles erklärt, das geht übrigens in der Art bis zum letzten Gang, aber Hand aufs Herz, merken kannst du dir eh nicht alles.

Man muss aufpassen nicht schon beim Start mit dem Gedeck sein Pulver zu verschießen, denn neben optisch ansprechend ist alles auch ausnehmend gut und herzhaft.

Die Zeit zur Vorspeise bzw. Suppe wird überbrückt mit einem auch nicht mehr so oft anzutreffenden „Gruß aus der Küche“, bei dem ich erstmals gerne auf die Knie gegangen wäre. Ich erinnere mich, dass ich das letztes Mal schon ähnlich so empfunden hatte.

Heute ein Stück vom Tafelspitz, fein geschnitten in noch lauwarmer Kürbiskernöl-Marinade. Feiner, zarter besser geht kaum, die Marinade, für meinen Gaumen sicher noch Geheimnisse beinhaltend, gab dir den Rest und ich konnte nur ein wohltuendes „Aaah“ rauslassen. Was für ein Auftakt!


Unsere Speisenfolge

Alles benötigt seine rechte Zeit, Fr. Haidinger kennt dabei keinen Stress kennt, sondern hat umsichtig jeden Tisch im Auge. Die Zeit bis zur ersten Vorspeise dauerte ein Weilchen, wurde aber kurzweilig empfunden, aber nun war es soweit.

Mama delektierte sich an 2 Stück Jakobsmuscheln, herrlich angegrillt, die ihre Aromen gehörig an die Nase abliefern, platziert auf Kokos-Ingwer-Risotto, himmlisch, es ist schwer den Genuss in Worte zu fassen, es bleibt nur „himmlisch.“ So geht Muttertag!

Als Fan guter Suppen gab’s für mich eine saisonale Spargelcremesuppe vom grünen Spargel, vollmundig, sehr cremig und perfekt gewürzt. Sehr, sehr gut. Etwas anders als gewohnt, aber das soll hier auch so sein.

Zum Hauptgang betrat ein rosa gebratener Maibock die Bühne, in schönen Scheiben tranchiert, wie so etwas gerne präsentiert wird, auf den Punkt gegart, dazu 2 perfekte Stangen grüner Spargel, Morchelnudeln und eine kräftige Jus, das war das Vergnügen meiner Begleitung.

Meines Zeichens Fischfan wählte die gebratene Lachsforelle, tadellos, Haut leicht kross, dazu Kohlrabi und Erbsen in geschmeidiger Sauce, regelrecht zum Abbussl’n, als Ergänzung zwei wunderbar fabrizierte kleine Erdäpfellaibchen, beidseitig schön angeröstet, eine Symphonie der Sinne.

Zum Nachtisch gab‘s noch Mousse von zwei Schokoladen vom Zotter, zart und feincremig, verfliegt im Mund zu einem Nichts, aber es bleibt der Schokogenuss. Wieder Klasse, nur muss ich zugeben, ich packte das gar nicht mehr, daher wurde das auf eine Portion reduziert. Mama ging es auch nicht anders, aber da wir uns Zeit ließen, packten wir jeder ein Nockerl schon.

Wir schreiben mittlerweile eine fortgeschrittene Abendstund, die Zeit ist dabei wie verfolgen, bei der wir auch auf gute Kaffeebegleitung und sonstige G‘schicht’n umgestiegen sind.


Eine kleine Hymne des Lobes

Ich erinnere mich nicht mehr an jedes Detail meines ersten Besuchs, aber soweit, dass es damals nicht anders war. Ich erlebe es selten, dass man außerhalb der mir anvertrauten Österreich oder Wiener Küche insgesamt alles so ohne Fehl und Tadel harmonisch aufeinander abstimmen kann, dass man regelrecht abhebt.

Technisch gesehen würde ich das als Exklusiv-Klasse individueller Beislküche im familiären Rahmen titulieren oder auf emotionaler Ebene gesprochen ist diese Küche samt Lokal & Co imstande in allen Facetten mein Herz zu erreichen.

Ich würde das Erlebte mit eigenen Worten auch so skizzieren: Die Küche kennt kein Schickimicki, sondern ist schlicht Natur pur mit einem hohen Grad an Vollendung. Es werden die einzelnen Komponenten hervorragend zueinander passend kreiert, sodass es die Sinne beflügelt. Das sucht seinesgleichen und basiert wohl auf Können samt Erfahrung.

Dazu trägt der angenehme familiäre Rahmen seinen Teil dazu bei, um zu diesem Erlebnis auch zu kommen. Oder anders ausgedrückt: Die Haidingers haben mich!


Ausklänge und noch gemütliches Verweilen

Nacht gutem Essen will mein Wenigkeit kräftigen Espresso und auch immer wieder das spirituelle Programm a wengl auf Herz und Nieren erforschen. Hinsichtlich Kaffee hat man sich wegen der Betriebsgröße auf Nespresso eingeschossen, das finde ich ok, zumal die durchaus anständige Sorten haben. Passt also.

Was die Auswahl an Edelbränden anbelangt, wurde diese Neigung möglicherweise schon an meiner Nase erkannt. Es wurde nicht des Langen und des Breiten eine Auflistung verfügbarer Brände vorgetragen, sondern Fr. Haidinger brachte kurzerhand ein paar Flaschen, stellte sie auf den Tisch und überließe mir die nähere Auswahl. Das war cool und erlebt man nur selten!

Ich habe das Sortiment nicht im Detail eruieren können, aber neben einem Weinkeller muss es noch ein respektables Lager an Edelbränden aus der Region geben. Die Marille vom Aigner ist dabei neu auf meine Liste gewandert.

Dasselbe Prozedere wie zuletzt erfolgte nun schon nach kurzer Anfrage nach dem Hauptgang. Fr. Haidinger hat sich das also entweder gemerkt oder praktiziert es grundsätzlich bei dafür interessierten Gästen. Wie auch immer, mir taugt’s und unterstreicht nochmals den sehr familiären Umgang.

Sie ging aber nach dem Abliefern auch wieder anderen Geschäften nach. Ich finde es toll, dass man mir das Vertrauen entgegenbringt, denn am Ende musste ich schon auch in Klartext ansagen, was und wieviel ich von den einzelnen Fläschchen jeweils konsumiert habe.

Anderseits ist das auch geschäftstüchtig, da man doch gerne das eine oder andere auch noch ausprobieren will, na wenn es schon so in Greifweite verlockend vor mir am Tische steht, wer könnte da widerstehen? Kluge Frau. 😉


Abschließende Worte

Der Muttertagsbesuch ging selbstredlich auf meine Rechnung, diesmal 180€ „mit alles“ (inkl. Maut), aber sowohl Frau Mama als auch meine Wenigkeit haben davon jeden Cent genusstechnisch ausgekostet.

Wie sehr das gelungen ist, lässt sich auch an dem Umstand bemessen, dass wir es geschafft haben 4 volle Stunden an einem Orte zu verweilen und es war davon keine Minute langweilig. Das gelänge ansonsten so nicht.

Mein Herz ist erfreut eine für mich neue 5-5-5 Location kennenlernen zu dürfen. Ich wüsste nicht, welche Abstriche ich hier vornehmen sollte, selbst wenn ich versuche das ganz rein sachlich und emotionslos zu überlegen.

Der Abend war wie schon der letzte schlicht in allen Belangen stimmig. Die nächste Gelegenheit wartet somit schon, notfalls sogar alleine, lieber natürlich wieder in geselliger Begleitung.

WrkFan goes KaiserFan. 😊
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1 Kommentar

Danke für den überaus informativen Bericht und das Lokal kommt auf alle Fälle auf unsere ToDo Liste.

12. Mai 2023, 15:25·Gefällt mir2
bernharderich
am 25. Oktober 2020
SpeisenAmbienteService
Gestern hat sich Hermann Haidinger wieder selbst übertroffen. Perfekte Kochkunst, auf den Punkt gebracht ohne Schnick-Schnack. Jeder Gang ein Gaumenerlebnis der perfekten Art!
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Stammersdorfer
Experte
am 12. August 2019
SpeisenAmbienteService
Wieder einmal bei unseren lieben Freunden in 3500 Krems zu Gast und nachdem sie uns schon ewig vom ZUM KAISER VON ÖSTERREICH vorschwärmen, haben wir ihm, dem Kaiser, am Freitag den 9.8.19 um 19h, einen Besuch abgestattet. Man findet ihn am Körnermarkt 9, nahe dem Steinertor. Die Reservierung f...Mehr anzeigenWieder einmal bei unseren lieben Freunden in 3500 Krems zu Gast und nachdem sie uns schon ewig vom ZUM KAISER VON ÖSTERREICH vorschwärmen, haben wir ihm, dem Kaiser, am Freitag den 9.8.19 um 19h, einen Besuch abgestattet. Man findet ihn am Körnermarkt 9, nahe dem Steinertor.

Die Reservierung für den schönen Garten hat perfekt geklappt, ja wir wurden quasi schon erwartet, sind doch unsere Freunde gut mit den Betreibern bekannt und auch öfters zu Gast.

Es handelt sich dabei um einen parkplatzraubenden Schanigarten und würde der irgendwo in Wien sein, wäre es vermutlich durch die vorbeifahrenden Autos recht laut. Anders in Krems, wenn pro Stunde 3 Autos vorbei gefahren sind, war das viel, perfekt!
Gegen die Sonne und vermutlich auch gegen leichten Regen gibt es eine ausfahrbare Markise, aber nachdem sie immer erst um 18h aufsperren ist das Thema Sonne wohl nur ganz selten eines.
Da die Straße leicht abschüssig ist, sitzt man auf einem Podest, umgeben von einem Holzzaun, auf einer Seite sind Grünstauden. Die Tische schön in weiß eingedeckt, die Sessel recht gemütlich. Sehr nett ist es hier, man blickt auf eine kleine Grünfläche mit irgendeiner Statue und auf eine Kirche, die keine mehr ist, wie man uns verriet, sondern das Museum Krems ist drinnen.

Draußen ist Platz für 22 Gäste, davon waren 17 da, drinnen gehen maximal 26 rein, wobei sie aber immer einen Tisch unbesetzt lassen, wie wir erfuhren.

Eines muss man hier gleich vorweg wissen, man braucht Zeit, denn der Chef kocht alles frisch und er ist (fast) alleine. Also wer hier auf ein schnelles Abendessen vorbeischauen will, wird enttäuscht. Hier wird Essen zelebriert und das mögen wir!
Ideal wenn man zu viert ist und sich viel zu erzählen hat, denn da fällt es absolut nicht auf, das manches etwas länger dauert, oder man ist mit der Liebsten unterwegs..... :-)

Silvia und Hermann Haidinger betreiben das Lokal, sie kellneriert, er kocht wie gesagt, dazu noch ein Hilfskraft in der Küche und aus.
Beide sind überaus sympathische Leut! Er ist gegen 22h, nachdem alle „abgefüttert“ waren, auf die Terrasse gekommen und hat sich mit seinen Gästen unterhalten und soweit ich mitbekam, waren aller sehr zufrieden. Sie eben für die Gästebetreuung zuständig und kennt sich mit Wein aus. Dafür, dass sie alleine werkt, funktioniert alles fast reibungslos, sie macht einen Top Job. Sehr beachtlich finde ich, dass sie immer da war, wenn man was brauchte. Das Schaffen viele Lokale mit mehr Personal nicht. Auch sie hat sich später zu uns gesellt und wir haben uns blendend über Gott und die Welt unterhalten, wie man so schön sagt. Dass hier jeder mit jedem per du ist, ist selbstverständlich und sie merkt sich sofort jeden Namen. Wenn es was auszusetzen gab, dann das die leeren Teller manchmal etwas länger herum standen, aber hier hat natürlich das frische Essen, das aus der Küche kommt, absoluten Vorrang.

Man stellt sich aus 2 Vorspeisen, 2 Suppen, 2 Zwischengerichten, 4 Hauptspeisen und 4 Nachspeisen sein Menü zusammen, wie mir im Vorfeld die schöne Homepage verriet. Man wählt dabei 3, 4, 5 oder 6 Gänge und zahlt dafür von € 42,50 bis zu 72,50. Sehr wohlfeil wie sich später herausstellen sollte und dazu gibt es eine Reihe von Weinen die man auch glasweise haben kann, neben der sehr umfangreichen Karte mit den Flaschen.

Zu Beginn kam recht bald das Gedeck, bestehend aus vier verschiedenen Aufstrichen, Leber, Verhackertes, Kürbiskern und was gelbes. Dazu Butter und selbst gemachte kleine Wachauer, sowie Olivenbrot und noch was dunkles, auch aus eigener Produktion. Weiters noch für jeden ein Spieß mit gsundem und zwei verschiedene Speck. Sensationell gut war das Gebäck und der Speck, eher fad die Aufstriche, und dass die Gmias Spieße schon vor geraumer Zeit vorbereitet wurden, sah man ihnen an. Das war aber auch schon das einzig schwächere, das aus der Küche herauskam, es war aber sehr schön anzuschauen.

Weiter ging es mit einem gelungenen Gruß aus der Küche. Sehr guter, nicht fetter Lachs, eingelegte Paradeiser und dann was, das wie Eis aussah, war es aber nicht. Das war irgendwas Cremiges, ging Richtung Alioli, war sensationell, aber ich weiß leider nicht was es war?

Die Liebste Gattin wählte 3 Gänge, meine Wenigkeit 4e, wobei wir wie sehr oft bei der Hälfte Teller tauschten, Vorteil Stammersdorfer, würde man im Tennis sagen.. :-))

Los ging es mit Thunfischtatar und keinen Meeralgen, die waren leider aus, wie uns im Vorfeld mitgeteilt wurde. Stattdessen gab es zwei verschiedene Grüne. Der Thunfisch ganz klein geschnitten, Avocado und noch einiges mehr, ganz fein abgeschmeckt, oben drauf ein halbes Wachtelei und irgendwelche Sprossen. Vorspeise 1 mehr als gelungen!

Und auch die Zweite, ein Carpaccio vom dry aged Weiderind mit einem Waldpilzsalat war mehr als gelungen. Das Carpaccio zart und hauch dünn, mit etwas Olivenöl, grobem Salz und etwas Pfeffer, war schon grandios, der Hammer aber die Waldschwammerln. Wieder sowas mit Suchtpotenial, eine perfekt gewürzte Harmonie am Gaumen, wie man sie nur selten hat.

Weiter ging es mit zwei köstlichen Zwischengerichten, Milchbrätlinge in Olivenöl gebraten, mit Petersilerdäpfel und hausgemachte Knoblauchnudeln, dazu gebratene Garnelen. Die Schwammerln schwer zu beschreiben, irgendwie typisch halt, mit Zwiebel, etwas rotem Paprika, und auch dieser Gang perfekt im Geschmack. Auch die Erdäpfel waren schmeckate.
Ein weiteres Highlight waren die Knofinudeln. Auch hier etwas Zwiebel und Gmias dabei, den Knoblauch schmeckte man, er war aber nicht zu intensiv. Die Nudeln perfekt getroffen, al dente würde der Italiener sagen. Erfreulich war auch, dass die beiden recht großen Garnelen sehr gut aus ihrer Schale gingen, Finger brauchte man nicht zu Hilfe.

Und wenn du glaubst besser geht’s nimma, dann kommen die beiden Hauptspeisen daher! Rosa gebratenes Reh, das auf der Zunge fast geschmolzen ist, so weich wars, und eine gebratene Kalbsleber. Das Bambi kam mit Krause Glucke-Risotto (ein mir bis dato völlig unbekannter Pilz) und Broccoli auf den Tisch, dazu ein dunkles gschmackiges Saftl. Für mich der kulinarische Höhepunkt des Abends, weil sowas von herrlich weich findet man nur sehr selten und die Kombination mit dem cremigen Risotto, mit viel Jungzwiebel, ließ den Gaumen Jubeln. Der Broccoli war knackig, für mich aber bei dem Gericht überflüssig, nicht so für meine Frau.
Auch die Leber war vom Feinsten, butterweich, auch noch etwas rosa, in Veltsam Saft. Das ist Veltliner Balsamico einer Kremser Manufaktur, wie mir das Netz verriet. Sehr spannend! Dazu am Teller waren glacierte, noch knackige Karotten und sehr cremiges Erdäpfelpüree.

Für mich gabs einmal süß zum Abschluss und zwar weißes und dunkles Mousse von der Zotter Schoki, mit Nektarinenragout. Feine Kombination, Nektarinen nicht zu süß, dass Mousse ohne jegliche Schokoladestücke, eine wunderbar cremige Sache. Super woas!

Sehr auffällig ist das unterschiedlichste Geschirr, das verwendet wird, wobei mir nicht alles gefallen hat. Allerdings absolut top sind für uns die verwendeten Zalto Gläser, aus Gmünd. Wunderschön, sehr fragil, da dünnwandig, mundgeblasen und nur mit der Hand abzuwaschen. Für uns so ziemlich die schönsten Gläser die wir kennen. Was mich auch gleich zu den ausgezeichneten Flüssigkeiten kommen lässt, die über den Abend verteilt konsumiert wurden.
Zu Beginn für meine Frau, quasi als Aperitif, ein weißer Spritzwein von top Qualität, ich ein Seidl Zwettler Pivo, auch Oke, aber eher bitter.
Dann tranken wir mit unseren Freunden ein Flascherl GV Hochrain 2018, von Gerald Waltner aus Engelmannsbrunn (Wagram) und ließen uns zur Feier des Tages auch gleichen einen Perwolff 2013 vom Weingut Krutzler aus Deutsch-Schützen dekantierten. Das ist ein Cuvee aus Blaufränkisch und Cabernet, den man nicht jeden Tag aufmacht. Hätte es auch aus 2012 und 2008 gegeben, da haben wir uns auf die Empfehlung der Chefin verlassen.
Ich hatte schon hin und wieder die Gelegenheit andere Jahrgänge zu trinken und es war jedes Mal ein Erlebnis, sowohl in der Nase, als auch am Gaumen. Wobei für mich sogar der Blaufränkische beim 2013ener dominiert, obwohl der Cabernet normalerweise der dominante Rote schlechthin ist.
Was den Grünen Veltliner zu Beginn betrifft, so war auch der phantastisch. Sehr fruchtig, mineralisch, recht wenig Säure, ganz was Feines, sowohl in der Nase, als auch am Gaumen.
Auf die Fluchtachterln wurden wir eingeladen, die Damen hatten einen Sekt vom Steininger, die Herrn einen reifen schweren GV, keine Ahnung von wem, aber der perfekte Abschluss.
Leitungswasser steht zu jeder Zeit am Tisch und wird auch laufend nachgebracht, kostenlos natürlich.
Mein Espresso war leider einer vom Kapselimperium, nicht schlecht, aber naja.....

Alles in allem vorzüglich gegessen, hier wäre wieder einmal 4,5 die richtig Speisennote. Das Ambiente sehr nett und ruhig, obwohl am Straßenrand und das Service durch die Chefin höchst charmant, aber zwangsläufig mit kleinen Schwächen, dadurch dass sie alles alleine macht. Die Gesamtrechnung für alle 4, waren 380 Euronen, die wir uns brüderlich teilten. Wir zahlten bar, ginge aber auch mit Plastikgeld.

Auch die vielen verschiedenen Restaurantkritiker Plattformen wissen viel Gutes über den ZUM KAISER VON ÖSTERREICH, zu berichten und nun auch wir, den es übrigens schon seit 1991 gibt.
Ja da hat jemand schon sehr viel Ahnung davon, wie man richtig gut kocht.....

Gegen 23:30 sind wir zu unseren Freunden nach Hause aufgebrochen, es sind nur wenige Minuten zu Fuß und wir ließen den Abend noch bei einem guten Gläschen ausklingen. Aber das ist wie immer eine andere Geschichte.....
Kalbsleber - Zum Kaiser von Österreich - KremsReh mit Krause Glucke Risotto - Zum Kaiser von Österreich - KremsKnoblauchnudeln mit Garnelen - Zum Kaiser von Österreich - Krems
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1 Kommentar

Krause Glucke noch irgendwo serviert zu bekommen ist äußerst erstaunlich. Sehr schwer zu finden, aber äußerst schmackhafter Schwamm. Ich beneide dich ein bisserl um diesen Gaumenschmaus! ;)

12. Aug 2019, 16:29·Gefällt mir2
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Karte
Körnermarkt 9, 3500 Krems

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