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Sa, 20. April 2024

Die Wäscherei

Albertgasse 49, 1080 Wien
Küche: Österreichische Küche
Lokaltyp: Szenelokal
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Die Wäscherei

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

uc0gr
Experte
am 21. November 2014|Update 28. Nov 2014
SpeisenAmbienteService
Die „Wäscherei“, die frühere Wirkungsstätte des Andreas Flatscher, hat irgendwie noch immer kein eigenes „Gesicht“. Leitsprüche wie „Das Lokal, das sich gewaschen hat“ und diverse Logos sind bis heute völlig unverändert. Die Wortspielereien der „Wäscherei“ sind jedoch, das muss man sagen, durchau...Mehr anzeigenDie „Wäscherei“, die frühere Wirkungsstätte des Andreas Flatscher, hat irgendwie noch immer kein eigenes „Gesicht“. Leitsprüche wie „Das Lokal, das sich gewaschen hat“ und diverse Logos sind bis heute völlig unverändert. Die Wortspielereien der „Wäscherei“ sind jedoch, das muss man sagen, durchaus gefällig und originell - „Das neue Waschprogramm sorgt für Abwechslung“ oder „Ein Angebot, das sich wieder einmal gewaschen hat“. Verändert hat sich aber, dass sich das Lokal mittlerweile relativ „abgewohnt“ und teilweise sehr nüchtern und gar nicht mehr gemütlich präsentiert – insbesondere der Nichtraucherbereich. Im durchaus gelungenen und informativen Internetauftritt sieht alles deutlich freundlicher und moderner aus.

Andreas Flatscher verkaufte übrigens im Jahr 2009 die „Wäscherei“, um sich die Welt, speziell die kulinarische Welt, anzusehen und um sich inspirieren zu lassen. Darüber hinaus wollte Andreas Flatscher schlicht und ergreifend nicht mehr in der Nacht arbeiten, hatte er das doch lange genug getan. In dem Altbaugebäude, das Anfang des 20. Jahrhunderts hier errichtet wurde, siedelte sich damals der „Albert-Wirt“ an, der jedoch in den 50-er Jahren dann einer Münzwäscherei weichen musste – daher der Name die „Wäscherei“.

Die „Wäscherei“ will sicher kein lukullischer Tempel sein, wo man kulinarische Höhenflüge erlebt, sondern viel mehr ein Treffpunkt für die eher jugendliche Garde bzw. die junggebliebene Gesellschaft. Als leger und ungezwungen würde ich das Lokal beschreiben. Vor dem Lokal befindet sich direkt an der Laudongasse ein Schanigarten, der natürlich relativ laut ist. Über zwei getrennte Eingänge, einer in den Nichtraucherbereich (Nebeneingang) und einer als Haupteingang in den Raucherbereich, gelangt man in die „Wäscherei“. Durch den Haupteingang eingetreten, befindet man sich frontal vor der wirklich sehr langen, großen Schank mit geschätzten 15-20 Barhockern.

Wir hatten reserviert, was sich aber als nicht unbedingt notwendig herausstellte und wurden bei beiden Besuchen freundlich und recht jovial empfangen – mich störte es nicht, ist man doch am Zielpublikum orientiert. Die beste Tochter von allen und ich wurden in den Nichtraucherbereich geführt, der sich doch ziemlich kühl, nüchtern und mit durchaus lautem Ambiente präsentierte. Irgendwie wird man im Nichtraucherbereich das Gefühl des „industriellen“ Ambientes, mit all den Entlüftungsrohren und den recht leeren und kahlen Wänden, nicht los. Dementsprechend ist auch die ungemütlich laute Akustik. Im Raucherbereich geht es zwar auch nicht leiser zu, er wirkt aber deutlich heimeliger und gemütlicher.

Die Speisekarte spannt einen Bogen von klassischen Speisen eines Bierlokals (Burger, Spareribs, überbackene Schwarzbrote,…) über teilweise mutig anmutende Speisen wie gebratene Gänseleber, Beef Tartare, Thailändische Curry-Kokossuppe oder Thai-Chicken bis hin zu diversen WOK-Gerichten. Vegetarier haben es in der „Wäscherei“ eher schwer, werden aber wahrscheinlich doch bei dem einen oder anderen Gericht fündig.

Zu trinken hatten wir ein „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 3,60 / 0,5l), einen „Traubensaft mit Leitungswasser“ (EUR 3,10 / 0,5l) sowie einen sehr guten „Doppelten Espresso“ (EUR 3,40) aus einer dalmatinischen Rösterei – Wasser wurde leider nicht automatisch zum Espresso gereicht.

Berücksichtigen werde ich in meiner Bewertung natürlich, dass es sich bei der „Wäscherei“ um kein Haubenlokal oder Lokal mit Auszeichnungen handelt, und dass ich bei meinen Besuchen stets Burger verkostete.

► „Bacon-Cheeseburger“ (EUR 10,90):
Der Bun war gut angeröstet und schmeckte völlig in Ordnung, behielt er doch seine „Fassung“ bis zum Schluss des Genusses. Der Patty war ausreichend dick, gut gewürzt und frisch hausgemacht mit gutem Rindfleischgeschmack. Lediglich die von mir gewünschte Garstufe, medium, hatte man nicht ganz optimal erwischt. Der Käse war gut geschmolzen, der Bacon recht g’schmackig aber nicht mehr sehr knusprig, alle anderen Zutaten waren jedoch noch resch und knackig. Die dazu gereichten, „hausgeschnitzten“ Pommes Frites waren knusprig und sehr gut, ohne jedoch herauszuragen. Zwei brave, aber doch unspektakuläre, hausgemachte Saucen, BBQ-Sauce und Cocktailsauce, vervollständigten den Genuss. Ein glattes „GUT“ (3) gebe ich für diesen Burger.

► „Bacon-Burger“ (EUR 10,90)
Für die beste Tochter von allen darf es natürlich nur ohne Käse sein, was sich jedoch als nicht machbar herausstellte, da uns mitgeteilt wurde, man menge bereits etwas Käse dem Patty bei. Aus meiner Sicht ein sehr problematisches Vorgehen. Nein, die beste Tochter von allen schmeckte den Käse nicht heraus und war zufrieden, man berücksichtige aber bitte diverse Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln. Der Patty war, wie von der besten Tochter von allen gewünscht, well-done, und insgesamt gibt sie dem Burger auch noch ein glattes „GUT“ (3), da der Käse, zum Glück für sie, geschmacklich völlig neutral war.

► „Eispalatschinken“ (EUR 4,90 - Vanilleeis, Schokoladensauce, Schlagobers)
Natürlich darf man in einem Lokal wie die „Wäscherei“ nicht erwarten, dass das Vanilleeis hausgemacht wird. Die Palatschinken jedoch waren es und gelangen recht flaumig. In Summe ein glattes „GUT“ (3) in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau.

► „Nougatknödel mit Zuckerbrösel auf Erdbeerspiegel“ (EUR 4,90)
Der Knödel war natürlich, wie erwartet, TK-Ware, leider aber definitiv auch zu kurz gegart bzw. ziehen gelassen – der Nougat war noch relativ zähflüssig und entsprach daher nicht den Erwartungen. Die Zuckerbrösel sowie der Erdbeerspiegel waren hausgemacht, es wäre aber in diesem Fall besser gewesen, auf TK-Früchte zurückzugreifen. Die Erdbeerzeit ist vorbei, und genau so geschmacklos war auch das Fruchtmus. Für diesen Gang gibt es leider nur ein „MÄSSIG“ (2).

11 Punkte in Summe für vier Speisen ergeben im Durchschnitt 2,75 Punkte und daher noch ein „GUT“ (3). In der „Wäscherei“ darf man sicherlich keine Haubenküche erwarten, eher ein sehr legeres, jugendliches Lokal mit dementsprechender Küche und ohne großartigem, lukullischem Hochgenuss.

Dem Ambiente muss ich leider ein „MÄSSIG“ (2) geben, weil es im Nichtraucherbereich absolut nicht gemütlich oder gar heimelig ist. Der originelle Spruch am Pissoir entschädigt ebenfalls nicht dafür, dass man quer durch den massiv verrauchten Raucherbereich gehen muss, wiewohl die WCs recht sauber waren.

Der Service war immer sehr freundlich aber doch auch etwas lahm, trotz nur spärlicher Besucherzahl. Fragen hat man aber immer wahrheitsgemäß und ehrlich beantwortet, und daher gebe ich noch ein „GUT“ (3).

Fazit: für eine ungezwungene Zusammenkunft nach der Arbeit oder Zwischendurch ist die „Wäscherei“ sicher kein schlechtes Lokal, mehr darf man aber nicht erwarten. Die Preise sind dem Gebotenen durchaus angepasst, und daher stimmt das Preis- / Leistungsverhältnis auch. Biertrinker kommen garantiert auf ihre Rechnung, bietet man neben dem eigens gebrauten „Wäscherei-Bier“ auch noch diverse Spezial-Biere, inklusive diverser Draft-Biere, an. Am Samstag, Sonn- und Feiertag bietet man zwischen 10:00h und 15:00h einen recht umfangreichen Brunch an, und neuerdings hat man auch einen Zustellservice. Von mir gibt es durchaus eine Empfehlung, jedoch unbedingt nur unter Berücksichtigung der von mir beschriebenen Randbedingungen und Mankos.
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1 Kommentar

Der Bericht, der sich gewaschen hat!

23. Nov 2014, 19:57·Gefällt mir1
Zap1501
Experte
am 28. August 2014
SpeisenAmbienteService
Geplant war ein After-Work-Mädelsabend und die Wahl viel auf die Wäscherei. Zusagen von 10 Leuten, also wird ein Tisch reserviert, je nach Wetterlage draußen oder im Lokal. Der Schanigarten vor dem Lokal ist am Gehsteig, eine Tischreihe, also wirkt es etwas eng, ist aber gemütlich. Schwarze Ta...Mehr anzeigenGeplant war ein After-Work-Mädelsabend und die Wahl viel auf die Wäscherei. Zusagen von 10 Leuten, also wird ein Tisch reserviert, je nach Wetterlage draußen oder im Lokal.

Der Schanigarten vor dem Lokal ist am Gehsteig, eine Tischreihe, also wirkt es etwas eng, ist aber gemütlich. Schwarze Tafeln an den Wänden informieren über Specials und die Happy Hour (18:00 - 20:00 Cocktails um € 4,50). Da es anfangs nach gutem Wetter aussieht, werden uns im Schanigarten Tische für 10 Personen zusammengeschoben. Leider hält das Wetter nicht lange und es beginnt zu regnen, unter der Markise bleibt es aber trocken. Da es jedoch abkühlt und ein anderer Gast am Nachbartisch lästig wird, reagiert die nette Kellnerin umgehend und schiebt uns drinnen Tische zusammen, damit wir wechseln. Zu diesem Zeitpunkt waren wir erst zu zweit...

Im Lokal dann etwas wärmer, aber nicht wohlig warm, ich bin froh, dass ich eine Weste und ein Halstuch mit habe. Die Einrichtung besteht aus viel Holz, der Boden heller, die Tische und Stühle dunkel. Die Tische selbst sind recht klein, dadurch ist das Service aber sehr flott und flexibel, wenn es darum geht für größere Gruppen Tische zusammenzustellen, auch während des Abends und nicht nur auf Vorbestellung.

Wir nutzen die Cocktail Happy Hour und kosten so einiges durch. Die Daiquiris sind sehr gut, nicht zu süß, sehr "cremig" und geschmacksintensiv, null wässrig. Mein Pipeline jedoch enthält viel zu viel Mandelsirup, dementsprechend schmecke ich von den anderen Zutaten kaum etwas. Der Averna Sour (mit Zitrone und Orange) findet Gefallen.
Später bestellen wir noch diverse Lillet-Getränke, diese sind vom Mischverhältnis (anfangs) gut, doch leider mit Crushed Ice gemacht, welches schneller schmilzt, das Getränk verwässert und die Kohlensäure ist dadurch auch sehr schnell weg.

Die Speisen, nun ja, bei Wraps und überbackenen Schwarzbroten kann man nicht viel falsch machen, die waren laut meinen Kolleginnen wirklich gut. Mein Ribs & Wings-Mix (€ 12,90) jedoch war sehr enttäuschend. Die Hühnerflügerl werden in der Karte als frisch angepriesen, doch das waren sie niemals. Es waren die fertig marinierten TK-Flügerl, die man überall zu kaufen bekommt, mit den weichen gräulichen Knochen, welche teilweise zersplittert oder gebrochen sind. Die Marinade zu intensiv, was den Fleischgeschmack total übertüncht.
Die Ripperl vorgekocht und unterm Salamander bloß aufgewärmt, keine Spur von gegrillt, diese Haut an der Unterseite noch drauf, die Marinade zwar nicht schlecht, aber die Ribs zu spät damit eingeschmiert. Und ich glaube, dass die Ribs schon vor Tagen vorgekocht wurden. Als ich das Essen serviert bekam und es noch sehr heiß war, war es geschmacklich ja in Ordnung, aber je mehr das Essen ausgekühlt ist, desto schlechter hat es geschmeckt. Also nicht verdorben, aber man hat gemerkt, dass sie schon länger im Kühlschrank lagen. Angerichtet waren sie schön (s. Foto), mit Cocktail- und Knoblauchsauce sowie Sauce Tartare. Die Wedges waren sehr gut, schön kross, leicht gesalzen. Hier stört mich das Convenience-Produkt weniger als bei den Wings.

Auf der Sommerkarte stehen diverse orientalische und Eierschwammerlgerichte, ich hätte mich vielleicht daran halten sollen. Falls ich in nächster Zeit eines davon probiere folgt ein Update.

Das Servierpersonal war ausgesprochen nett, die Wartezeiten waren kurz, auch wenn Cocktails bestellt wurden, hat es nie zu lange gedauert. Speziell unsere Kellnerin war sehr freundlich. Als das Essen kam wurden gleich die Aschenbecher ausgewechselt, und auch zwischendurch war sie oft mit sauberen Aschenbechern an unserem Tisch. Die leeren Teller waren schnell abserviert, das hat wirklich gepasst! Was ich auch nett fand: wir hatten ja für 10 Leute reserviert, 4 haben dann im Laufe des Abends abgesagt, also waren wir für 1 Stunde nur zu sechst am Tisch, davor und danach zu fünft, und auch hier kein böses Wort oder irgendwas von der Kellnerin, dass wir Tische in Beschlag nehmen, die wir gar nicht brauchen.

Die Wäscherei ist ein nettes Lokal um sich abends mit Freunden zu treffen, extra zum Essen hingehen würde ich aber nicht.
Ribs & Wings mit Wedges und drei Saucen - Die Wäscherei - Wien
Hilfreich11Gefällt mir6Kommentieren
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