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Fr, 19. April 2024

Osteria Veneta

Kardinalplatz 3, 9020 Klagenfurt
Küche: Italienisch
Lokaltyp: Trattoria
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Osteria Veneta

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

amarone1977
Experte
am 3. Februar 2016|Update 4. Feb 2016
SpeisenAmbienteService
Ein Hauch von alter, zweiter Heimat. Nicht der erste Besuch in der Osteria. Nicht der zweite. Auch nicht der dritte. Höchste Zeit also für ein paar Notizen. Vor allem dann, wenn die Besuche unterschiedlich, aber doch immer erfreulich waren. Nicht, dass alle anderen Italiener in Klagenfu...Mehr anzeigenEin Hauch von alter, zweiter Heimat.

Nicht der erste Besuch in der Osteria. Nicht der zweite. Auch nicht der dritte.
Höchste Zeit also für ein paar Notizen.
Vor allem dann, wenn die Besuche unterschiedlich, aber doch immer erfreulich waren.

Nicht, dass alle anderen Italiener in Klagenfurt schlecht wären.
An der Sonne glänzt seit Jahren ein 16-Punkter mit nicht ganz volksnahen Preisen, darunter aber tummeln sich viele altbekannte Lokale, die zum Teil ein wenig in die Jahre gekommen sind bzw. küchentechnisch nicht wirklich das Wort Innovation zulassen würden.
Man weiß, wo man seine Spaghetti und seine Pizza bekommt und seine Panna cotta danach.

Vor allem aber fehlte in Klagenfurt ein Experte für all das, was jenseits von Pizza und Spaghetti untrennbar mit Italien verbunden ist.
Das ist immer noch einfache Küche, aber eben doch mit hochwertigen Zutaten - wenn dann noch der eine oder andere Tupfen Regionalität dazukommt, dann fühlt sich amarone quasi a casa sua.

Mit cucina veneta kann mehr oder weniger die Küche des Triveneto verstanden werden. Der Triveneto deckt weitestgehend die heutigen Regionen Trentino (und Südtirol), den Veneto und Friaul - Julisch Venetien ab, die im Osten bis ins heutige Istrien hinüberreichen.

Die Küche spiegelt das wunderbar wider - vom Meer bis ins Hochgebirge gibt's auch dementsprechend vielseitig "mare e monti":

So gibt's Fisch und Meeresgetier aus Grado nicht nur am örtlichen Benediktinermarkt stets frisch, sondern auch hier in der Osteria. Einfach auf die Tageskarte schauen, die Auswahl ist nicht billig, aber reichlich.

Auch San Daniele liegt im Triveneto, genauer gesagt im Friuli, praktisch am Ausgang des Tagliamento aus den Alpen - berühmt für ihren Schinken.
Die Padroni der Osteria schneiden den Prosciutto feinst auf. Und er ist butterzart und nicht trocken. Kriegt man selten in dieser Qualität.

Sehr deftig: die Fleischgerichte mit Polenta und gebratenem Gemüse - die Tageskarte sollte auch dann und wann Wild zu bieten haben. Occhio!

Pastafavorit: Bigoli mit Radicchio und Salsiccia.
Mehr Veneto geht nicht: der radicchio trevigiano ist regionales Heiligtum und wird bereits wie Olivenöl mit DOP-Kennzeichnung vermarktet. Zu Recht - die zart angebratenen Blattstücke (sag niemals Salat zu ihm!) verbinden sich wunderbar mit der klassischen Salsiccia - also würzige Wurst, die vom Darm befreit in "Brocken" angeröstet wird.

Die dicken Frischnudeln (bigoli) sind keine Trockennudeln und haben diese wunderbar gummige Konsistenz, am Ende bleibt würzige Sauce am Teller, die dann begierig mit dem knusprigen Brot aus dem Körberl aufgetunkt wird. Also bloß nicht schon vorher über den Brotkorb herfallen, nichts ist obszöner, als den Hunger mit Brot und Taralli schon vorher abzutöten.

Varianten: einfach "in salsa", also mit Zwiebel-Fisch-Sauce (mare)
- oder deftig "al sugo d'anitra", mit Entensauce (monti).
Letztere schmeckt auch ausgezeichnet mit den "garganelli", einer Eiernudel-Variante, mit handgedrehten Penne vergleichbar, geschmacklich und vom Biss aber eine ganz andere Kategorie.

Interieur: hier wurde viel investiert, das Biedermeierhaus und ehemalige "Krügerl" mit den typischen Gewölben und viel akkurat verbautem Holz ist grundsätzlich urgemütlich, es gibt aber je nach umgebendem Mauerwerk unterschiedlich gemütliche Tische - wenn man die Wahl hat (und die hat man selten dank regelmäßig gutem Besuch) sind die hinteren Plätze die angenehmeren. Im Eingangsbereich mit Stehtischen wird leider (noch) geraucht.

Service: die camerieri sind freundlich, manchmal unauffällig, der Padrone aber ist stets bestens aufgelegt und offenbar ein Hundefreund.
Unser Golden, kein Kleiner, lag bei einem Besuch ein bisschen im Weg - kein Problem für die Gastgeber: nicht nur Wasser wurde bereitgestellt - Leckerlis auf's Haus wurden verabreicht - inklusive kurzem Hunde-Italienischkurs für den zufriedenen Wauzi.

Soddisfazione per tutti.
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