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Do, 28. März 2024

Lokale in St. Pölten

Lokale in St. Pölten

Die bemerkenswertesten Lokale in Kurtis Heimatstadt!

Hier finden sich "klassische" Gasthöfe, Restaurants mit Anspruch und überraschend Buntes wie Griechisches, Srilankesisches, Indisches oder gar einen Saloon!

Lohnt sich wirklich, ein paar Tage lang in St. Pölten zu speisen ;-)

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amarone1977·12 Lokale·Update: 23. Jän 2013·4 Kommentare

1. Gasthaus Ambichl

(1)
Schubertstraße 5, 3151 St. Georgen am Steinfelde
Karotten-Ingwer-SuppeKalbsschnitzelSachertorte
In diesem Guide weil: Für mich der beste gemeinsame Nenner in St. Pölten. Einfache Küche, handwerklich erstklassig.
SpeisenAmbienteService
22. Jän 2013
Informeller Geschäftstermin in St. Pölten. Der Treffpunkt in Stattersdorf, einem der vielen Dörfer, die zur Gemeinde gehören, ist zu, fast möcht...MehrInformeller Geschäftstermin in St. Pölten.

Der Treffpunkt in Stattersdorf, einem der vielen Dörfer, die zur Gemeinde gehören, ist zu, fast möchte man glauben, der Neuschnee wäre dran schuld.
Eine Alternative ist schnell gefunden – User laurents Bericht gleich unter dem meinen würde ja den perfekten Rahmen bilden - doch am Telefon sagt der Chef zuerst:

„Oaje, mei Frau hat scho die Küch‘ putzt“.
- „Wir wären zu zweit, und hungrig.“
„I frog mei Frau. […] Wo satz’n scho?“
- „Spratzerner Hauptstraße, sagt mein Navi.“
„Do sad’s eh in 5 Minuten do. Donn kriagt’s wos Guats zum essen.“

Sag ich doch.

St. Georgen am Steinfelde. Ziemlich der südlichste Ortsteil von St. Pölten, mitten im Ort, etwas abseits der 20er-Bundesstraße liegt das Gasthaus.
Gemütlich, grundehrlich, angenehme Stimmung. Einige junge Leute haben ihren Stammtisch, der Chef sitzt dabei, erkennt uns sofort als die Anrufer.
„Suacht’s eich glei an Plotz“.

Tun wir gerne, Frau Chefin (?) kommt sogleich und nimmt die Bestellung auf.
Heute darf’s ein Großes sein, der heftig verschneite Tag darf auch mal mit einem gepflegten Hopfencornetto ausklingen.

Die Speisekarte ist riesig – wer hier nicht fündig wird, dem ist nicht zu helfen. Man begnügt sich aber hier nicht nur mit Klassikern, sondern scheint hier auch so manch nicht alltägliches Schmankerl aus der Kochhaube zaubern zu können.

Also eine schnelle Kombination: zuerst eine Ingwer-Karotten-Suppe, danach ein Kalbsschnitzel.

Die Karottensuppe ist mäßig gesalzen, nicht mit den üblichen Verdächtigen gestreckt. Fein abgeschmeckt, dezent pikant. Beim Umrühren mit dem Löffel finden sich am Boden noch ordentliche Ingwerstücke. Die Köchin vertraut also nicht nur dem Pulver.
Fast habe ich zu schnell gegessen: die perfekte Wintersuppe zum Warmwerden.

Das Schnitzel ist enorm: es ist aber kein „Bresltewwich“, sondern ein schön zartes Stück Kalbfleisch, das nicht wie von Sinnen breitgeprügelt wurde. Das Fleisch ist locker über einen Zentimeter dick, aber eben zart, wie Kalbfleisch eben sein sollte – wozu sollte man es dann auch klopfen. So mag ich das.
Zwar fehlen mir die purpurnen „Pfannenflecken“, aber es ist wirklich sehr gut gemacht.
Ohne Fehl und Tadel auch die Kartoffeln, wehe man bestellt „Pommes“ zu einem edlen Stück vom Kalb.

Weil’s uns so fein schmeckt, und die Chefin von uns Essern überzeugt ist, greift sie noch schnell in die Mehlspeisküche: Sachertorte!
Kein trockenes Touristenstück aus der Holzkiste, sondern hausgemacht. Wie alles hier.
Eine „saftige“ Torte, wenn man das so sagen darf, fast könnte man auf den Schlagobersberg verzichten.
Die Schokoladeglasur oben drauf ist zart schmelzend, kein pechschwarzer, steinharter Flöz.

Fazit: hierher essen zu gehen, dürfte stets bestens funktionieren. Hier schafft man mit einfacher Wirtshausküche das, was Gasthöfen und Restaurants in St. Pölten nicht so wirklich gelingt: den richtigen Spagat - einfache Gerichte, handwerklich erstklassig zubereitet. In einer Atmosphäre, die wohl für St. Pölten am besten passt. Sehr empfehlenswert.Weniger anzeigen

2. Gaststätte Figl

(1)
Hauptplatz 4, 3100 Ratzersdorf an der Traisen
Gaststätte FiglBio-SaftGedeck
In diesem Guide weil: Edelgasthaus. Wenn's ein Tafelspitz sein soll, dann am besten hier.
SpeisenAmbienteService
15. Sep 2012
Ansprechende Küche in St. Pölten zu finden ist gar nicht so einfach. Hier mag man es eher bodenständig, wogegen ja nichts einzuwenden ist. Im G...MehrAnsprechende Küche in St. Pölten zu finden ist gar nicht so einfach.

Hier mag man es eher bodenständig, wogegen ja nichts einzuwenden ist. Im Gegenteil. Auch die Gaststätte Figl folgt dem Anspruch eines bodenständigen Gasthauses, wobei schon sehr schnell erkennbar ist, dass hier auch höhere Ziele verfolgt werden.

Dass Ratzersdorf ein kleines, altes Dörfchen am Rand von St. Pölten ist, merkt man erst, wenn man den „Schlauch“ der B1 verlässt und die alte Straße durch das Dorf wählt. Der „Hauptplatz“ neben der Kirche ist ein „dreieckiger“ Kreisverkehr mit Bäumen und Grün. Daneben das liebevoll restaurierte Lokal.

Man geht rein und lässt den Dielenboden knarzen, eine geschmiedete Schiebetür trennt die Stube vom „Wohnzimmer“. Altes, dunkel restauriertes Holz, gemütliche Tische, edel in Weiß gedeckt.

Der gepflegte, mit Fliege geschmückte Kellner wirkt elegant, gekonnt, routiniert, korrekt, höflich. Er schupft den Laden alleine, bei nicht ganz vollem Haus trotzdem eine Herausforderung, was man allerdings nur an seiner dezent „geperlten“ Stirn bemerkt.
Mein erster Besuch ist ja schon eine Weile her, damals gab’s einen wirklich feinen, klassischen Tafelspitz (19,50) mit allerlei ebenso klassischer Begleitung.
Dies war auch der Grund, warum ich wieder mal hier einkehren wollte. Um mich dann doch gegen den Tafelspitz zu entscheiden:

- Gedeck (3,30): ein kleines Portiönchen Beef Tartare, Rührbutter und eine Art Liptaueraufstrich,
Oliven
- Grammelknödel mit Spitzkraut (7 Euro ca.)
- Tomatensuppe mit Sesamstangerl, Parmesancracker (6,50)
- Saiblingsfilet, Saiblingskaviar, Erbsenpüree, Zartweizen (21)
- Marillenpalatschinken (5,50)

Zu allererst Alkoholfreies zum Trinken: Bio-Säfte werden hier in wirklich guter Qualität von einem (lokalen?) Produzenten serviert. Im Vergleich zum Klassenprimus aus Klagenfurt sind auch die Preise dafür nicht wirklich unverschämt (2,50 – 3,50).

Beef Tartare: schön cremig, sehr intensiv gewürzt, leider ein bisschen zu viel Salz (mein Geschmack scheint auf Salz stärker anzuschlagen?).

Grammelknödel: hausgemacht versteht sich, die Gastronomie nördlich der „Bretterwand“ kauft ja gern Innviertler Knödel ein wie die Kärntner die ihre Nudeltaschen.
Schöner Teig, der auch ein wenig flaumig sein darf, nicht nur gummig, über die Grammeln kann man ebenso wenig klagen. Das Spitzkraut passt gut dazu, der „Bratensaft“ könnte wiederum ein wenig mit dem Salz sparen, das ohnehin schon von den Grammeln kommt. Hier ist Balance gefragt!

Tomatensuppe: sehr gut, die Parmesancracker passen gut dazu, geben der Frucht das nötige Salz, umso mehr ist es dann schade, wenn die Suppe selbst auch einen Tick zu viel Salz bekommen hat.

Saibling: der zeigt dafür, was er kann: zartest, ohne auch nur eine Gräte drin, der Zartweizen wird seinem Namen ebenfalls gerecht und verwöhnt trotzdem mit einem Hauch von Biss, wie’s gehört. Erbsenpüree und Saiblingskaviar passen gut dazu. Eine sehr runde Sache!

Wein: ein Riesling vom Traisentaler Winzerkaiser Huber. Gar nicht übel.

Dessert: die Dessertkarte verwöhnt mit Auswahl, allerdings auch mit stolzen Preisen: eine Crème brulée mit Zitronensalat um wohlfeile 9 Euro? Nicht das einzige Dessert zu diesen Kursen.
Bleiben wir also wieder bodenständig und probieren die Marillenpalatschinken zu 5,50. Das geht in Ordnung: zwei ordentliche „Fische“ kommen daher, auf meinen Wunsch mit eher wenig, dafür hausgemachter Marmelade.
Der Palatschinkenteig ist perfekt, die eindeutig nicht aus dem großen weißen Kübel geschöpfte Marmelade schmeichelt und erschlägt nicht durch pure Menge den formidablen Palatschinkenteig.
So g’hört das.

Caffè zum Schluss, passt.

Fazit: wirklich gelungenes Ambiente, zwischen urig-knarzender Dielenstube und edlem Weiß der Tische. Perfektes, aufmerksames, behändes Service.
Küche an sich sehr gut, wenn da nicht das Händchen am Salztiegel wäre. Nur das verhindert eine 4 für die Küche.
Trotzdem für mich nach wie vor das beste Restaurant St. Pöltens.Weniger anzeigen

3. Mandas

Mühlweg 57, 3100 Sankt Pölten
MandasMandasMandas
In diesem Guide weil: Srilankesisch. Exotisch essen, Cocktails trinken. Reden. Flirten. Lässiges Lokal.
SpeisenAmbienteService
9. Feb 2012
Ein erfrischend anderes Lokal - und das in St. Pölten. Diesmal sollte die Review passen, da sind ja durch's Kopieren beim ersten Mal einige ...MehrEin erfrischend anderes Lokal - und das in St. Pölten.
Diesmal sollte die Review passen, da sind ja durch's Kopieren beim ersten Mal einige Sachen gar doppelt erschienen.

Und das geht so: srilankesisches Essen, geschäftiges Treiben, recht lustige, kontaktfreudige Leute, Cocktails.

Dabei ist es in St. Pölten gar nicht so einfach, interessante Lokale zu finden. Am Rathausplatz z.B. gibt es eine an das Alternativkino angeschlossene, zu Recht gut besuchte Bar.

Ansonsten aber wird es schwierig, fast hat man das Gefühl, St. Pölten wäre ein wenig verschlafen. Einerseits die vierspurige Stadteinfahrt, andererseits der gut abgekapselte Stadtkern, der nur dann richtig belebt zu sein scheint, wenn am Platz Markt oder Volksfest über die Bühne geht.

Geh ins Mandas! empfiehlt man mir.

Das Lokal ist jenseits vom Stadtkern in einer Gegend, die eher als ruhige Wohngegend durchgeht, als eine richtige Fortgehmeile.

Drin geht's ordentlich zu, die netten Tische für kleine Gruppen bzw. für zwei sowie die Bar selbst sind fast voll besetzt, ich habe Glück, an der Bar ist ein Hocker frei. Essen kann man ja auch an der Bar, da hab ich kein Problem damit.

Das Personal ist jung, hübsch, sympathisch und ordentlich flott. Der Chef selbst scheint noch jünger zu sein als die jungen Damen, plötzlich steht der neben mir, Arm kollegial um die Schulter und fragt mich, wie's mir denn so hier gefalle.
Ist mir ehrlich gesagt ein wenig zu "nett" um wahr zu sein, aber ich kann dem Chef nicht absprechen, dass er von seinem Lokal überzeugt ist.

Cocktails später, also mal einen Wein. Keine große Auswahl, klar, ist ja keine Weinbar. Das Glas ist aber ok, der Inhalt auch. Kein großer Wein, aber auch für ein solches Lokal kein Reinfall.

Linsensuppe mit Kokosmilch. Die Kombi ist gelungen, koche auch selbst gern mit Kokosmilch. Wohltuend der Unterschied zu schlagobersverseuchten Cremesuppen. Die Suppe ist würzig, leicht scharf, kräftig, schöne Süße. Ich bin kein Experte des indischen Subkontinents, aber es schmeckt einfach, Punkt.

Man kann hier allgemein kleine Häppchen recht gut zusammenstellen, muss nicht zwingend große Portionen bestellen. Das passt gut zum Anspruch des Lokals, für ein Fortgehlokal ist es auch ein gutes Konzept. Zudem muss man auch sagen, dass im Falle von überhöhtem Alkoholkonsum die deftige Küche kein Nachteil ist.

Colombo-Rolle mit Rindfleisch und Gemüse, zwei Dips. Klaglos, ansprechend. Saftiges Fleisch, gut gewürzt. Keine verdächtigen Gerüche.
Die Hauptspeise: Pittu, eine gedämpfte Rolle aus Reismehl und Kokos, dazu wählt man Currys nach Geschmack, in meinem Fall ein Chicken Curry. Die Kokosrolle hat’s mir angetan, guter Gegenpart zum Curry.
Klar, man kriegt hier keine Haubenküche, aber das Preis-Leistungsverhältnis ist völlig in Ordnung. Feinwürzig, blumig, aromatisch, fein scharf – und das Wichtigste für danach: es liegt auch nicht wirklich schwer im Magen. Ein erfrischend anderes Lokal.

Cocktails: ich selbst hab nur einen probiert, der war auch in Ordnung, allerdings konnte mich der Mojito so richtig überzeugen. Sehr stark, aber ein gutes Verhältnis der Zutaten. Kein Kopfweh, trotz der ordentlichen Prozente.

Fazit: wie erwähnt ein Lokal mit guter Stimmung, netten Leuten und einem gut gelungenem Exotik-Touch in puncto Essen und Trinken.Weniger anzeigen

4. Rhodos

Rathausplatz 17, 3100 Sankt Pölten
In diesem Guide weil: Griechisch. Volle Hütte am Rathausplatz. Tadellose Küche.
SpeisenAmbienteService
27. Okt 2011
Zwei Besuche beim Rhodos. Ich muss zugeben, dass die beiden Besuche deswegen zustande kamen, weil bei beiden Malen die ganze Stadt wie ausgesto...MehrZwei Besuche beim Rhodos.

Ich muss zugeben, dass die beiden Besuche deswegen zustande kamen, weil bei beiden Malen die ganze Stadt wie ausgestorben war.
Umso voller war der Grieche am Rathausplatz.

Ein enormes Lokal, da passen schon einige hungrige Mäuler rein, entsprechend wuseln auch einige Kellner eifrig umher. Womit wir auch schon beim Service wären: allesamt Experten ihres Faches. Die sind flott, verlieren nie den Überblick, wenn auch manchmal ein wenig mehr Geduld angebracht wäre, wenn man erst mal nur Getränke bestellen möchte und sich für das Essen noch nicht entschieden hat.

Trotzdem: es wird professionell serviert, warten muss man nicht wirklich lange. Der Wein ist süffig, angenehm, nicht im billigsten Glas serviert und auch ordentlich temperiert.

Die Atmosphäre: es ist zwar nicht extrem laut im bummvollen Lokal, aber es gibt stimmungsvollere Interieurs, und damit meine ich nicht den Plastikodysseus und oder den Gips-Adonis hinter der Eckbank.

Das Essen: ich muss zugeben, beim ersten Besuch hab ich nur eine Bohnensuppe und Knoblauchbrote gegessen, die aber für den kleinen Hunger ohnehin groß dimensioniert waren und tadellos mundeten. Kürzlich war ich wieder dort und hab nach langer "Abstinenz" wieder einmal ein ordentliches Rinderfilet gegessen. Medium. Mit Kartoffelscheiben, grünen Bohnen und grünem Salat. Bin zwar kein Fan von Zwiebelringen am Salat, aber gut - das ist beim Griechen eben Programm. Was ich aber wirklich von gestern finde sind Salatblatt und Tomatenspeidl am Tellerrand. Ich werd's nie essen, egal wie viele Gastronomen von vorgestern mir das noch vorsetzen wollen.

Aber: das Filet war wirklich mehr als ordentlich. Zart, den richtigen Schuss Würze. Die Kartoffelscheiben waren schön weich innen und außen ganz wenig kross. Sicher nicht aufgewärmt, sondern à la minute ohne einen schwarzen Brösel, ohne eigenartigen Pommesgeruch. Die Bohnen sehen zwar ein wenig "letschat" aus, könnten ruhig ein wenig Biss haben, schmecken aber fruchtig und sind fein abgemacht.

Also: das war eine echte Überraschung und hätte sich schon fast den 4. Essenspunkt verdient. Aufgrund einiger schlechter Erfahrungen in griechischen Restaurants schon fast "traumatisiert", komme ich hierher allerdings sicher wieder. Gyros und Souflaki, seid bereit!Weniger anzeigen

5. Gasthof Böck - Roter Hahn

Teufelhofer Straße 26, 3100 Sankt Pölten
Kalbswienerschnitzel vom Milchkalb, Petersilkartoffeln, grüner SalatGasthof Böck - Roter HahnGasthof Böck - Roter Hahn
In diesem Guide weil: Gasthof mit Stammgastpotential. Routinerte Küche quer durch den Gemüsegarten.
SpeisenAmbienteService
27. Okt 2011
Mehrere Besuche beim Roten Hahn. Der schöne Gasthof liegt zwar nicht direkt an der Hauptstraße, dafür dürfte das Lokal doch einen einigermaßen g...MehrMehrere Besuche beim Roten Hahn.

Der schöne Gasthof liegt zwar nicht direkt an der Hauptstraße, dafür dürfte das Lokal doch einen einigermaßen guten Namen haben, der sich in der Region herumgesprochen hat. So was wie eine Institution eben.

Ordentliche Zimmer und mehrere unterschiedlich eingerichtete Gasträume, eine schöne Rezeption, gemütlich.

Das Service ist eigentlich grundsolide, wenn auch (wie immer und überall) abhängig von der jeweiligen Person und der Tagesverfassung. Aber beim ersten Besuch wunderte ich mich über das Frühstücksbuffet. Dieses ist mehr als reichlich, wenn auch nicht ganz so ausgetüftelt wie in meinem Lieblings-Wellnesstempel in Bad Tatzmannsdorf.
Wir waren zur Stubenfliegen-Hauptsaison angereist und mussten deren viele von den (offenen) Präsentiertellern und Brotdosen verscheuchen. Dass es nicht einfach ist, Fliegen zu vertreiben, ist mir klar. Trotzdem müsste es der jungen Dame vom Service auffallen, dass sich die lästigen Biester an Marmorkuchen, Extrawurst, Butter, etc. gütlich taten. Zudecken hier, verschließen dort wäre schon möglich gewesen.

Wochen später waren wir zum Abendessen eingeladen. Das Essen:
Getrüffelte Kartoffelcremesuppe. Kein schlechter Beginn, nicht extrem verschlagoberst, klaglos.
Kalbswienerschnitzel vom Milchkalb, aus der Butterschmalzpfanne. Ich bin gespannt. Nicht wirklich übel, aber eine Prise Salz am Fleisch sollte schon vor dem Einwurf in die Pfanne hinzukommen. Nachsalzen ist zwar möglich, aber schmeckt nicht ganz so, wie es sollte. Dazu war das Pfannenschnitzel trotz allem eher eine schwimmende Angelegenheit. Nicht schlecht, aber beim "heiligen" Kalbsschnitzel darf das Fett in der Pfanne nicht hoch stehen....

Keine Beanstandung beim Wein, der passt ohne Wenn und Aber.

Nächster Besuch, diesmal eine Frittatensuppe (unauffällig, routiniert) und ein Tafelspitz. Auf die Schnittlauchsauce verzichte ich, nicht wirklich mein Fall. Aber das Rindfleisch ist hier wirklich eine feine Sache. Die Kartoffeln lasse ich mir auch gefallen. Das passt.

Wildwochen sind zur Zeit angesagt, vielleicht geht sich das noch in den nächsten Tagen mal aus.
Kurzes Fazit: kein schlechter Gasthof, im Detail hapert's, gut essen kann man hier aber ohne weiteres.Weniger anzeigen

6. das GOLD's

Völklplatz 1, 3100 St. Pölten
das GOLD'sdas GOLD'sGedeck
In diesem Guide weil: Dezentes Restaurant innerhalb des D&C Hotels.
SpeisenAmbienteService
2. Jän 2013
Richtig gute Gastronomie zu finden, ist in St. Pölten nicht wirklich einfach. Eine Empfehlung von laurent hat ausgerechnet an jenem Tage geschl...MehrRichtig gute Gastronomie zu finden, ist in St. Pölten nicht wirklich einfach.

Eine Empfehlung von laurent hat ausgerechnet an jenem Tage geschlossen, so ein Pech aber auch.
Da ich aber wie immer nach beendetem Arbeitstag das Auto stehen lasse und für gutes Essen auch mal ein paar Kilometer zu Fuß zurücklege (was im Magen sowohl zuvor als auch nach einem reichlichen Mahl mehr Platz schafft), komme ich an St. Pölten’s „Prachtstraße“, dem Schießstattring, direkt am D&C-Hotel vorbei.

Vier Sternderln prangen vom Portal, drin gibt’s auch ein Restaurant – das „Gold’s“. Keine Ahnung, warum mich das an meinen Job erinnert.
Die Lobby ist enorm – das ist ja fast ein kleiner Spaziergang für sich. Sehr großzügig, gefallen kann es, muss es aber nicht.

Der Restaurantbereich ist mit der „neuen Schlichtheit“ gesegnet worden, ein Eichenboden zwar, aber sonst ist alles sehr gerade und zweckmäßig. Einzig die etwas ungewöhnlichen Fadenstoren fungieren hier nicht als Vorhang, sondern als geschwungene Raumteiler zwischen den mittigen Sitzgrüppchen.

Männliche Wesen sitzen angeblich aufgrund der Jagdinstinkte gerne hinten am Rand und überblicken gerne das Geschehen. Ob das so ist, kann ich als Nicht-Anthropologe nicht beantworten, ich beobachte aber gern das Geschehen im Saale, um mir ein Bild von Atmosphäre und Architektur zu machen.

Eine junge Dame, ein junger Herr im Service. Sehr gute Schule aber auch ein freundliches und nicht gekünsteltes Lächeln auf den Lippen sind immer gut und entspannen das Gemüt schon vor dem Essen. Vielen Dank.

Die Küche grüßt mit einem Gedeck: am Schieferbrett werden zweierlei Aufstriche, gesalzene Butter und zweierlei Gewürzsalz präsentiert. Homogene Sache, die auch noch nach der Suppe nicht verachtet wird.

Ach ja, die Suppe: eine Grießnockerlsuppe mit schulmäßigem Nockerl, aber eher „risikolos“ ohne Butterkern und recht neutral im Geschmack, selbst wenn die Konsistenz einen römischen 1er bekommen würde.
Die Suppe selbst ist nicht die deftige Tafelspitzbrühe, die ich so schätze. Das dampfende Gebräu, das das Fleisch darin vermuten lässt. Schade, warum ist das nicht möglich, allzu oft lässt man das vermissen. Auch hier.

Ein Forellenfilet mit Petersilkartoffeln. Banal? Mitnichten, der Fisch ist routiniert gemacht, die Müllerin lässt grüßen. Ein paar Pinienkerne dürfen mitspielen, das bisschen Pestogarnitur ist mehr für die Optik als geschmacksentscheident.
Kein großes Gericht, aber ein angenehmes Abendessen, die Kartoffeln gehen soweit auch in Ordnung, ein bisschen speckiger könnten sie vielleicht sein.
Erfreulich: ich vergaß, den Salat zu bestellen. Doch er kommt trotzdem, denn er ist im Preis inkludiert. Wusste ich nicht.
Gute 11 Euro sind auch wirklich nicht dramatisch.

1 Stück Marmeladepalatschinke. Dank Hinweis meinerseits mit wenig Marmelade, kann ich es doch nicht ausstehen, wenn die Marmelade wie die Lava vom Ätna beim Schneiden aus der Rolle quillt.
Gut schmeckt sie, auch wenn für mich die Salzburger und Oberösterreicher in puncto Palatschinken und Frittaten immer noch die Nase vorn haben. Das eine oder andere Ei mehr im Teig wird’s wohl sein.
Der Preis wiederum ist heiß. Keine 3 Euro für eine Palatschinke. Stramm kalkuliert.

Kaffee und Grappa nehme ich an der großzügig dimensionierten Bar. Hier dürfte so mancher Seminarteilnehmer die Nacharbeit erledigen. Sehr einladend, vor allem das hochprozentige Flaschenangebot.

Fazit: sehr großzügig angelegtes Hotel mit nur auf den ersten Blick noblen Restaurant. Die Kurse hier sind recht günstig, die Küche ist ordentlich, aber ähnlich zweckmäßig und schlicht wie die Einrichtung selbst. Keine überschwänglichen Gaumenfreuden, aber jederzeit ein gepflegtes, angenehmes Abendessen.
Trotzdem: die Suche nach dem ganz großen gastronomischen Wurf in St. Pölten geht weiter!Weniger anzeigen

7. Rajput

(1)
Wiener Straße 37, 3100 St. Pölten
RajputRajputMango-Lassi
In diesem Guide weil: Indisch und Pakistanisch. Ayurvedische Küche ganz in der Nähe des Doms. Kurt Krenns Mittagstisch?
SpeisenAmbienteService
14. Jul 2012
Indisch und Pakistanisch in St. Pölten. Nach dem „Mandas“ das zweite nicht alltägliche Lokal in „Kurtis“ Heimatstadt. Die Wiener Straße ist nu...MehrIndisch und Pakistanisch in St. Pölten.

Nach dem „Mandas“ das zweite nicht alltägliche Lokal in „Kurtis“ Heimatstadt.
Die Wiener Straße ist nur in der Fußgängerzone wirklich belebt, sobald auch Autos fahren und parken dürfen, wird die Straße ein wenig zum Stiefkind der St. Pöltener Innenstadt. Doch halt, neben mehreren leeren Geschäftslokalen leuchtet ein bunter Punkt aus der Tristesse heraus.

Das „Rajput“ wirbt mit ayurvedischer Küche und dem Leitspruch „Ein Gast ist ein Geschenk Gottes“. Dieser Leitspruch stammt wohl nicht von Kurt Krenn, als er am Weg zu seinem Arbeitsplatz den Koch bekehren wollte.

Es ist gerade mal 11 und ich bekomme Appetit. Ich drehe aber noch brav eine Runde in der Innenstadt und nehme dann an einem der kleineren Kunststofftischen vor dem Lokal Platz.

Drinnen ist’s eng, aber nicht ungemütlich, doch es ist nach wie vor zu schwül für‘s Drinnensitzen.
Die dunkelgrünen Freiluft-Tische aus dem Baumarkt haben allerdings schon einerseits enorm gegen die härteste Witterung wie auch gegen den einen oder anderen Fettfleck gekämpft (siehe Bilder).
Ich bitte um ein Tischset, bekomme ein Tablett. Ich nehm’s mit Humor.

Ich werde freundlich begrüßt, die junge Ungarin ist herrlich gut aufgelegt. Dazu kommt, dass sich die blonde Schönheit auch rührend um die Gäste kümmert. Wer also meine letzte „ungarische Erfahrung“ noch im Hinterkopf hat, wird jetzt schmunzeln.

Lamm, Huhn, Rindfleisch. Linsen. Gemüse. Kräftiger Einsatz von Gewürzen. Wer die Kombination mag, ist hier richtig. Ich mag den Einsatz von Gewürzen, also bin ich hier.

Rote-Linsen-Suppe: im Gegensatz zu meinem „letzten Mal in Indien“ sind hier die Zutaten meist püriert, so wie auch diese Suppe. Lind gesalzen, fruchtig, aber auch ordentlich scharf. Ein Lassi, bitte!

Spinat und gelbe Linsen, auf pakistanische Art. Weit weniger scharf, der Spinat sticht nicht sonderlich hervor. Passt aber gut mit dem Safranreis zusammen.

Da ich wenig Zeit habe, geht’s schnell weiter nach Wien. Die Rechnung!
„Vórbereitén Sie bitté 19 Euró 10 Cent, kómme gleich!“ wird mir wie aus der Pistole geschossen entgegnet. Mit einem schelmischen Lächeln à la Pippi Langstrumpf. Herrlich.

Fazit: trotz der witterungsbedingt malträtierten Outdoormöbel ein lustiges Multi-Kulti-Mittagessen mit Wiederholungsgefahr!Weniger anzeigen

8. Vino

Wiener Straße 24, 3100 St. Pölten
Vino
In diesem Guide weil: Kleine gemütliche Weinbar in der St. Pöltener Altstadt.

9. TOKYO

Franziskanergasse 1, 3100 St. Pölten
In diesem Guide weil: Wok & Sushi. Riesen-Lokal, durchwegs schönes Buffet, all-you-can-eat.

10. Saloon Milwaukee

Dr. Theodor Körner Straße 39, 3100 Sankt Pölten
In diesem Guide weil: American Style. Saloon-Tür und Chili con carne. Mal was anderes.

11. Hotel-Gasthof Graf

Bahnhofplatz 7, 3100 St. Pölten
Hotel-Gasthof GrafHotel-Gasthof GrafHotel-Gasthof Graf
In diesem Guide weil: Schöner Gasthof in Bahnhofsnähe. Küche leider mit verliebtem Koch - man nehme ihm den Salzstreuer weg.
SpeisenAmbienteService
27. Okt 2011
Fragt man in St. Pölten einen Passanten nach einem Lokal, wo man gut essen kann, ohne gleich Molekülküche oder 27 nicht verdiente Hauben verrechnet...MehrFragt man in St. Pölten einen Passanten nach einem Lokal, wo man gut essen kann, ohne gleich Molekülküche oder 27 nicht verdiente Hauben verrechnet zu bekommen, so bekamen wir stets die Antwort:
"Geht's zum Graf".

Taten wir mehrmals. Ein sehr schön arrangierter Hotel-Gasthof im Zentrum von St. Pölten, wenn auch die Lage in Bahnhofsnähe nicht die allerbeste ist. Trotzdem: ein gediegener Eingangsbereich, eine kleine Lounge mit bequemen Polstersesseln und ein Gastraum, der urgemütlich ist, aber doch einen Hauch von "edel" ausstrahlt. Weiß, dunkle Sitzbänke, da und dort ein wenig Holz, geschichtsträchtige Bilder, schöne Zeitungsauswahl. Sehr einladend, vor allem wenn man nach der Arbeit mal gemütlich was essen gehen will - oder auch nur auf ein gepflegtes Glas Wein trinken will.

Wein: ordentlich serviert, schöne große Gläser.

Service: sympathisches Team, auch wenn bei Nachfragen bezüglich der Zubereitungsart der Speisen schon mal Ratlosigkeit herrschen kann.

Das Essen: momentan (Oktober) gibt's Wildwochen hüben und drüben. Also probiere ich mal was Neues.

Wild-Kraft-Consommée mit Steinpilznockerl.
Wildfleischlaberl in Steinpilzrahmsauce mit Bandnudeln.
Wildschweinrückenfilet in Trauben-Nusshaube mit Speckkohlsprossen und Schneekartoffeln (!).

Jedes Mal ein großes Problem: das Salz. Der Koch dürfte über alle Ohren und Kochhauben verliebt sein - möglicherweise in die beiden wirklich sehr sympathischen Damen im Service.
Salzig war die Suppe (eigentlich nicht übel, sehr intensiv).
Salzig war die Sauce von Braten und Fleischlaberl.
Beim dritten Besuch war wieder viel zuviel Salz - allerdings nicht nur in der Sauce, sondern unerklärlicherweise auch in den so genannten Schneekartoffeln (Kartoffeln, die durch eine gute alte Kartoffelpresse gepresst werden). Wie ist das möglich?

Der Herr am Nebentisch hat dasselbe bestellt - und war begeistert. Ist der Allerweltsgeschmack dermaßen auf Salz fixiert? Extrem salzarme Küche mag ich auch nicht - aber das ist zuviel.

Weiteres Manko: als begeisterter Schwammerlkoch fiel mir natürlich auf, dass die Steinpilze aus der Kühltruhe kamen. An sich nichts Schlimmes, auch ich friere Pilze im großen Stil ein. Vor allem darf ich beim Preis von 12,90 Euro nicht erwarten, dass die heuer unbezahlbaren Herrenpilze (35 Euro pro Kilo) zur Verwendung kommen.

Allerdings muss man beim Auftauen aufpassen, dass sie auch das Wasser "lassen". Darauf dürfte der Koch vergessen haben, die Pilzstücke waren auffällig wässrig, kein Zweifel also, das dürfte nicht passieren. Als ich nachfragte, bekam ich die Antwort, dass tiefgefrorene Steinpilze eher "nass" bleiben. Das glaub ich nicht - da wurden gefrorene Pilze nur aufgetaut, aber nicht in die Röstpfanne gegeben - da fehlte wohl die Zeit ;-) - denn eines müsste gerade dieser Koch wissen - durch Zugabe von Salz verlieren gerade Pilze am schnellsten überschüssige Flüssigkeit, und gerade die Pilze in der Sauce hätten ein bisschen vom anderswo zuviel verwendeten Salz gebraucht......

Und noch eine Kleinigkeit: die Sauce der Wildgerichte schien jedesmal dieselbe zu sein. Also kein Natursafterl, das vom Fleisch kam, sondern eine Sauce, die nachträglich hinzukam. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass bei den Saucen zu sehr mit "Pulverln" aus der großen Dose nachgeholfen wurde.

Hätte man also darauf verzichtet und wäre beim Salz vorsichtiger gewesen, sähe die Sache schon ganz anders aus.
Denn: die Fleischlaberl waren Spitze. Fast wie daheim.
Das Steinpilznockerl in der Suppe war auch g'schmackig. Hätte gern ein zweites in der Suppe gefunden.
Und die so genannte Traubennusskrone (man vermengt Butter mit Nussbrösel und Weintraubenhälften, das ganze wird dann am Fleisch gratiniert) war wirklich was besonders Feines, muss ich selbst mal probieren.

Fazit: schade, da wäre viel mehr drin gewesen. Die Speisen sind auch sehr phantasievoll arrangiert, samt herbstlichen Blättern und (Ross-)Kastanien am Unterteller. Der Koch ist nicht untalentiert, hätte er nicht wiederholt beim einen oder anderen Detail (Salz, Würzmittel, Auftaupilze) ordentlich danebengehauen.Weniger anzeigen

12. Hotel Gasthof Seeland

Goldegger Straße 114, 3100 St. Pölten Waitzendorf
Hotel Gasthof SeelandHotel Gasthof Seeland
In diesem Guide weil: Großer Gasthof mit Seminarräumen am Stadtrand von St. Pölten. Küche Durchschnitt.

Kommentare

4 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Michael: bitte gern! Vielleicht ist es ja ein Vorurteil, aber in St. Pölten hatte ich irgendwie das Gefühl, dass alles noch ganz nach der Uhr von Voith, Raika und Lagerhaus läuft. Sogar Krems, nicht einmal halb so groß, hat eine lebendigere Innenstadt.

29. Nov 2013, 10:05·Gefällt mir
Michael/Linz

Doch gut, dass es den Kurti gab! Is(s)t ja wirklich schade; in St.Pö fehlt der Anspruch gut zu essen bzw. die Lokale dazu!? Auf jeden Fall ein Danke für die sehr nett zu lesenden Beschreibungen.

29. Nov 2013, 08:58·Gefällt mir1

lehla: und genau deswegen habe ich meine geschäftlichen Zelte auch dort abgebaut, schöne Barockstadt hin oder her.

18. Sep 2013, 14:35·Gefällt mir
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