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Fr, 29. März 2024

Glacis Beisl

(2)
MuseumsQuartier, 1070 Wien
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche, Fisch Spezialitäten
Lokaltyp: Restaurant, Beisl, Gasthaus
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Glacis Beisl

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

37
2 Bewertungen fürGlacis Beisl
Speisen
40
Ambiente
40
Service
30

Bewertungen

WrKFan
Experte
am 5. November 2022|Update 7. Nov 2022
SpeisenAmbienteService
Glacis Beisl – Eine Gartenidylle Wiens Der Rekord-Altweibersommer des heurigen Jahres 2022 hat mich animiert das Glacis-Beisl häufiger als sonst zu besuchen. So waren es allein im Oktober drei Besuche, die jeder für sich schon fast so etwas wie Kurcharakter hatten. Gut versteckt am Rande d...Mehr anzeigenGlacis Beisl – Eine Gartenidylle Wiens

Der Rekord-Altweibersommer des heurigen Jahres 2022 hat mich animiert das Glacis-Beisl häufiger als sonst zu besuchen. So waren es allein im Oktober drei Besuche, die jeder für sich schon fast so etwas wie Kurcharakter hatten.

Gut versteckt am Rande des Museumsquartiers und von außen nicht wahrnehmbar entpuppt sich beim Betreten einer der wohl schönsten Gastgärten Wiens, der aus dem Grund auch auf einigen Webseiten gelistet wird. Von meinen früheren Besuchen weiß ich, dass man hier nicht nur idyllisch sitzt, sondern auch sehr passabel isst.

Dazu ein paar Takte mit dieser Bewertung. Aber lasst mich noch ein wenig vom Ambiente schwärmen. I'm loving it!

Meine Seele jubiliert beim Anblick einer schon fast würde man meinen Waldatmosphäre, obwohl man die Bäume an einer Hand abzählen kann. Und welche Stimmung vermittelt wird, wenn man ihn in der Dämmerung genießt, schlägt für meine Seele jeden Kuraufenthalt, ja schön wär’s, es funktioniere immer so.

Aufgrund der Internet-Bewerbung weiß das wohl nicht nur ich allein, so ist es bei schönem Wetter Pflicht sich seinen Platz reservieren zu lassen. Am Empfang sitzt zu dem Behufe eine junge, sehr nette Dame, welche dir deinen Platz zuweist, ankommende Gäste dorthin führt und gleich Speisekarten mitnimmt, die sie darreicht.

Hat man Platz genommen, dauert es in der Regel nicht lange, schon ist der Service präsent. Aufgrund meiner zuletzt gehäuften Besuche war ich mehreren Personen schon bekannt und es erfolgte die Begrüßung auch mit Handschlag. Ein anderer zwinkerte mir schon von der Weite mit den Augen zu.

Was mich betrifft schätze ich das. Meiner Seel‘, sag dazu, des is jetzt aber scho eitel, gell? Aber nein, sie kann das nicht und meint dazu, des passt scho. 😊

Die Speiskarte gliedert sich in eine Hauptkarte mit einer recht straff gehaltenen Standardauswahl, einer Wochenkarte und dem Tagesteller. Nachdem ich die Standardkarte so gut wie durch bin, von der ich grundsätzlich alles soweit empfehlen kann und mit einem durchgängigen „Sehr gut“ bewerte, konzentrierte ich mich bei meinen letzten Nachmittagsbesuchen auf die Wochenkarte und werde auf meine noch in Erinnerung verbliebenen Eindrücke ein paar Reime dichten.


Suppen – meine Standard-Vorspeise

Zuvor auch meine vielleicht schon ebenso typische erste Strophe der Standard-Suppen-Ansprache: Die RS-Basis ist vorbildhaft und ein wahrer Genuss. Klassische Gemüseeinlagen werden extra zubereitet, was an ihrer schönen Bissfestigkeit noch leicht knackig zu derbeißen ist.

So mag ich das. Die weiteren Einlagen passen auch, es gilt sozusagen Wiener Standard, der auch eingehalten wird. Einmal war auch ein Kaspressknödel dabei, den ich mir nicht entgehen ließ. Die RS gehört hier zu meinen klaren Favoriten innerhalb Wiens und deren Liste ist bei mir weiterhin immer noch einstellig.

Sie ist ihren Preis (aktuell 5,40€) absolut wert und die Überschrift auf der Standard-Klassiker-Karte „Hausgemachte Rindsuppe“ unterschreibe ich.

Damit ich verwöhnter RS-Freak aber auch mal was anderes esse, so sollte es auch eine Zwiebelsuppe (5,60€) sein. Kräftig und intensiv, die Basis wieder RS, schön angereichert mit sichtlich lange mitgeschmorten Zwiebelstreifen und toller dunkler Farbe. Kleine Einlagen mit dreieckig geformten und gratinertem Toastbrotstückchen ergänzten den Genuss und rundeten es wohltuend ab. War ebenso sehr gut.

Erdäpfelsuppe liebe ich immer wieder, wenn sie angeboten wird, bin aber auch da zugegebenermaßen verwöhnt. Naja, fragen wir mal, wo nicht? 😉

Die Wochenkarte hatte sie einmal um gute 5,80€ gelistet, also gut, dann zu Tisch bitte. Naja, net von schlechten Eltern, so mal eine erste Begutachtung, Basis wieder RS, ohne Obers und nicht cremig ist auch eine Herausforderung, konnte aber im Geschmack auch punkten.

Etwas schlampig serviert, was mich etwas irritiert (also es stimmt, ich bin verwöhnt), wenn sie verschüttet daherkommt, aber das lassen wie dem sympathischen Kellner nach. Weniger passend fand ich die Champignons, das sollten bei mir Steinpilze sein, denn sie sind auch entsprechend geschmacksbildend und das hätte sie noch verbessert.

Nachgefragt beim Service kam eine etwas für mein Amüsement erheiternde Antwort: „Das geht nicht bei dem Preis.“ Ok, ich habe aber auch schon schlechtere Argumente gehört. Also man will Spitzenqualität liefern und dann soll es am Preis scheitern? Mein Gott, dann verlangt‘s halt um 20 Cent mehr, es …. ! Aber das letzte „es … “ hörte der Kellner nicht., denn das dachte ich mir nur.

Und eine hätte ich noch auf Lager, eine saisonale Kürbiscremesuppe (5,60€). Sie war gut, recht professionell zur Präsentation aufgeschäumt und darunter ein Kürbis-Kernöl-Spiegel in schillerndem grünlichem Farbton. Ah, hier machte man es also richtig an der Qualitätsschraube nicht zu drehen, es geht ja doch. :)

Einziges Manko, für mich zu dünn. Bei solcher Art Suppe bevorzuge mehr Cremigkeit, d.h. sie war sehr brav abgeseiht, dennoch geschmacklich für meinen Gaumen gut bis sehr gut.


Gerichte von der Wochen- bzw. Tageskarte

Ich komponiere ein paar Lobes- bzw. Nörgeltakte zu drei Hauptspeisen aus der Wochen- bzw. Tageskarte und beginne mit einem recht außergewöhnlichen Fischgericht, ein gebratener Hecht, was man nicht so oft liest. Nicht billig um 28,70€, aber er war das Geld wert.

Unglaublich feste Struktur, fast schon wie Fleisch, wie ich das so nur bei einem Seeteufel bislang kannte. Ein klasse Gericht, dazu ein Püree recht kräftig, nicht zu feincremig, allerfeinst und am Boden ein geschäumtes Soßerl, was ich aber nicht mehr weiß, was es war – mea culpa – aber was ich weiß: sensationell.

Die Hausmannskost durfte nicht zu kurz kommen, repräsentiert durch ein Erdäpfelgulasch (12,90€) mit ausnehmend gutem Saft, nicht zu sämig und kräftig würzig, wie ich es liebe, die Erdäpfel in großen Stücken, mehlig, passt hervorragend, ich muss das bei mir zu Hause ändern, denn ich verwende meine Standard Ditta, aber ich stelle hier fest, mehlige passen für dieses Gericht besser.

Welche Wurstarten verarbeitet wurden war wieder so ein Fragzeichen, nicht so rauchig, aber erhebend, aber was war es genau? Also fragte ich den Kellner und nach Rückfrage in der Küche kam ans Tageslicht: Es war eben nicht eine Sorte, sondern ein Mix aus Braunschweiger und Frankfurter, Pfieke mit Namen sozusagen. 😉

Absolutes Highlight, fast schon Sonderklasse war der Kümmelbraten zu 15,70€. Oh, mein Gott, der schlug bislang etliche Heurigen, wo man das bei den besseren üblicherweise gut hinbekommt.

Nicht so fettig und trotzdem saftig, das Krusterl im wahrsten Sinne des Wortes zum Reinbeißen, dass es nur so knackt und kracht, dazu ein kräftig einreduzierter Saft, eine pure Verneblung meiner Sinne in höchster Freude. Das erlebe ich nicht alle Tage, er muss absolut frisch gewesen sein, sonst geht das gar nicht, von mir eine Top 6 (aber mehr als 5 geht hier net).


Zur Getränkeauswahl verweise ich auf die HP. Die Weinkarte ist repräsentativ in ihrer Auswahl, mittleres Preissegment, aber von mir nicht sonderlich erwähnt, meist greife ich hier auf meine Standards zurück.

Aber gut ist hier mal der Kaffee (Rösterei Alt Wien) und ein vom Kellner mir empfohlener hausgemachter Nussschnaps, naja was sonst bei mir, schon wieder ein Standard, aber der Kellner erklärte mir, dass er an der Produktion beteiligt, deshalb kennt er alle Komponenten, Hut ab!


Mein Nachruf – subjektiv, aber kritisch

Man kann das Glacis-Beisl für meine Begriffe nicht als typisches Beisl einstufen, obwohl es den Namen trägt, oder sagen wir so, ich würde es nicht als ein ausgesprochenes Wiener-Beisl einordnen, aber es ist mit Sicherheit ein anspruchsvolles und in dem Sinne gehobenes Lokal. Was es auch gut macht ist das in gewissem Rahmen individuelle Angebot.

Die Speisen sind teils Wiener Küche und teils allgemein Österreich-Liga., Mir ist das Angebot der Standardkarte etwas zu spärlich, sodass ich, wenn ich auf der Wochenkarte nichts Geeignetes finde, dort zu wenig meiner Klassiker vorfinde, auf die ich zurückgreifen könnte.

Ich will nicht immer nur Wr. Schnitzel oder die ausnehmend gut zubereitete Bachforelle essen, auch wenn diese Gerichte makellos sind. Als Repräsentant für die Wiener Küche vermisse ich meinen geliebten ZRB, ein Schweinsbratl oder als Nachtisch z.B. einen Kaiserschmarren.

Aber was gekocht wird ist durchgängig von überdurchschnittlicher Qualität, insofern vergebe ich ein „Sehr gut“ mit einem reinen Gewissen.

Was den Garten angelangt, so geht es kaum besser und verdient Höchstnote. Wenn das Wetter nicht so passt bzw. für die nun anbrechende Herbst/Wintersaison hat das Lokal einen Vorbau als Wintergarten und danch kommt man in die Innenstube.

Diese ist allergings wirklich nicht mein Geschmack. Die Tische mit grünen Resopalplatten gingen ja noch, aber insgesamt hat mir der Look noch nie gefallen und wirkt auf mich steril und a wenig zappenduster. Man sollte das mal auswechseln oder überarbeiten. So bin ich hier ein typischer Sommerbesucher. Insgesamt trübt das die Note für das Ambiente, aber zugunsten des Gartens belasse ich es bei einer 4.

Mit dem Service bin ich zufrieden. Eine fixe Einteilung gibt es nicht, es kommen mit der Zeit alle vorhandenen Kräfte ins Spiel, einmal zählte ich fünf Personen, mit der Empfangsdame wären es sogar sechs, die sich im Laufe eines Besuches um mich gekümmert hatten, aber ich könnte nicht sagen, dass es nicht funktioniert hätte.

Mir gefällt natürlich auch der persönlich gewordene Einschlag, das macht es mir persönlich angenehm und sympathisch, nur versuche ich das auch objektiv darzustellen, und so hat er keine herausragende Note und ich bemesse ihn mit einem rundum gut, sprich das erfüllt die Erwartungshaltung.

Empfehlen kann ich das Glacis-Beisl jedenfalls als sehr gutes Lokal, nicht unbedingt als ein urtypisches Wiener Beisl wie dargestellt, aber als eines, das ich schon aufgrund der zentralen Stadtlage mit seinem meine Seele immer aus Neue faszinierendem Garten samt sehr guter Küche nicht mehr missen möchte.
Glacis Beisl - Grammelknödel - tadellose Gesamtperformance - Glacis Beisl - WienGlacis Beisl - Traumhaftes Wetter für den Gastgarten - Glacis Beisl - WienGlacis Beisl - Rindsuppe  - Suppengenuss nach meinem Standard - Glacis Beisl - Wien
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20 Kommentare·Zeige alle Kommentare

Meine Erfahrungen als Gastronom waren sehr kurz, aber lehrreich. Ein Fehler war, dass wir viel zu billig angeboten haben. Das war zwar nicht ausschlaggebend, aber definitv falsch. Zu billig suggeriert keine Qualität. Das bezeugten mir so manche Gäste, die unsere Qualität aber lobten.

1. Nov 2023, 06:33·Gefällt mir
Menue1
am 26. Juni 2019
SpeisenAmbienteService
Ich glaube, man kennt das: Ein lange vorher vereinbartes Treffen mit Freunden rückt näher und am Tag des Treffens ist irgendwie die Luft raus - es ist zu heiß, eigentlich möchte man nur nach Hause und nichts tun. Allgemeine Unlust macht sich bemerkbar. Man spielt mit dem Gedanken kurzfristig abzu...Mehr anzeigenIch glaube, man kennt das: Ein lange vorher vereinbartes Treffen mit Freunden rückt näher und am Tag des Treffens ist irgendwie die Luft raus - es ist zu heiß, eigentlich möchte man nur nach Hause und nichts tun. Allgemeine Unlust macht sich bemerkbar. Man spielt mit dem Gedanken kurzfristig abzusagen, kommt aber zu dem Ergebnis, dass man nicht wirklich elegant aus der Sache rauskommt. Also geht aber dann doch hin, mit dem Vorsatz nicht lange bleiben zu wollen. Ja eh.

Die Reservierung für das Glacis Beisl wurde übers web fixiert und vor Tagen prompt bestätigt. Wir bekommen im schönen Gastgarten einen guten Tisch zugewiesen, der wie sich bald herausstellte, zu den kühlsten des Gartens zählte. Ein laues Lüfterl brachte, nach der Hitze des Tages gesteigertes Wohlbefinden. Wir sind vollzählig und bestellen unsere Getränke - gegen den Durst: Mineralwasser, Almdudler & Obi g'spritzt. Später steigen wir auf Bier und weiße Spritzer um.

Für die Speisewahl braucht es diesmal länger, denn die Gerichte sind allesamt für diese Temperaturen nicht geeignet. Zur Auswahl stehen beispielsweise Grammelknödel oder Blunze mit Sauerkraut, Eierschwammerl- und Rindsgulasch, so wie das obligatorische Schnitzel . Diese kulinarischen Hinkelsteine können einen bei der aktuellen hochsommerlichen Wetterlage in kürzester Zeit komplett erledigen. Da wäre es schön gewesen, wenn die Küche mit ein paar leichteren Gerichten reagiert hätte - Wo ist der Salat mit Hühnerbruststreifen, wenn man ihn schon einmal braucht?

Wir bestellen Gulasch, Forelle mit Grünem Salat, Krautfleckerl und Piroggi (mit Erdäpfel-Topfenfüllung). Als Vorspeise für alle, noch eine Portion Wurzelspeck mit Kren.
Die Kellner wirken insgesamt ein wenig unkoordiniert, es scheint keine wirklich fixe Zuteilung zu geben. Wir werden z.B. im Laufe des Abends von mindestens drei Leuten bedient. Das rächt sich dann auch bei der Abrechnung, denn zwei Getränke wurden gebracht, konsumiert aber nicht boniert.

Aber zuerst das Essen, der Wurzelspeck wurde der Länge nach aufgeschnitten und unter einer gehörigen Portion Kren begraben. Vom bereitgestellten Brotkörberl machen wir keinen Gebrauch - pur schmeckt es am besten. Der Kren hätte nicht einmal Schneewittchen die Tränen in die Augen getrieben - der kann nicht sehr viel.

Bald danach kommen unsere Hauptspeisen. Die Forelle wird auf einem langen Teller im Ganzen serviert und sieht wirklich gut aus. Die Krautfleckerl sind sehr dunkel und glänzen recht fettig - optisch nicht ansprechend, gaschmacklich aber gut wie ich erfuhr, genauso wie die Piroggi, die mit etwas heißer Butter serviert wurden. Mein Gulasch sieht gut aus. Es hat eine schöne rote Farbe. Mehrere große grobfasrige aber weiche Fleischstücke liegen in sehr sämigem Saft und noch nicht völlig verkochten Zwiebeln. Als Garnitur ein einsames Essiggurkerl. Mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die Säure dem Gericht ein Wenig von der Schwere nimmt. Zur Beilage gibt es eine resche Semmel, mit der man den Saft wunderbar tunken kann. Geschmacklich ordne ich es unter die besseren „Gulasche“ ein. Nicht überwürzt und durch die Zwiebeln eine leichte Süße – ich mag es.

Ich bemerkte anfänglich, dass ich nicht lange bleiben wollte. Daraus wurde natürlich nichts, denn wir verbrachten einen lustigen Abend und der Schmäh ist anständig gerannt. Wir hätten wahrscheinlich noch das eine oder andere Bier getrunken, wenn die Kellner unseren Tisch aufmerksamer beobachtet hätten. Bei der Rechnung fehlten zwei Biere, die wir natürlich bezahlt hätten. Der Kellner meinte, wenn es nicht auf dem Bon steht verrechnet er es auch nicht. Wir hatten nichts dagegen, der Wille zum Bezahlen war jedenfalls da.

Mein Abend im Glacis Beisl war trotz anfänglicher Unlust schön und schon alleine wegen des Gastgartens komme ich gerne wieder. Die Karte sollte nach meinem Dafürhalten den Temperaturen etwas angepasst und das Personal etwas besser koordiniert werden, dann gibt es bei der Abrechnung auch keine Fehler. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck.
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HrMann
Experte
am 25. August 2017
SpeisenAmbienteService
Ich wollte eigentlich nicht hierhin essen gehen, aber ein Freund konnte mich dann doch überreden. Er meinte, dass es dort einen schönen Gastgarten gebe, und zeigte mir auch die online Speisekarte, welche auch vielversprechend wirkte. Trotzdem wurde ich das Gefühl aber nicht los, dass ich hier woh...Mehr anzeigenIch wollte eigentlich nicht hierhin essen gehen, aber ein Freund konnte mich dann doch überreden. Er meinte, dass es dort einen schönen Gastgarten gebe, und zeigte mir auch die online Speisekarte, welche auch vielversprechend wirkte. Trotzdem wurde ich das Gefühl aber nicht los, dass ich hier wohl für mein Geld nicht jene Leistung bekommen werde, die ich mir dafür erwarten konnte. Ich stützte diese Annahme eigentlich nur darauf, weil ich ganz einfach vom Glacis Beisl bisher noch nie etwas gehört hatte.

Wir gingen also hin und – zu unserem Unglück – bekamen auch einen Tisch. Ein Unglück war es deshalb, da sich meine Befürchtung bewahrheiten sollte. Der Kellner brachte uns die Speisekarten und nahm die Getränkewünsche auf. Spannend war hier die Preisgestaltung: Während der Traubensaft 0,5 mit Leitungswasser €3,10 kostete, zahlte man für denselben mit Mineralwasser € 4,40. Handelte es sich hierbei um Granderwasser, oder um ein Mineralwasser der Marke Evian?

Während wir auf unsere Speisen warteten, wuselten die Kellner mit einem beachtlichen Tempo an unserem Tisch vorbei. Wie die warmen Semmeln wurden die Gerichte hinausgewuchtet. Ja, der Gastgarten war voll, und die hungrigen Mäuler mussten scheinbar schnell bedient werden.

Trotzdem mussten wir nicht lange auf unsere Speisen warten. Vor mir befand sich ein Teller mit 3 großen, prall gefüllten Pierogi und ein gemischter Salat (€ 10,90). Letzter viel nur dadurch auf, dass er fade war. Kein Pepp in der Marinade, keine Raffinesse. Die Pierogi waren lauwarm, die Füllung auch wenig geschmackvoll. Trotzdem schnitt ich mit meinem Gericht noch am besten ab.

Ein Reinfall war der gebratene Bachsaibling (€ 17,50) meines Gegenübers. Weder der Fisch noch die dazu servierten Petersilienerdäpfel waren gewürzt. Dabei hatten die Erdäpfel auch noch eine komische Konsistenz. Etwas Butter hätte schon gereicht, um sie um 100 Prozent aufzuwerten. Von dieser sah man jedoch ab.

Das Eierschwammerlgulasch mit einem Knödel (€ 13,20) kostete ich nicht, denn dafür sah ich im wahrsten Sinne des Wortes keinen Grund. Das Gulasch war viel zu fettig, und wirkte so auf mich unappetitlich. Schade um die teuren Schwammerl.

Fazit: Eines der Lokale, die durch ihre Lage einfach keine bessere Küchenleistung zeigen müssen. Schade ist es um den Gastgarten, denn der würde schon nach dem einen oder anderen Besuch rufen.
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1 Kommentar

Früher einmal war das ein Edel-Beisl vom legendären Toni Wagner. Echt schade darum!

26. Aug 2017, 14:37·Gefällt mir
Alzi
Experte
am 22. November 2013
SpeisenAmbienteService
Wir waren eine Gruppe von 25 Personen und hatten natürlich reserviert. Um das Leben der Küche zu erleichtern, war vorher vereinbart worden, daß es für uns nur eine kleine Karte geben sollte. Doch diese Karte bestand aus 4 Suppen/Vorspeisen, 7 Hauptspeisen und 3 Nachspeisen, sodaß für jeden Geschm...Mehr anzeigenWir waren eine Gruppe von 25 Personen und hatten natürlich reserviert. Um das Leben der Küche zu erleichtern, war vorher vereinbart worden, daß es für uns nur eine kleine Karte geben sollte. Doch diese Karte bestand aus 4 Suppen/Vorspeisen, 7 Hauptspeisen und 3 Nachspeisen, sodaß für jeden Geschmack etwas dabei war. Das Service war sehr flink und kompetent. Wir nahmen eine Gansleinmachsuppe um € 4,70 und eine Wildterrine mit Sauce Cumberland und Salatbouquet um € 8,20. Das waren zwei wirklich dicke Stücke Wildterrine. Das Bio-Rindsgulasch mit Kaisersemmel um € 9,40 war mit viel Zwiebel gemacht und hatte lange gekocht, wie es sich gehört. Der Kümmelbraten mit Sauerkraut und Serviettenknödel um € 13,20 bestand aus zwei schönen Stücken Fleisch mit wirklich knuspriger Kruste und drei Stück Knödel. Auch das vegetarische Kürbis-Dillgemüse mit gebratenen Erdäpfelplätzchen um € 9,20 entsprach den Erwartungen. Alle Portionen waren angenehm groß, sodaß für Nachspeisen kein Platz mehr blieb. Es gibt verschiedene offene Biere und auch gute Weine, die glasweise ausgeschenkt werden. Wenn das Licht nicht so schummrig wäre, hätten wir auch beim Ambiente eine bessere Note vergeben können. Besonders schön ist es, im Sommer im Gastgarten zu sitzen. Fazit: eine gute Adresse für Einheimische und Touristen vor oder nach einem Besuch des Museumquartiers.
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Buzzati
am 1. Mai 2012
SpeisenAmbienteService
Mit richtig grosser Runde (über 20 Leute) sind wir nach unkomplizierter Reservierung (einen Tag davor) im wunderschönen Schanigarten des Glacis-Beisls eingeritten. Unserem Tisch war eine Kellnerin zugeteilt, die die Bestellungen aufnahm. Bis der Tisch halbgefüllt war (die Leute kamen nach und...Mehr anzeigenMit richtig grosser Runde (über 20 Leute) sind wir nach unkomplizierter Reservierung (einen Tag davor) im wunderschönen Schanigarten des Glacis-Beisls eingeritten.

Unserem Tisch war eine Kellnerin zugeteilt, die die Bestellungen aufnahm. Bis der Tisch halbgefüllt war (die Leute kamen nach und nach) ging das noch halbwegs gut, danach wurde es für das Serviceteam stressig, da die Getränke und Speisen von anderen Kellnern serviert wurde, die nicht wußten, wer was bestellt hat und so den ganzen Tisch nach dem richtigen Abnehmer "abklappern" mußten. Die eine und andere Speise wurde überhaupt vergessen, nach Reklamation war sie dann aber prompt da. Der Humor verliess die KellnerInnen trotzdem nicht, der Schmäh rannte, es war Chaos auf hohem Niveau.

Nun zum Kullinarischen:
Der Spargelsalat mit Avocado erwies sich als gut, wenn auch etwas salzarm, optisch würde er eine Aufwertung vertragen.
Das Gulasch (die große Portion ist wirklich groß) kann man mit Brot (sehr gut), Semmeln oder Kartoffeln haben. Auch hier war nachsalzen nötig. Geschmacklich war es guter Standard, nicht mehr, nicht weniger.
Das Butterschnitzel mit Kartoffelpürree auch ganz gut aber nicht sensationell.

Die glasweise servierten Rotweine waren viel zu warm, die Biertemparaturen erfüllten die Erwartungen. Erfreulicherweise gibt es Weizenbier hier auch als Seidl.

Was uns sehr gefiel: In unserer Runde wurde Geburtstag gefeiert. Die mitgebrachte Geburtstagstorte wurde ohne Diskussion eingekühlt und serviert.

Alles in allem ein Lokal, das für grössere Runden zu empfehlen ist, wenn man gut essen will und sich dabei nicht den rundum perfekten Service erwartet.
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DagmarS
am 30. Juni 2011
SpeisenAmbienteService
Das Glacis Beisl ist sowohl außen als auch innen meinem Geschmack entsprechend wunderschön. Der etwas verwachsene Garten ist ein Augenschmaus, man sitzt mitten in der Stadt und fern vom Autolärm - ein herrliches Platzerl. Das wars aber dann auch schon. Über die Anmaßung und Unfreundlichkeit der ...Mehr anzeigenDas Glacis Beisl ist sowohl außen als auch innen meinem Geschmack entsprechend wunderschön. Der etwas verwachsene Garten ist ein Augenschmaus, man sitzt mitten in der Stadt und fern vom Autolärm - ein herrliches Platzerl.
Das wars aber dann auch schon. Über die Anmaßung und Unfreundlichkeit der kellner ist schon genug geschrieben worden, dies kann ich nur bestätigen - und dies noch dazu bei schneckenmäßigem Tempo.
Unsere Salate /es war sehr heiß/ waren ein Witz - ein paar Salatblätter, der G'spritzte schmeckte nach Abwaschwasser.
Gestimmt hat dann aber wieder der Preis - allerdings nur für den Betreiber. Schade um das wirklich schöne Ambiente!
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