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Do, 28. März 2024

Gasthaus Draxler

Dexenberg 42, 8403 Lang
Küche: Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus
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Gasthaus Draxler

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

Criticus
Experte
am 25. Mai 2015
SpeisenAmbienteService
Vier sehr positive aber kurze Bewertungen und zwei ebenso positive Kommentare haben mich neugierig gemacht und veranlasst, das Gasthaus Draxler bei Gelegenheit einmal selbst „auszuprobieren“. Letzten Sonntag war es soweit. Das Gasthaus Draxler (mit dem Vulgo-Namen „Golli“) liegt auf einer Anhöhe ...Mehr anzeigenVier sehr positive aber kurze Bewertungen und zwei ebenso positive Kommentare haben mich neugierig gemacht und veranlasst, das Gasthaus Draxler bei Gelegenheit einmal selbst „auszuprobieren“. Letzten Sonntag war es soweit. Das Gasthaus Draxler (mit dem Vulgo-Namen „Golli“) liegt auf einer Anhöhe in der Gemeinde Lang, Ortsteil Dexenberg, etwa ein bis zwei Kilometer von der Autobahnabfahrt Lebring entfernt und ist mit dem Navi leicht zu finden. Parkplatz-Probleme gibt es hier nicht. Vor dem Gebäude befindet sich ein kleiner und nach dem Gebäude ein größerer Parkplatz. Nach dem Aussteigen halten wir kurz inne und genießen für einen Moment die schöne Aussicht in eine grüne hügelige Landschaft.

Das einstöckige längliche Gebäude scheint frisch gefärbelt und vermittelt einen sauberen Eindruck. Vor dem Gebäude befindet sich auf einer gepflasterten Fläche ein Gastgarten mit mehreren großen Tischen und Bänken aus massivem Holz und Sonnenschirmen, die aufgrund des leicht regnerischen Wetters freilich abgespannt waren. Der Gastgarten liegt zwischen Gebäude und vorbeiführender Straße, die vorhin erwähnte schöne Aussicht wird durch das Gebäude verstellt. Wäre ich Draxler, würde ich überlegen, den Gastgarten wegen der Aussicht auf den Parkplatz zu transferieren, also Parklatz und Gastgarten zu tauschen. Freilich wäre dann der Weg von der Küche zum Gastgarten etwas länger. Durch die Aussicht würde der Gastgarten aber enorm aufgewertet werden.

Vor dem Eingang hängt ein kleiner Steirerhut mit der Aufschrift „Griaß enk“, der mich an die Begrüßung vor dem Steirereck am Pogusch erinnert und unweigerlich meine Erwartungshaltung steigert.

Nach dem Betreten des Gebäudes sieht man zunächst einen offenen Schankbereich (vermutlich für die rasche Bedienung des Gastgartens), nach links kommt man dann durch eine Türe in den Gastraum mit ca 4 oder 5 Tischen. Der Raum wird durch die Schank bzw den Schankbereich dominiert, der mit dem eingangs erwähnten (äußeren) Schankbereich verbunden ist. An diesen Gastraum schließt sich ein großer Gastraum – eigentlich schon ein Saal – mit etwa 60 Sitzplätzen an. An der Schank vorbei befindet sich rechts des Gastraumes noch ein kleines Stüberl. Da alle Tische im Gastraum besetzt sind, nehmen wir in diesem recht nett mit viel Holz eingerichteten Stüberl Platz. Die Tische sind mit weißen Tischtüchern gedeckt. Das Ambiente ist insgesamt heimelig-gemütlich. Wir fühlen uns wohl.

Bald darauf werden wir – wie wir später festgestellt haben, von der jungen Chefin - freundlich gefragt, was wir trinken möchten und ob wir zu essen wünschen und bekommen die Speisekarten ausgehändigt. Wir gustieren das Angebot an Speisen und stellen fest, dass wir uns in einem Landgasthof mit einem ausgewogenen Angebot an Speisen mit Schwerpunkt auf Steirischer Küche (aber nicht nur) befinden. Neben den üblichen Frittaten-, Leberknödel- und Lungenstrudelsuppen (je € 2,80) gibt es auch eine Knoblauchcremesuppe (€ 3,00). Das Angebot an Hauptspeisen ist velfältig. So gibt es alle steirischen Küchenklassiker wie zB das Steirische Backhendel (um sensationell günstige € 12,50), ein „Steirisches Reindl“ (Schweinsfilet im Champignonsauce mit Käse überbacken, dazu Spätzle, um wohlfeile € 12,50), das „Kuchlschnitzel“ (bestehend aus 3 kleinen Schweinsschnitzeln paniert mit Kürbiskernen, Sesam und Semmelbrösel, mit Petersilienerdäpfel, um € 8,90), ein „Gebackenes Allerlei“ um € 8,90 und auf Bestellung als besondere Spezialität ein gefülltes Brathendel um € 16,00. Natürlich gibt es auch ein Wiener Schnitzel mit Pommes (€ 7,90), ein Cordon Bleu mit Pommes (€ 8,90), ein Schweinsnatur mit Reis und Gemüse (€ 7,90) und einen Spieß (€ 12,50). Weiters gibt es ein Schweinskotelette gegrillt um € 8,90, ein Schweinsfilet in Pfeffersauce mit dreierlei Kroketten und Speckbohnen um € 12,50 oder ein Schweinsfilet in Käse-Rahmsauce mit hausgemachten Nudeln um € 12,50. Es gibt auch einen ZRB nach Art des Hauses mit Braterdäpfel um € 15,50 und – aber nur an Sonn- und Feiertagen – einen Schweinsbraten um € 7,90. An Fischgerichten gibt es einen Zander gebraten mit Petersilienerdäpfel (€ 12,90) und ein Forellenfilet im Kürbiskernmantel auf Kernöl-Kartoffel-Stampf und Kren (€ 12,90). Für Vegetarier gibt es einen gebackenen Emmentaler (€ 6,90), gebackene Champignons (€ 6,80) und Käsespätzle (€ 6,50).

Als Tagesempfehlungen (es ist Spargelzeit) gibt es zusätzlich ein Saiblingsfilet gebraten auf Spargel mit Sauce Hollandaise, dazu Schupfnudeln (€ 8,90), Spargel mit Sauce H. und Petersilienerdäpfel (€ 8,90) und ein gebratenes Schweinsfilet im Speckmantel (€ 13,90).

Es gibt auch Speisen „für den kleinen Hunger“ wie zB Haustoast oder Saures Rindfleisch, weiters diverse Salate wie zB Blattsalate mit Hendlstreifen gebacken oder gebraten (je € 7,00) und als Dessert hausgemachte Mehlspeisen (auf Vorbestellung gibt es auch ganze Torten).

Ich entscheide mich für das gegrillte Schweinskotelette, welches mit Kräuterbutter, gebratenem Gemüse und Pommes serviert wird. Die Portion ist groß und männernährend. Und von einer überraschend sehr guten Qualität: das Fleisch ist zart und schön dunkelrosa, hervorragend gewürzt und geschmacklich perfekt. Auch das frische (!) mitgebratene Gemüse schmeckt erstklassig, es ist durch und von bester Konsistenz, aber kein bisschen angebrannt. Als einziges „Haar in der Suppe“ könnte ich nur beanstanden, dass die Pommes nicht hausgemacht waren, sondern vom Sackerl in die Pfanne gehüpft sind. Und ich mag es auch nicht unbedingt, wenn das Fleisch über die Pommes gelegt wird. Das positive geschmackliche Erlebnis wurde dadurch aber nicht getrübt.

Auch der zum Kotelette dazu bestellte gemischte Salat (€ 3,80) ist von sehr guter Qualität. Der Salat kommt in einem tiefen Suppenteller, die Portion ist somit entsprechend groß. Wie in der Südsteiermark üblich, wird der Salat automatisch mit Kernölmarinade serviert, ohne dass man das Kernöl extra bestellen müsste. Der Salat besteht oberhalb aus frischen Endivien- und Radicchio-Blättern und darunter finden sich Kraut- und Erdäpfelsalat, Rahmgurken und Käferbohnen sowie Rote Rüben, alles verfeinert mit kleinen Radieschen-Scheiben. Ein gemischter Salat so wie er sein soll.

Critica entschied sich für einen Blattsalat mit gebackenen Hendlstreifen. Die Blattsalate sind frisch und knackig und natürlich auch mit Kernöl mariniert. Die Hendlstreifen – ich durfte einen kosten – nicht zu beanstanden, helles Fleisch und kernig-weiche Panier. Ich kann mir vorstellen, dass auch das Backhenderl hier eine sehr gute Qualität hat. Kein Wunder daher, dass auch Critica zufrieden war.

Wir wurden von der jungen Chefin freundlich, aufmerksam, aber unaufdringlich bedient. Während des Essens hat sie uns gefragt, ob wohl alles in Ordnung sei, was wir mit einem ehrlichen und überzeugten „ja“ beantwortet haben. Sämtliche Bestellvorgänge und auch das Zahlen wurden ohne Verzögerungen und freundlich abgewickelt. Alle unsere Fragen wurden bereitwillig und freundlich beantwortet. Ab ca September wird die Chefin aber wohl für ein paar Monate ausfallen.....

Da wir am Nachmittag schon im Steirercafe Wiedner je einen großen Eisbecher verdrückt hatten, war für ein Dessert leider kein Platz mehr. Ich hatte aber Gusto auf ein Glas Sauvignon Blanc, weshalb ich mich bei der Chefin nach den offenen Weinen erkundigte. Sie empfahl mir den Sauvignon von Gründl aus Labuttendorf, der mir sehr gemundet hat hat, weil er frisch und sortentypisch geschmeckt hat (das Achterl um wohlfeile € 2,50 – ich mag mich gar nicht erinnern, was ich zuletzt bei Wein & Co für ein Achterl gezahlt habe).

Zum Abschluss habe ich noch einen kleinen Braunen (€ 2,00) und Critica einen Cafe Latte (€ 2,80) bestellt. Leider wurden beide Kaffees ohne ein Glas Wasser serviert, was ich als Kritikpunkt anmerken muss. Zum Kaffe gehört ein Glas Wasser einfach dazu.

Fazit: Das Gasthaus Draxler vulgo „Golli“ ist schlichtwegs empfehlenswert. Gute Küche paart sich mit freundlichem Service. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist schwer in Ordnung.Wir haben uns hier wohl gefühlt und werden sicher wieder kommen.
Saibling gebraten auf Schwammerlreis € 13,50 - Gasthaus Draxler - LangCordon Bleu mit Pommes € 9,50 - Gasthaus Draxler - LangRechnung vom 24.6.2017 - Gasthaus Draxler - Lang
Hilfreich12Gefällt mir8Kommentieren
1 Kommentar

Jetzt haben wir eine "kanonische Bewertung"! :-) "Männernährend": Es gibt eine Testerin mit selbstbeschreibendem Forumsnamen. ;-)

25. Mai 2015, 12:19·Gefällt mir
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