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Sa, 20. April 2024

Plachutta Nussdorf - Bewertung

Gastronaut
Experte
am 31. Oktober 2010
SpeisenAmbienteService
Kann man das Plachutta schon als Kette bezeichnen? Eigentlich schon, denn die Lokale in der Innenstadt, in Hietzing und hier im 19. Bezirk haben idente Speisekarten. Und dazu kommen ja noch Marios und Grünspan. Und wenn man erst einmal eine Kette hat, dann ist es selten, dass sich die allerbesten Mitarbeiter in nur einem Lokal konzentrieren! Das wird beim Plachutta in Nussdorf evident! Das Servicepersonal ist hier wohl noch von der ganz alten Schule. Als ich einmal in Begleitung zweier nicht ganz unbekannter britischer Musiker, dafür aber in Lederjacken und zerissener Jeans in halbleeren Lokal nach einem Tisch fragte, wurde mir "leider" mitgeteilt, dass man ausreserviert sei. Komisch, kommt man im Anzug, bekommt man immer, sogar sonntag mittag noch einen Platz! Egal, kommen wir zum essen.
Abgesehen von der Spargel-, der Pilz-,der Wild- und der Ganslzeit dreht sich ja hier eigentlich fast alles ums Rindfleisch. Will heißen Tafelspitz in allen möglichen Varianten und dazu noch Steaks. Zwar ist es vom Lokal sehr nett, dass es auch die Variante "Ein Tafelspitz für Zwei" gibt, muss man aber leider feststellen, dass der einst so legendäre Plachutta-Tafelspitz wohl nur mehr ein Schatten seiner selbst ist, so sehr dürfte er hier schon zum Fließbandprodukt geworden sein. Das Süppchen zu dünn und zu vorsichtig gewürzt, das Fleisch daher viel zu fad. Die Beilagen, also Rösti, Gemüse und Apfelkren dagegen waren ausgezeichnet. Verstehen sie mich nicht falsch: Der Tafelspitz war gut, aber nicht das Geld wert, das er und gekostet hat! Vier Türen weiter, beim Renner am Nussdorfer Platz ist der Tafelspitz besser und billiger!
Einen Vorteil hat das Plachutta in Nussdorf aber auf alle Fälle: Sollte man Gäste von Auswärts haben, die man nicht bei sich wohnen lassen möchte, gibt es hier gute, und sogar überraschend günstige Gästezimmer ohne steriles Hotelambiente. Haben es Freunde schon ausprobieren lassen...
Plachutta Nussdorf - WienPlachutta Nussdorf - WienPlachutta Nussdorf - Wien
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3 Kommentare

*ggg*, ich erinnere mich daran. Aber seither sind einige Dezennien ins Land gezogen. ;o)

5. Jun 2012, 19:55·Gefällt mir
Gast

Curd Jürgens, der gerne weiße Seidenrollis trug, wurde ohne Kravatte NICHT in die Rote Bar des Sachers eingelassen.

9. Jän 2012, 02:14·Gefällt mir

Mir wurde als Kind beigebracht, dass ich mich für einen Besuch in einem Restrauant auch dementsprechend anzieht. Das sollte auch für britische Musiker gelten, egal wie bekannt sie sind.

2. Nov 2010, 11:04·Gefällt mir
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