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Do, 25. April 2024

Kopp Stüberl, Wien - Bewertung

Fay
Experte
am 15. Juli 2016
SpeisenAmbienteService
Jahre ist es her, dass ich das letzte Mal beim Kopp war und immer wieder fabuliere ich, wie schön es nicht war. Endlich habe ich mit Fr. Vielesser eine Begleitung gefunden und da das Schwestern/Hauptlokal recht voll war, haben wir uns einen Tisch im Stüberl gesichert (mehr dazu noch später).

Ambiente (3): Na meins ist es nicht so - es ist schon ein typisches Beisl, das gefühlt in den 70iger oder 80igern stecken geblieben ist, aber für mich ist es mehr abgenutzt als tatsächlich gemütlich. Aber, und dazu später noch mehr, ich mag das Publikum dort, weil es wirklich bunt durchgemischt ist, so typische Altherrengruppen (die bei fortgeschrittener Stunde sicher die Spielkarten auspacken), Studenten, Familien, alles dabei.

Speisen (5): Ich bestelle das, was ich vor Jahren auch immer bestellt hab, Faschierten Braten mit Erdäpfelpürree, dazu einen grünen Salat. Erdäpfelpürree ist ja mein Leibgericht und ich muss sagen, der Kopp macht es mindestens genau so gut wie meine Oma. Es ist ein ordentlicher Batzen, darauf ein paar Röstzwiebel (selbstgemacht meiner Meinung nach), dazu gibts zwei Scheiben vom Faschierten Braten und viel g'schmackigen Bratensaft. Ich fühle mich im kulinarisch siebten Himmel. Da macht es auch gar nichts, das der Salat ein bisserl fad daher kommt, eigentlich nur Eisbergsalat und die Marinade ist typisch wienerisch eher wässrig. Aber sei's drum. Als Nachspeise gibts für mich einen Marillenstrudel. Hach, wunderbar. Ohne Rosinen, mit ein bisschen gemahlenen Nüssen und viel fruchtiger Marillenfülle. Der Teig ist nicht knusprig, aber hauchzart.
Fr. Vielesser hatte eine Fritattensuppe und ein Schnitzel mit Pommes - das Schnitzel war - ich konnte mich selbst überzeugen - auch sehr gut, schöne Panade, saftiges Fleisch und die Portion so groß, dass man locker für den nächsten Tag ein Mittag-, wenn nicht sogar Mittag- und Abendessen hat. In anderen Gasthäusern bekommt man nicht mal die halbe Portion verkauft (es waren zwei große Schnitzel). Als Nachspeise gabs für sie noch Mohnpalatschinken, aber da hab ich die Kostprobe verweigert (Kindheitstrauma quasi *g*).

Service (3): Der Kellner ist untypisch wienerisch - nämlich freundlich. Außerdem ist das Service sehr schnell und auch seine Kollegin ist sehr freundlich und erkundigt sich für mich in der Küche, ob auch keine Rosinen im Strudel sind.

Anekdote zu unserem Besuch: Fr. Vielesser hat uns einen größeren Tisch im Stüberl gesichert. Als wir gerade mit unseren Hauptspeisen fertig sind, kommt noch eine Gruppe herein, die sich zu viert um den 2er-Tisch neben uns quetschen. Wir bieten an, dass wir doch Tisch tauschen können. Die Herrschaften wollen das nicht gleich annehmen, aber wir bestehen darauf. Als wir am kleinen Tisch unsere Nachspeisen bestellen, werden wir dezent vom Kellner darauf hingewiesen, dass der junge Herr von nebenan unsere Mehlspeisen übernimmt. Einfach so, weil wir getauscht haben und sie so mehr Platz hatten. So lieb! Und ich glaube, so etwas kann einem fast nur im Kopp passieren.

Fazit: Immer wieder. Sehr gerne. Und in größeren Gruppen IMMER mit Reservierung!
Hilfreich15Gefällt mir12Kommentieren
2 Kommentare

Danke für deine Rückmeldung! Also die Höchstnote für das Essen ergibt sich daraus, dass mein Leibgericht wirklich perfekt umgesetzt wurde. Mittelmaß bei dem Service, weils gut war, aber nicht außergewöhnlich, so wie beim Essen, das mir eben außerordentlich gut geschmeckt hat.

17. Jul 2016, 17:57·Gefällt mir

Nett geschriebene Bewertung; allerdings kann ich nach dem Bericht die Höchstnote für Küche und das Mittelmaß für den Service nicht nachvollziehen, resp. herauslesen

15. Jul 2016, 16:04·Gefällt mir
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