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Fr, 29. März 2024
kuechenmeister
Experte
am 29. Februar 2016
SpeisenAmbienteService
Thailand in der Albertgasse, das ist das Programm dieses kleinen Lokals, das sich in kurzer Zeit zu einem Geheimtipp für die Wiener Freunde der Thaiküche entwickelt hat. Ich bin auch neugierig und schaue an einem verregneten Februartag auf ein Mittagessen vorbei. Es ist mein zweiter Versuch, vor ein paar Wochen stand ich hier schon renovierungsbedingt vor verschlossenenen Türen. Heute ist die Küche warm, also nichts wie rein.

Erster Eindruck: sehr eng ist es hier. Das Lokal ist nicht klein, es ist winzig. Eine vollgeräumte Theke, hinter der gekocht und abgewaschen wird, ein einziger Tisch, ein paar Hocker an schmalen Pulten an der Wand, das war’s. Eine thailändische Imbissbude. An dem einen Tisch sitzen schon sechs Leute, zwei Sessel sind noch frei, einen davon nehme ich mir. Der Tisch ist recht klebrig, er könnte eine ordentliche Reinigung vertragen. Wirklich gern setze ich mich hier mit Anzug und Krawatte nicht hin. Die Menage besteht aus diversen Chilis, außerdem steht Besteck und – ganz unthailändisch – ein Stäbchen-Sortiment am Tisch.

Die Wirtin bietet eine Gemüsesuppe und ein wahlweise vegetarisches oder mit Hühnerfleisch ausgestattetes rotes Curry als Mittagsgericht. Rote Currys haben meine Papillen schon öfter verbrannt, deshalb suche ich nach einer Alternative und bestelle die Enten-Nudelsuppe, dazu einen Holunderspritzer. Der Hollersaft kommt mit Zitrone und Minze und ist ein feines Säftchen. Die klare Entensuppe ist dunkel und kräftig, wirklich köstlich. Flache Nudeln, die bei unseren südlichen Nachbarn Tagliolini heißen, sind drin, außerdem knackige Sojasprossen und viel Koriander, ganz frisch geschnitten. Die Ente tut ein Übriges, das Süppchen ist wirklich fein. Es ist gar nicht scharf, ein wenig Feuerkraft aus der Menage tut ihm durchaus gut. Ich bin sehr zufrieden.

Fazit: Was man hier renoviert hat, ist mir nicht ganz klar, und ein wenig grindig ist es schon. Das thailändische Pendant zum Würstelstand, und nicht zum feinsten. Aber das Essen ist sehr gut, keine Frage.
Enten-Nudelsuppe - Mamamon Thai Kitchen - WienMamamon Thai Kitchen - Wien
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2 Kommentare

weils cool ist...

19. Mär 2016, 16:14·Gefällt mir

Benehmen: Besteck Kein Thai würde auf die Idee kommen, beim Essen eine Gabel in den Mund zu stecken. Es gibt doch Stäbchen. - Allerdings würde auch kein Thai auf die Idee kommen, Reis mit Stäbchen zu essen. Dafür ist doch der Löffel da. Verwirrt? Hier die Auflösung dieses Geheimnis: Generell wird zum Essen eine Gabel und ein Löffel benötigt. Mit dem Löffel wird die Speise in den Mund gebracht. Die Gabel wird lediglich zur Unterstützung benötigt, um Speisen vom Teller auf den Löffel zu schieben! Stäbchen kommen nur bei Nudeln in Soße/Suppe zum Einsatz. Alles klar? - Stäbchen werden nicht abgeleckt und Gabeln nicht in den Mund gesteckt! Nudelsuppe Nudeln in "Brühe" werden gut gewürzt. Mit Zucker, Essig und Chilipulver. Allerdings nur, um die Nudeln und die Klöße in der Brühe schmackhaft zu machen. Die Brühe wird NICHT aus der Schale getrunken. Sollten Sie sich diese gerne noch teilweise einverleiben wollen, nehmen Sie kurz bevor die Nudeln alle sind den Löffel und fischen Sie damit die Nudeln mit "viel Soße" aus der Schale ;-) Reis Anders als z.B. in China ist Reis in Thailand etwas "zu beachtendes" - Sollten Sie also die Gelegenheit haben, im Kreise von guten Bekannten zu speisen, geben Sie dem Reis zu Beginn der Mahlzeit die notwendige Beachtung und kosten Sie ihn als ERSTES vom Essen. Nur wenn der Reis gut ist wird auch das restliche Essen gut sein können.

19. Mär 2016, 15:55·Gefällt mir1
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