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Mi, 24. April 2024

Opatija - Bewertung

ximexx
am 3. April 2010
SpeisenAmbienteService
Kroatisch für Einsteiger

Das kroatische Restaurant Opatija am Mariahilferplatz in Graz ist eine nette Wiederherstellungsinstitution (wörtl. Restaurant), in der man kroatisch-mediterrane Speisen einnehmen kann. Gleich vorweg, das All-you-can-eat-Mittagsmenü, welches um knapp 10 Euro angeboten wird, wurde noch nicht getestet und beeinflusst die aktuelle Kritik über das Lokal in keinster Weise.

Mag es sein, dass die Gäste diesbezüglich mittags mehr als begeistert sein sollen, à la carte abends ist das ein wenig anders:
Der vorige Schreiber spricht von netten jedoch teilweise überforderten Kellnern. Nun, wir waren zu dritt, das Lokal bestenfalls zu 30 Prozent gefüllt und die beiden lustigen und eloquenten Kellner dennoch nicht gerade die schnellsten bzw. aufmerksamsten. In wie weit die „lahme Küche“ hier mitspielt, konnte nicht beurteilt werden. Ein Dessert, das bestellt wurde, kam so z.B. überhaupt nicht. Es gestaltete sich der Service zwar kommunikativ unterhaltsam, allerdings war das auch schon alles. (Der Kellner, bei dem das Dessert zuvor geordert wurde, verabschiedete sich später sogar von uns. Nur, wie gesagt, das Tiramisu kam niemals am Tische an und sein Counterpart hatte keine Kenntnis über unsere Bestellung.) So viel zu „teilweise überfordert“.

Ambiente interessant mit Ausschank-Theke in der Mitte, die Chefin sitzt gerne am Eingang und winkt die Kunden herein. Man rutscht mit den Pölstern auf den Sesseln ziemlich, also eher haltlos ging es an das abendliche Dinner.

A la carte hieß: Tagliatelle mit Trüffeln als Vorspeise und gefüllte Calamari zum Hauptgang. Als Autofahrer wurde auf Alkohol verzichtet und daher ein (vielleicht nicht ganz dazu passendes) traditionelles Spezi (Cola-Fanta Zuckergemisch) geordert. Der Preis ein Hammer: 0,5L ganze 4,40 Euro. Bei zwei konsumierten machte das allein 8,80 Euro - das ist doch etwas hoch! – Man bedenke, dass die Betriebe schon lange keine Getränkesteuer mehr zahlen müssen!

Die Tagliatelle sehr bescheiden im Geschmack, eher olivenöl-fettig, dafür en masse – als Vorspeise viel zu viel an Menge. Die Calamari, die nicht original gefüllt waren, sondern mit einer Art Reis-Käsegemisch, wirkten gewöhnungsbedürftig, wieder glänzte der Teller mit empfindlich zu viel an Huile d'olive. Beides um ca. 13,30 Euro ist grenzwertig angemessen.

Die Kollegen am Tische aßen typisch kroatisches Pleskavica, welches mundete. Allerdings mit 7,90 Euro pro Teller auch nicht gerade günstig, immerhin sprechen wir von einem flachen Fleischlaberl mit Pommes und etwas Djuwetschreis.

Die Speisekarte im Internet (www.restaurant-opatija.at) ist preislich nicht auf dem letzten Stand, vieles kostet vor Ort mehr.

Fazit: Für Neulinge ohne großen Anspruch, die die kroatische Küche einmal kennenlernen möchten, ist das Opatija sicher ein erster guter Tipp, für Profis aber eher bescheiden. Das Mittagsmenü wird in den kommenden Wochen noch getestet werden, da ist man nicht auf das Show-Kellnerduo angewiesen und dann dürfte auch das Preis/Leistungsniveau auf jeden Fall stimmen.
Hilfreich13Gefällt mirKommentieren
3 Kommentare

Sehr schade das Ximexx keine Bewertungen mehr schreibt, denn die sind sehr gut und ausführlich.

7. Nov 2010, 17:04·Gefällt mir
Unregistered

naja, wen wunderts, das restaurant ist ja nicht mal telefonisch erreichbar und die homepage gesperrt, eine logische konsequenz des oben beschriebenen desasters!

1. Okt 2010, 19:08·Gefällt mir
Gourmi

Danke für die wirklich ausführliche Review. So was ist leider schon eine Seltenheit

7. Apr 2010, 20:36·Gefällt mir
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