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Fr, 19. April 2024
HrMann
Experte
am 24. September 2015
SpeisenAmbienteService
Golf und Kulinarik, beides funktioniert leider nur selten. Auch beim Golfclub Adamstal sind diese beiden Bereiche leider nicht im Einklang.

Wir spielen den 18-Loch Championship Kurs und sind hellauf begeistert. Der GC Adamstal gehört nicht zu Unrecht zu einem der schönsten und spektakulärsten Golfplätze Österreichs. Die Landschaft, in die der Golfplatz eingebettet ist, könnte kaum beeindruckender sein. Es kommt einem so vor als würde man direkt auf einer Almwiese den Schläger schwingen. Die Berge ringsum, die frische Luft und die Ruhe, die man hier erfährt, machen den Golfplatz zu etwas Besonderem. Ich komme ins Schwärmen. Der Platz verdient sich jedenfalls eine Höchstwertung. Nach 9-Loch gibt es auch eine kleine Verpflegung, um wieder auf die Kulinarik zurückzukommen. Brote mit Speck, Bratlfett, Blutwurst und Liptauer werden angeboten. Hier stimmt die kulinarische Welt noch, denn die Brote sind von hoher Qualität. Ich komme so gar nicht auf die Idee, dass sich im Clubhaus womöglich ein anderes Bild zeigen könne.

Wir betreten also nach 18-Loch den Landgasthof Adamstal. Das Ambiente fällt sofort positiv auf. Hier wurde nicht gespart, alles wirkt sauber, einladend und ist dem Golfplatz ebenbürtig. Wir setzen uns zu einem großen Tisch und bekommen die Speisekarten gereicht. Darin befindet sich ein breites Spektrum der österreichischen Küche: Die üblichen Suppen (Frittate, Leberknödel, Grießnockerl), Wienerschnitzel, Käsespätzle, Apfelstrudel und dergleichen werden angeboten. So weit so gut, alles ist noch in Ordnung. Doch schon bei der Getränkeaufnahme werde ich das erste Mal etwas stutzig: Die Kellnerin nimmt unsere Getränkewünsche auf, schreibt diese allerdings nicht nieder. Sie geht zum nächsten Tisch, bedient diesen, um dann wieder zu uns zu kehren und nachzufragen, was wir bestellt haben. Sie habe es sich nicht gemerkt. Nun, das ist wohl auch kein Problem, jeder vergisst mal etwas. Aber ein Anflug von unprofessionellem Verhalten wird doch schon spürbar.

Dieser Verdacht erhärtet sich dann als einige Kollegen auf meinem Tisch, die etwas später zur Runde hinzukamen, unverhältnismäßig lang darauf warten müssen bis ihre Getränkewünsche aufgenommen werden, um dann genauso lange auf ihre Getränke warten zu müssen. Dabei wirkt unsere Kellnerin nicht unhöflich, sondern ganz einfach nur überfordert. Später sollten wir sie auch fragen, wie lang sie denn hier schon arbeite. ‚Ein Monat‘ hat sie darauf geantwortet. Wohl ohne Einschulung, denn gelernt hat sie den Beruf sicher nicht. Irgendwie tat sie mir Leid.

Nun gut, so viel zum Service. Es wurde ja auch etwas konsumiert. Ich bestelle eine Fritattensuppe. Die Wartezeit wird mit einem Pfefferminztee überbrückt. Leider wurde das Teesackerl schon vorab in das heiße Wasser gegeben. So habe ich keine Ahnung, wie lange es sich schon im Wasser befindet, geschweige denn, wie lange ich den Tee noch ziehen lassen muss. Nicht wirklich zufrieden darüber, warte ich auf die Suppe. Diese wird in einem flachen Teller serviert und ist weit weg von heiß. Sie ist entweder nie richtig erhitzt worden oder hat zu lange darauf warten müssen, dass man sie serviert. Die Brühe hat einen Eigengeschmack, den ich nicht zuordnen kann. Ich möchte nicht behaupten, dass sie grundsätzlich schlecht ist, aber die Kombination aus harten Frittaten und zu niedriger Temperatur macht das Ganze zu einem mäßigen Genuss. Außerdem finde ich es wenig praktisch, dass große flache Suppenteller verwendet werden, denn selbst wenn die Suppe heiß serviert wird, kühlt sie in derart flachen Tellern recht schnell aus. Außerdem tut sich die Kellnerin mit den großen Tellern sichtbar schwer.

Neue Runde, neues Glück, denke ich mir als meine Eiernockerl mit grünem Salat serviert werden. Etwas viel Ei, etwas wenig Nockerl ist mein erster Eindruck. Mein zweiter Eindruck: Etwas wenig Geschmack. Wobei wenig Geschmack untertrieben ist: Die Eiernockerl sind tatsächlich ungewürzt. Kein, Salz, kein Pfeffer, keine Kräuter oder Zwiebeln verleihen diesem Gericht irgendeine Note. Das verstehe ich nun wirklich nicht und habe ich in der Form noch nie erlebt. Der grüne Salat schmeckt ganz normal. Neben mir wird ein Gericht als eiskalt zurückgeschickt. Nicht nur ich scheine wenig glücklich mit dem Essen zu sein. Auf ein Dessert will ich mich erst gar nicht einlassen.

Fazit: Die Kulinarik kann mit dem Golfplatz bei weitem nicht mithalten. Ich verstehe das nicht, denn der letzte Eindruck über eine Golfanlage wird eben oft erst bei Speis und Trank im Clubhaus gewonnen. Und der ist, so wie in anderen Golfanlagen schon erlebt, leider auch beim GC Admastal nicht besonders gut.
Hilfreich8Gefällt mir9Kommentieren
2 Kommentare

Löbliche Ausnahme: GC Ottenstein, Restaurant Hettegger!

24. Sep 2015, 15:57·Gefällt mir1

Er ist wieder zurück :)

24. Sep 2015, 15:41·Gefällt mir1
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