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Di, 16. April 2024
bluesky73
Experte
am 30. Juli 2015
SpeisenAmbienteService
„Mediterran – BurgerGrill“ prangt seit geraumer Zeit auf der Lannacher Steinhalle so gut platziert, dass man es beim besten Willen nicht übersehen kann. Alle Nachforschungen führen allerdings ins Leere – außer dem Schild gibt’s nicht viel. Anfang Juli war es allerdings soweit, mit großem Pomp, zahllosen Gästen und brasilianischen Tänzerinnen (wohl wegen der heißen Temperaturen?) wurde dort, wo sich einst ein Grieche versuchte nun ein Burgerladen eröffnet.

Grund genug, einen mittäglichen Ausflug zu wagen. Die Steinhalle ist ein großzügig ausgelegtes Veranstaltungszentrum, dementsprechend viele Parkplätze stehen vor dem Gebäude zur Verfügung. Im Freibereich ist ein kleiner Gastgarten aufgebaut, einige Gäste sind schon anwesend. Mir fällt das Schild „Selbstbedienung“ ins Auge, was sich nicht nur auf den Gastgarten, sondern auf das gesamte Lokal bezieht.

Im Inneren wurde kräftig umgebaut - entlang der Fensterfront stehen rund neun Tische mit jeweils einem Sessel und Sitzbänken, durch die sehr hohen, mit braunem Leder bespannten Rückenlehnen der Bänke entsteht so etwas wie ein Kojen-Charakter. Die Tische sind aus dunklem Holz, alles wirkt sauber, aber trotzdem irgendwie unfertig und ohne durchgängige Linie. Das kleine und das große Kerzerl im Glas, das auf jedem Tisch steht trägt auch nur wenig zum Ambiente bei.

Gegenüber von der Tischreihe findet sich nun die Theke, hinter der zwei Mitarbeiter fleißig werken, die Burger bauen, Zutaten grillen und regelmäßig Pommes aus dem dahinterliegenden Küchenbereich holen. Erste Ansprechperson für den Kunden ist ein weiterer Mitarbeiter, der die Bestellungen aufnimmt und gleich kassiert. Die Getränke warten rechts von der Theke im Kühlschrank, Eis gibt’s zur Selbstentnahme nahe dem Eingang.

Die Betreiber des Burgerlokals sind gleichzeitig jene des „Mediterran“ am Lannacher Hauptplatz, was auch die auf den ersten Blick nicht ganz nachvollziehbare Namensgebung erklärt. Dem Konzept des Lokales folgend stellen wir uns an – gleichzeitig mit uns sind einige weitere Gäste eingetroffen und bringen die Servicecrew ordentlich ins Schwitzen. Ein Flyer mit den Gerichten macht die Runde, ich frage nach weiteren „Speisekarten“, die uns erst danach ausgehändigt werden. Die Auswahl an Gerichten beschränkt sich auf Burger und Kebap, wobei mir der „Käsekrainermasse – Burger“ wohl noch lange in (schauriger) Erinnerung bleiben wird.

Wir bestellen unsere Burger, bezahlen und nehmen an einem der freien Tische Platz. Gute zehn Minuten später wird der erste der beiden Burger serviert.
Ein Lannach Burger (Euro 8,50; mit 180g reinem, österreichischem Rindfleisch, Speck, Spiegelei, Tomatenscheiben, Salat, Zwiebeln und Spezialsauce, dazu Pommes) soll es für den Kollegen sein. Das mit Sesam bestreute relativ große Burgerbrötchen wurde nicht ganz durchgeschnitten. Was auf den ersten Blick praktisch erscheint täuscht, denn so quillt das halbe Innenleben des Burgers auf einer Seite heraus und hinterlässt ein eher gewöhnungsbedürftiges Bild. Diesen Burger ohne Besteck zu essen ist unmöglich.

Nun wird auch mein Burger serviert: der Cheeseburger (Euro 6,90; mit 180g reinem, österreichischem Rindfleisch, Cheddar Cheese, Tomaten, Salat, Zwiebeln, Gurken und Spezialsauce, dazu Pommes). Das Bun ist leider an der Schnittfläche nicht angetoastet worden, das Brot selbst sehr weich, geschmacklich aber zumindest ok. Das Pattie ist so gleichmäßig geformt, dass es sich wohl um ein vorgefertigtes, tiefgekühltes Produkt handeln dürfte, der Geschmack verstärkt diese Vermutung. Die restlichen Zutaten sind frisch, wobei der weiße Zwiebel zu scharf und zu grob geschnitten ist und am Teller zurückbleibt. Die Pommes sind ebenfalls TK, aber geschmacklich ok, Ketchup kommt im Portionssäckchen.

Der kurzfristige Gästeansturm ist verebbt, wir sind ebenfalls fertig und unsere Teller werden abserviert. Dabei erkundigt man sich, ob alles gepasst hatte. Wir sind gesättigt und kehren an unsere Wirkungsstätte mit zwiespältigen Gefühlen zurück, für die beiden Burger und zwei Getränke waren in Summe grob 20 Euro fällig.

Zum Fazit: Das Ambiente ist zwar neuwertig, allerdings fehlt das gewisse Flair bzw. die durchgängige Linie. Das Service war ok, phasenweise ein wenig überfordert aber freundlich. Stellt sich die Frage, wie viel Aufwand es mehr wäre, die Bestellung auch noch aufzunehmen, wenn ohnehin schon serviert wird. Die von uns gegessenen Speisen waren zwar besser, als in der bekannten Systemgastronomie, allerdings dann doch wieder so vorgefertigt, dass keine rechte Freude aufkommen will – für einen schnellen Snack hin und wieder wird’s reichen.
Lannach - Burger - Mediterran BurgerGrill - LannachMediterran BurgerGrill - LannachCheese-Burger - Mediterran BurgerGrill - Lannach
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2 Kommentare

Wenn schon so etwas, dann ist mir ein Kebap lieber.

31. Jul 2015, 15:45·Gefällt mir

Käsekrainermasse – Burger Bin gerade in Deutschland, da könnte ich ähnliche schaurige Geschichten erzählen. Was ein Käsekrainermasse - Burger sein soll, will ich aber auch nicht wissen...

30. Jul 2015, 09:34·Gefällt mir2
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