In der Umgebung
Do, 18. April 2024
Diese Review zählt nicht für die Gesamtwertung des Lokals, da dieser Tester dieses Lokal bereits neuerlich bewertet hat.
laurent
Experte
am 6. Juli 2015
SpeisenAmbienteService
Nach einem ¾ Jahr wieder einmal beim Sittl eingekehrt; unverändert und das ist gut so. Der Innenhof war an diesem heißen Abend genau das Richtige: Unter mächtigen Bäumen sitzend, wilder Wein wuchert an den Wänden, eine Lichterkette erhellt das Ambiente, Waschbetonplatten, einfache Tische mit schmutzigem Tischläufer, Bierdeckel und Menage, gewickeltes Besteck in hauchdünner Serviette. Der Andrang ist groß, den Aschenbecher darf man vom Nebentisch mitbenutzen, sehr kommunikativ.
Das 1740 erstmals urkundlich erwähnte, denkmalgeschütztes Biedermeiergebäude, eines der wenigen noch erhaltenen am Rande des Brunnenviertels, ist Retro bis zum geht nicht mehr. Das Speisenangebot old fashioned, dem Ambiente angepasst. Saure Wurst, Ganslschmalzbrot, Schweinsbraten, geröstete Knödel…, Putenschnitzel“Hawai“- die letzte Innovation aus den 70-ern. Der Radler noch selbstgemischt, der Bouteillenwein – ein nicht näher definierter Retzer- um 9 Euro!
Das geröstete Hirn mit Ei ohne Fehl und Tadel. Zwiebel leicht glasig angebraten, das Ei nur leicht gestockt. Die Petersilerdäpfeln nicht aus „vorgefertigten Kartoffeln“ sondern „handgeschält“, in richtig viel Butter geschwenkt und mit reichlich Petersilie. Ja sogar ganz gewöhnliche Petersilerdäpfeln können besonders gut schmecken. Der dazu bestellte Grüne Salat, ein Häuptelsalat mit klassisch-wienerischer, leicht süßlicher Marinade. Das Ganze dann preislich nicht ganz „billig“; kam immerhin auf 15,40. Zwei Stück frisch zubereitete, hauchdünne und trotzdem flaumige Palatschinken mit Powidl um wohlfeile 4 €uro, dazu ein anständiger Kaffee. Der Service, eine Frau versorgte als Alleinunterhalterin den gesamten Gastgarten mit ca. 40 Gästen: Hut ab; sehr flink, umsichtig und rationell agierend
Hilfreich8Gefällt mir5Kommentieren
2 Kommentare

Gibts den Wirt noch in der gebückten Haltung oder hat er endlich seine wohlverdiente Pension angetreten?

29. Sep 2016, 17:26·Gefällt mir

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. Ab und an trifft das wirklich in erschreckender Weise zu. Ich muss wieder mal hin ins Wohnzimmer meiner Studienzeit. Wenigstens etwas das sich nicht geändert hat nochmals sehen bevor es sich ändert. Das Bauer in der Gumpendorfer ist schon lang ein Chinese, die schwarze Katze in Hernals ein Ärztezentrum und ich fühl mich auch schon ganz schwach. Ich brauch ein Golasch, ein ordentliches.

7. Jul 2015, 17:42·Gefällt mir1
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