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Fr, 19. April 2024

Il Mare - Bewertung

Stammersdorfer
Experte
am 26. Juni 2015
SpeisenAmbienteService
Dienstag wars der 23.6.2015, hinein in die 5er Bim, Station Stollgasse, eine vorm Westbahnhof hinaus, 2 Häuserblocks zu Fuß stadteinwärts bis zur Zieglergasse, da auf Haus Nummer 15 ist seit 40 Jahren das IL MARE des Pasquale Tavella.
Manche sprechen von der besten Pizzeria Wiens, ich kann‘s nicht beurteilen, kenne ich sie doch bei weitem nicht alle.

Liebstes Frau hat vor einigen Tagen telefonisch reserviert, war zwar etwas mühsam, weil das Gegenüber nur italienisch sprach, aber vielleicht ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Unseren Tisch haben wir übrigens bekommen.

Vor dem Haus in der Zieglergasse hat’s einen kleinen Gastgarten, der 40 Leuten Platz bietet, war aber kein Thema, weil zu kalt. Also hinein, 4 Gasträume gibt’s, a 25 Plätzen, wir sitzen im zweiten an der Wand im Eck, perfekt.
Das Ambiente, ja könnte irgendwie italienisch sein, hohe Räume, in unserem an der Decke Strohmatten, an den weißen Wänden verschiedene Bilder, auf verschiedenen Fotos der Chef mit mehr oder weniger Prominenten, wie Polster, Faymann, Marecek. Die Tische weiß eingedeckt, dazu Holzsessel mit Lederbezug, recht gemütlich. Auffällig ein Rundbogendurchgang den viele alte Lirescheine zieren und in der Mitte unseres Raumes eine Art Salatbar.

Das Personal, 1 Mädl, 4 Mann, woher? teils Italiener vermutlich, aber keiner aus unseren Landen. 2 mit Geldbörse, 3 ohne und der Chef Don Pasquale sieht alles :-) Freundlich waren sie alle irgendwie, aufmerksam nicht immer, manchmal wird der Wein nachgeschenkt, dann wieder nicht, einer fragt nach der andere nicht, alle sind für alle zuständig habe ich den Eindruck und sie schaffen es auch nicht, dass selbst für zwei Leut die Speisen zeitgleich auf den Tisch kommen. Die zwei wichtigeren haben ihren Job vermutlich irgendwann gelernt, die drei Hilfskellner eher nicht. Sehr durchwachsene Gesamtleistung, irgendwie spaßbefreit meinen wir, da geht mehr.

Der Prosecco zu Beginn war wie erwartet der Hammer, perfekt gekühlt, sehr fruchtig und spritzig. Zum Essen einen Gavi e Gavi aus dem Piemont, Jahrgang 2014 von Enrico Serafino, ein leichter fruchtiger Sommerwein trifft’s wahrscheinlich am besten, nicht über drüber aber fehlerlos und gut. Der Espresso danach kam von Cafee Mauro, sehr stark und schwarz wie die Nacht, leicht bitter, Oberliga würde ich sagen. Nein da war dazwischen noch was und zwar ein Montepulciano d’Abruzzo, auf Empfehlung des Chefs, zu den himmlischen Profiteroles. Ein Rotwein der Spitzenklasse, sehr fruchtig, angenehm und weich am Gaumen, herrlich, großartige Empfehlung.

Die eine gemeinsame Vorspeise ein Schwertfischcarpaccio vom Feinsten. Sehr dünn aufgeschnitten wunderbar harmonisch mit den warmen Eierschwammerln oben drauf, feinstes Olivenöl und Rucola. Ein tolles Geschmackserlebnis und auch das Weißbrot im Körberl, super frisch.
Meine Frau hatte als Hauptspeise ein Filet vom Branzino, beidseitig angebraten, die Haut kross, dazu ein Safterl aus Pfifferlingen würden unsere Lieblingsnachbarn sagen und Cherrytomaten. Das Ganze war zu Beginn schlicht fad, aber mit ein wenig Pfeffer und Salz wars dann richtig gut. Dazu gabs wieder Weißbrot, ideal zum Saft auftunken.
Nachdem die Pizza hier ja richtig gut sein soll, nahm ich mir eine San Daniele. Die kam recht dünn auf den Tisch, der Rand knusprig, innen weich, belegt war sie außer mit dem herrlichen (zu wenigen) Luftgetrockneten, mit Paradeisern, Gorgonzola und sonst nix, gar nix. Ja das hat richtig gut geschmeckt! War das jetzt typisch italienisch? Keine Ahnung! Dafür habe ich auch in Italien schon viele zu viele verschiedene Pizzen gegessen.
Ja und dann waren da noch die Profiteroles, gibt’s die auf der Karte, kann auch ich nicht nein sagen. Die zwei recht großen Brandteigdinger mit einer herrlichen, weißen Fülle, was auch immer das war? oben drüber sehr viel Schokosauce, allerfeinst und sehr sehr cremig. Hammer um den Ausdruck nochmals zu strapazieren.

Zusammenfassend Essen hui, Personal naja. Das Ambiente lädt nicht lange zum Verweilen ein, ist aber ganz oke. Wir haben mit Plastikgeld 107,-- Euro samt Maut gezahlt und sind ob der sehr erfreulichen Kulinarik, zufrieden nach Hause gegangen.
Il Mare - Wienhimmlische Profiteroles - Il Mare - Wien
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1 Kommentar

Penetrant waren die Kellner bei uns nicht, mag aber auch daran gelegen sein, daß die Hütte nicht voll war.

29. Jun 2015, 20:17·Gefällt mir
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