In der Umgebung
Do, 25. April 2024
dieBrotvernichter
Experte
am 17. Mai 2015
SpeisenAmbienteService
Hauslimonaden mit Gegenbaueressig angesetzt. Unkonventionell. Legere. Saisonal. Regional. Großteils Bio. Fladenbrot & mehr aus dem Lehmofen. Was wollen wir Brotvernichter mehr?

Heute genau das Richtige für uns. Wir waren nicht nur sportlich gekleidet, sondern wir waren’s tatsächlich vorher auch. Innenstadt. Lässiges Lokal. Dresscode „legere“ passt genau.

Windig kühl. Schade, großzügige Sonnenterrasse – da ist es uns heut zu zügig. Also rein in den Glaskobel. So viel Glas. Das ist auch geputzt – also glaubt man eh man würde draußen sitzen. Beim Betreten ist der große loftartige Raum nur locker besetzt. Daher dürfen wir uns einen Platz selber aussuchen. Lange Sitzbänke quer durch den Raum. Holzsessel gegenüber. Kleiner Tisch dazwischen. Direkt an den Fenstern 2er Tische mit 2 Sesseln. Puristisch. Oppulent dagegen der Wandschmuck. Riesige Gläser gefüllt mit eingelegtem oder vergärenden Obst/Kräutern/Gewürzknollen oder auch im Trockenzustand. Eins nach dem Anderen aneinandergereiht – wie Bücher stehen sie da. Man kann ihnen bei der Konservierung zusehen – und das unterstützt die Raumatmosphäre sehr positiv. Es wird lebendig.

Auch der werkenden Küchenmannschaft kann man zuschauen. Die Küche ist ziemlich offen. Und es wird fleißig, ordentlich und sauber gearbeitet. Das müssen die auch. Es wird ja wirklich fast alles selbst gemacht.

Tja, das Service ist – distanziert freundlich. Angenehm. Leicht unterkühlt – oder einfach nur cool? Vielleicht fehlt’s ein bissl an Vergorenem – dann wird’s meist persönlicher. So war’s halt noch der Trockenzustand. Passt in jedem Fall zur Atmosphäre – wär‘ der Wind nicht gegangen, hätten wir’s draußen in der Sonne wärmer gehabt. Trotzdem es hat gepasst – wir zwei waren eh lieb genug zueinander.

Zum Liebsein brauchen wir nicht viel Gährung - da reicht uns auch die hausgemachte Limonade angesetzt mit Bio Buchenspan-Essig. Das steigt zwar kurz in die Nase. Aber im Mund ist der Geschmack sehr rund, fruchtig und leicht süß. Spritzig. Ja, ein bisschen herb auch – das passt aber so. Vor allem der Kaffir-Limetten Limonade steht das. Die Rhabarber hätt‘ noch ein bisserl länger ziehen müssen. Aber auch ok. 0,5 Ltr 4,80.

Kleine Karte. Feine Sache(n). Nicht lang überlegen, einfach bestellen. Vorspeise wird geteilt. Fleisch ist bio. Also her mit dem feinen Roastbeef in der Lehmflade mit Wasabi-Mayonnaise und Mungosprossen. Selbst gezogen. Auch die Mayonnaise. Beides schmeckt man. Cremig, leicht säuerlich, sehr dezente Schärfe (Wasabi, nicht grün), gutes Öl, frische Eier – einfach gut abgeschmeckt, diese Mayonnaise. Die Sprossen – so frisch geerntet als ob sie noch leben würden. Herrlichst knackig. Keine weißen wassrigen Teile. Nur gekeimte Bohnen. Grüner nussiger Geschmack. Perfekt. 9,50.

Die gefüllte Flade wurde geviertelt und 3 zu 1 geteilt. Es hat uns geschmeckt.

Der Fleischtiger will noch ein Maishenderl verspeisen und gibt sich mit dem Filet zufrieden es wird ja eh mit Gremolata serviert. Bulgur mit Salzzitronen und knackiges Spargelgemüse kommt auch noch dazu. Der Vitaminhaushalt ist wieder im Lot. Mit Vitaminen geht’s weiter. dieBrotvernichterin macht ihrem Namen alle Ehre und nimmt noch einmal die Lehmofenflade zum Vorspeisenteller mit Melanzaniaufstrich, eingelegtes Grillgemüse, Oliven und Karpern. Prosciutto dazu? Nein, lieber nicht. Aber Ziegenfrischkäse, wenn der Extrawunsch realisiert werden kann? Ja, sicher.

Top Zutatenqualität. Da kann beim Vorspeisenteller nicht mehr viel schief gehen. Einfachste Zubereitungsart. Aber die Gemüsesorten sprechen für sich. Das Eingelegte ebenso. Das Fladenbrot schmeckt auch lose und lauwarm. Aber mit dem niederösterreichischen Ziegenfrischkäse noch besser. Der Aufstrich war mehr Hummus als Melanzani. Ganz ok, aber sehr unspektakulär. Überrascht hat der gegrillte Fenchel. Sehr gut. Paprika, Zucchini, Melanzani – alles gegrillt. Alles da. Pur. Simpel und gut. 12,50.

Volles Programm und zwar richtig gut gewürzt. Vor allem aber der Bulgur zum Maishenderl. Fruchtig würzig der Bulgur – knackig aber leider bitter der weiße geröstete Spargel. Die Gremolata bringt herbe Kräuternoten ins Spiel. Frische Kräuter – bestes Öl. Saftigstes Hendlfleisch. 13,00.

Kaffee zum Abschied. Sojamilch kein Problem. Kaffee Latte. 3,80. Gutes Sojamilchprodukt – nicht zu sojalastig. Schön rund, leicht süßlich. Angenehm zu trinken – auch ohne Zucker.

Jetzt aber die wichtigste Komponenete, der Kaffee: wir vermuten Hausbrandt – „Triest“ ist sicher. 95% Arabica. 5% Robusta. Beim doppelten Espresso 4,00 schmeckt man das dann auch ordentlich raus. Hausbrandt mögen wir sowieso. Aber wir präferieren halt 100% Arabica. Kaffe sehr gut, aber wir kennen Besseres.

Sowie das Essen. Es war sehr gut. Aber wir kennen doch noch Besseres. Die Frische und die Handarbeit schmeckt man. Das gibt’s nicht oft. Außergewöhnlich geschmackvoll ohne viel Drumherum.Wiederholung? Aber sicher. Am Abend wird der Grill angefeuert. Aus dem Lehmofen kommt nicht nur Brot sondern auch Steckerlfisch. Das wollen wir auch noch verkosten.

Urban ist der Karlsplatz sowieso. Gardening gibt’s am Teller zu kosten und gleich nebenan zu bestaunen. Da passt das lässige Restaurant gut hin. Musikalische Untermalung aus den Lautsprechern in- und outdoor war genau das Richtige für uns. Und wir haben uns recht wohl gefühlt. Im Sommer ab auf die Terrasse mit bestem Grillgut. Wir freuen uns drauf.
Hilfreich10Gefällt mir8Kommentieren
2 Kommentare

Am "Auswärtsfrühstücken" müssen wir noch arbeiten. Wir arbeiten hart dran - und schaffen's irgendwann zum Birchermüsli ins Heuer ;)

19. Mai 2015, 20:19·Gefällt mir

Tipp: Frühstücken - und ja nicht ohne Birchermüsli. :)

19. Mai 2015, 18:26·Gefällt mir
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.