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Do, 25. April 2024

The View - Bewertung

uc0gr
Experte
am 12. Dezember 2014
SpeisenAmbienteService
Ich muss gestehen, das Lokal war für mich eine völlige Unbekannte, nicht einmal annähernd momentan war mir das „The View“. Ich muss aber als „Innerstädter“ auch gestehen, nicht so oft den Weg in Richtung oder gar über die Donau zu suchen – meine Schuld. Durch einen Gutschein erst, für ein „Ribeye-Steak mit Ofenkartoffel und Sauerrahmdip“, wurde ich auf das Lokal aufmerksam – so viel kann ich vorwegnehmen, „Gott sei Dank!“.

Direkt im großen DDSG-Gebäude, wo auch die großen Schifffahrten bis zum Schwarzen Meer stattfinden, rechts nachdem man vor der Reichsbrücke auf den Handelskai „runtergefallen“ ist, vis a vis der wunderschönen Mexikokirche, befindet sich das Lokal. Leider ist die Zufahrt, von der Innenstadt kommend, nicht ganz ideal, da man sich automatisch auf der falschen Seite des „Handelskai“ befindet – aber egal, es lässt sich per Umkehr an der nächsten Kreuzung lösen oder man kommt einfach über die Stadionbrücke bzw. „Süd-Ost-Tangente“ hierher.

Dafür wird man aber mit einem ausreichend großen Kundenparkplatz belohnt, sodass sich bezüglich der Autounterbringung überhaupt keine Frage stellt (etwa 40 Gratis-Parkplätze). Auch wird man mit einem imposanten, sehr tollen und erholsam beruhigenden Ausblick über die Donau in Richtung Donaustadt beschenkt. Ob einem jetzt die neue „Skyline“ von „DC“ gefällt, lasse ich dahingestellt, für mich aber bleibt die „DC“ („Donau-City“) für immer die Donaustadt. Und den „DC-Tower“ hätte ich persönlich nicht so sehr wie ein sich damit unbedingt selbst für die Unendlichkeit verewigen müssender „Architekt“ gebraucht – eine sehr austauschbare Architektur, die sich wie ein roter Faden seit Jahren durch Wien zieht. Bestreiten will ich aber nicht, dass man im „The View“ bei Sonnenuntergang sicher recht romantisch den einen oder anderen Cocktail im Gastgarten, direkt an der Donau, genießen kann – das stelle ich mir besonders für einen gemütlichen, lauen Sommerabend äußerst attraktiv und definitiv erholsam vor, gratis „Schifferlschauen“ inklusive.

Der Küchenchef, Hubert Vogl, ein „very good Steirer-Man“, bietet eine Küchenlinie, die man als modern interpretiert österreichisch, mit mediterranem und asiatischem Einfluss beschreiben könnte. Ob italienische Antipasti, asiatische WOK-Gerichte oder auch einfach nur ein Wiener Schnitzel oder einen Burger, Küchenmeister Vogl schafft das alles mit bemerkenswert sicherer Kochleistung. Das Fleisch bezieht man von „Wiesbauer-Gourmet“, die Antipasti sowie das mir bis dato unbekannte, aber ausgezeichnete native Olivenöl direkt von Händlern aus Kalabrien.

Natürlich hatten wir im Vorfeld reserviert, auch wenn es sich als nicht unbedingt erforderlich herausstellte. Ein sehr, sehr bemühter und irrsinnig netter, persönlicher Gastgeber, nicht nur einfach der Serviceleiter sondern der Lokal-Chef selbst, Igor Jakobovic, begrüßte uns herzlichst und begleitete uns gekonnt, sattelfest und souverän durch den Nachmittag. Ich nehme es hier bereits vorweg, dieser Service war in jeder Hinsicht „AUSGEZEICHNET“ (5), sei es bei Empfehlungen, beim Nachschenken, bei Herkunftsfragen, beim Betreuen, etc. gewesen.

Im Lokal, ein Nichtraucherlokal übrigens, trifft man einerseits auf „jazzig-bluesige Lounge-Musik“ in sehr angenehmer Lautstärke als auch auf ein außerordentlich interessantes und modernes Interieur – jetzt bemerkt man erst gesamtheitlich die Kreisform des Restaurants so richtig. Im Zentrum des Geschehens befindet sich eine sehr schöne und lichtbetonte runde Bar, die Möblierung besticht durch helle, cremefarbene Lederbezüge sowie mittelbraune Holzmöbel und mittelbraunem Laminat. Rundherum ist alles, wie in einem Leuchtturm, großzügig verglast, und daher ist das „The View“ äußerst lichtdurchflutet gestaltet. Man fühlt sich sofort sehr wohl und gemütlich aufgenommen im „The View“.

Zu trinken hatten wir ein tolles „Schneider Weiße Alkoholfrei“ (EUR 4,40 / 0,5l) mit herrlichem Karamellton, ein „Gold Fassl Zwickl“ (EUR 3,10 / 0,33l), einen „Leth Rosé 2012“ (EUR 3,50 / 0,125l) sowie einen „Cappuccino“ (EUR 3,20) und einen „Espresso Doppio“ (EUR 4,10) – Julius Meinl Premium Kaffée, hier deutlich besser als sonstiger Durchschnitt.

Abseits unseres Gutscheines für den Hauptgang wählten wir natürlich auch noch andere Speisen. Das „The View“ hat überraschenderweise keinerlei Auszeichnungen, daher bewerte ich das Lokal auch genau in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Eine Menage mit diesem herrlichen, mir eben aber bisher unbekannten Olivenöl („Il Casolare“ – Farchioni) wurde uns flugs gereicht.

► „Tomaten-Cremesuppe“ (EUR 4,50):
Wunderbar heiß, mediterran abgeschmeckt und fruchtig kam die Suppe an den Tisch. Das Obershäubchen passte definitiv sehr gut, war es doch echtes Schlagobers und kein Fertig-Topping. Eine Suppe, die ein glattes „SEHR GUT“ (4) verdient.

► „Antipasti-Vorspeisenteller“ (EUR 12,50):
Den Antipasti-Teller teilten wir uns zu zweit, sicherheitshalber, leider! Herrlichster Südtiroler Schinkenspeck, fleischig g’schmackige Oliven, gegrillte Melanzani, gegrillte Artischocken, Pomodori Secchi sowie ein herrlicher Parmigiano mit Honignüssen machten uns, ob der tollen und nicht alltäglich erhältlichen Qualität, überglücklich. Hierfür gebe ich gerne ein „AUSGEZEICHNET“ (5), weil das einfach kein überall erhältlicher „Einheitsbrei“ sondern wirklich etwas Besonderes war.

► „Ribeye-Steak mit Ofenkartoffel und Sour-Cream-Sauce“ (Gutschein):
Das Steak war zwar relativ dünn, dennoch wurde die gewünschte Garstufe, „medium“, sehr gut erreicht. Das Fleisch in TOP-Qualität mit schönen Grillstreifen war einfach ein zarter Genuss. Die Ofenkartoffel, als „Folien-Schwan“ serviert, war in Ordnung, hätte aber durchaus mehr Bräune vertragen. Die hausgemachte Sauerrahm-Sauce war tadellos und sehr schmackhaft. Auch hierfür gebe ich gerne ein glattes „SEHR GUT“ (4). Die extra bestellte, hausgemachte BBQ-Sauce war ebenfalls sehr gut.

► „Maroni-Tarte mit Vanilleeis“ (EUR 6,50):
Man muss Mürbteig schon sehr gerne haben, um diese Interpretation, relativ dicker und „unfertig-buttriger“ Mürbteig, zu lieben. Mich hat man damit getroffen, die Maroni-Cremeschicht jedoch hätte deutlich intensiver nach Maroni schmecken dürfen. Die Schokoladensauce dazu war einfach für das feine Maroni-Aroma zu dominant. Trotzdem aber war dieses Dessert für mich handwerklich toll interpretiert und gefertigt. Daher gibt es auch ein glattes „SEHR GUT“ (4) hierfür. Das Vanilleeis dazu war natürlich nicht hausgemacht, deswegen gibt es aber keinen Abzug.

17 Punkte in Summe für 4 Speisen ergeben im Durchschnitt 4,25 Punkte und daher ein glattes „SEHR GUT“ (4). Es sind nur Kleinigkeiten, die das „The View“ vom Ausgezeichnet trennen. Wir waren in jedem Fall mit der Küchenleistung sehr glücklich und zufrieden. Hier wird frisch und sehr gut, mit hochwertigen Lebensmitteln gekocht. Der Küchenchef lässt sich zwischendurch ab und zu blicken und freut sich über Lob fast schon beschämt, unangenehm berührt, obwohl redlich verdient – auch das ist sympathisch.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls gerne ein „SEHR GUT“ (4), weil das „The View“ für mich eigentlich ein typisches, wenn auch ganzjährig geöffnetes „Sommerlokal“ ist und bei Kälte die vorhandenen Heizkörper doch etwas schwächelten. Die Sanitäranlagen sind sauber und gepflegt aber eben auch nicht mehr – da und dort wackelt etwas oder ist locker. Im „The View“ ist aber definitiv jede Feier möglich, sei es Hochzeit, Geburtstag, Taufe oder Ähnliches - man ist für jedes Fest offen und bereit und bietet einen extra Gastraum, der völlig abgeschottet werden kann. Beachtliche knapp 170 Sitzplätze im Restaurant und zirka 150 Sitzplätze auf der Terrasse bietet das „The View“ an.

Fazit: wir waren sehr froh, diese Perle entdeckt zu haben – ohne Gutschein wären wir wohl niemals im „The View“ eingekehrt, und genau deshalb finde ich die Gutscheinaktionen auch so wertvoll. Sie locken uns einfach immer wieder in unbekannte und sonst wahrscheinlich nie besuchte Lokale. Live-Musik am Sonntag (mit Tanzmöglichkeit) von 17:00h – 20:00h, tägliches Frühstück (bis 16:00h), Mittagsmenüs (Mo bis Fr von 11:30h bis 15:00h) sowie ein „Fünf-Uhr-Tee“ am Sonntag, „It’s tea-time, my dear, isn’t it!“, vervollständigen das Angebot. Das „The View“ ist sicherlich nicht billig jedoch jeden Cent wert und daher preislich auch angemessen – tolle Speisenqualität trifft ebenso tolle Zubereitung. Eine Empfehlung von mir mit ruhigem Gewissen - wir kommen sicher bei wärmerer, terrassentauglicherer Temperatur wieder.
The View - Visitenkarte-01 - The View - WienThe View - Visitenkarte-02 - The View - WienThe View - Ausblick über die Donau in Richtung Donaustadt - The View - Wien
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2 Kommentare

In größter Demut dankt der kleine Gerry

12. Dez 2014, 21:16·Gefällt mir

HGL vom 331er was sonst........ :-)

12. Dez 2014, 20:52·Gefällt mir1
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