In der Umgebung
Di, 23. April 2024

Lucullus - Bewertung

kuechenmeister
Experte
am 20. November 2014
SpeisenAmbienteServiceKeine Wertung
Ich habe das Lucullus an einem Novembertag zu Mittag besucht und das Lokal dabei von einer ganz anderen Seite kennengelernt, als sie Bubafant in ihrer exzellenten Review nach einem lauen Sommerabend auf der Terrasse beschrieben hat.

Kalt ist es heute, im Schanigarten sitzen dennoch einige Hartgesottene, wir gehen aber lieber hinein. Das Lokal ist voll, sehr voll. Wie eine U-Bahn zur Stoßzeit. Wir kommen kaum durch die Tür. Erster Eindruck: das hier ist kein Restaurant, es ist eine Küche, in der man auch gleich essen kann. In dieser Küche arbeiten Profis unter Hochdruck, um die hungrigen Massen im Eiltempo zu verköstigen. Das Publikum setzt sich aus den Büromenschen der Umgebung zusammen und – Grüß Gott, Herr Generaldirektor – auch aus Leuten, die ich eher im nahegelegenen Steirereck erwartet hätte.

Die Deko ist ebenfalls unerwartet. Marokkanisch anmutende Leuchten, mehr oder weniger echte Perser auf Fliesenboden. Dazu alte Werbetafeln, fotografische Ansichten von Wiener Gastlichkeit aus dem letzten Jahrhundert, ausgesprochen kuriose Deckenleuchten aus meterlangen Glühbirnenreihen, die mit leeren Weinflaschen eingerahmt sind, die vollen Pendants dazu an den Wänden, dunkle Holztische, bunte Sofas.

Selbstbedienung. Die lange Schlange entmutigt. Aber es geht dann überraschend schnell. An der Nirostatheke schnappt man sich Tablett, Besteck und Gläser. Letztere füllt man an der Wasserleitung. Natürlich gibt es auch andere Getränke, zu denen greift hier aber mittags kaum jemand.

Zu essen gibt es Menü. Nur Menü. Heute eine Pastinakencremesuppe, dann wahlweise Tafelspitz oder Kaspressknödel, Schoko-Mandelkuchen. Drei Gänge um € 7,50, zwei um € 7,-. Im Akkordtempo stellen die Köche die Teller auf die Theke, ebenso schnell schnappen die Gäste sie sich, dann zur Kassa, an den Tisch, schnell essen und zurück in die Arbeit.

Das Essen schmeckt bestens. Die Suppe mit Schwarzbrotcroutons harmonisch, der Tafelspitz vorbildlich weich und saftig, dazu klassische Rahmfisolen, Wurzelgemüse, Erdäpfelschmarrn, Apfelkren. Alles tadellos.

Fazit: Fastfood einmal anders. Richtig gutes Essen, schnell, unkompliziert, preisgünstig. Der Andrang zeigt: das Geschäftsmodell funktioniert.
Tafelspitz-Menü - Lucullus - Wien
Hilfreich13Gefällt mir10Kommentieren
3 Kommentare

stimmt auch wieder :o) danke trotzdem!

23. Feb 2015, 13:38·Gefällt mir

@MartinP Das Bewertungsschema bei rete.at hat 6 Stufen, 0 bis 5. 3 bedeutet dabei "Gut" und das war das Essen im Lucullus. Gute Wiener Küche.

23. Feb 2015, 13:32·Gefällt mir1

eine frage zur bewertung: sie bewerten die speisen mit 3/5, obwohl sie in der Bewertung von "bestens", "vorbildlich" und "tadellos" sprechen ... war das essen nun wirklich nur befriedigend oder "richtig gut"? danke vorab

23. Feb 2015, 12:11·Gefällt mir
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.