In der Umgebung
Fr, 19. April 2024
Gastronaut
Experte
am 4. November 2014
SpeisenAmbienteService
Nachdem es ein Samstag war und und ein Schild vor dem Lokal diesen Tag zum Backhendeltag erklärt hatte, zählte ich für mich eins und eins zusammen und wusste bereits ohne eine Karte zu sehen, was ich bestellen würde. Dafür nahm sich die bessere Hälfte umso mehr Zeit die Karte nach vegetarischen Möglichkeiten zu durchsuchen. Aber bis auf Käsespätzle wollte sich nichts passendes finden lassen. Nachdem es sich hier um eine Gaststätte der hier ansässigen Brauerei im Stadtteil Göss handelt, ist zwar Bier hier das normale Getränk der meisten, wir bestellten uns aber Welschriesling und ich mir zusätzlich noch einen Pfiff einer Spezialbieres. Nur um zu kosten…

Kaum waren die Getränke am Tisch nahm ich einen kleinen Schluck und entschuldigte mich dann kurz für eine Minute. Kaum zwei Minuten später war ich zurück. Und das Backhendel stand bereits an meinem Platz. Nachdem ist so ziemlich allen Lokalen die ich kenne Backhühner frisch rausgebacken werden, hatte ich mit einer weitaus längeren Wartezeit gerechnet. Steht ja sonst auch übrigens überall angeschrieben…
Aber offenbar und schaderweise wird hier am Backhenderltag ein wenig vorgebacken. Die Panier war zum einen zu dick und zum anderen zu lange im heissen Öl gewesen, sprich leicht verbrannt. Dafür war das Backhuhn-Fleisch aber ausgesprochen zart, würzig und saftig. Von dazu gereichten Erdäpfelsalat könnte man das nicht behaupten. Der in einem Rexglas gereichte Salat war eine geschmacklose Pampe, die nur durch die Beigabe von Kürbiskernöl nach etwas geschmeckt hat. Nach Kürbiskernöl nämlich.

Irgendwann kamen dann auch die Käsespätzle daher. Garniert mit Röstzwiebel, die aussahen und schmecketen wie industriell hergestellt. Dafür kamen die Spätzle aber ohne sonst dazugereichten Salat daher. Geschmacklich waren die Teig-Bröckerl dafür aber in Ordnung, wobei der Käse intensiver hätte sein können. Wir tranken unseren köstlichen Welschriesling aus und erbaten die Rechnung. Auf diese stand dann nicht jener Welschriesling den wir bestellt hatten, sondern die fast doppelt so teure Edelversion. “Den haben sie ja so bestellt”,meinte die jetzt mürrische Kellnerin zu uns, was wir heftig verneinten.

Nur weil wir offenbar ortsunkundige Besucher waren, muss man doch wirklich nicht gleich den ältesten Trick im Buche anwenden, oder? Wir beharrten darauf, dass wir nur zahlen würden, was wir bestellt hatten, worauf die Dame noch mürrischer einwilligte. Vielleicht hätte es die Stimmung auch nicht wesentlich gehoben, wenn ich noch erwähnt hätte, dass die Hendlpanier verbrannt, das vorgebackene Huhn zu schnell da und der Salat geschmacklos waren. Also habe ich es mir dieses eine Mal verkniffen.

Nachdem ja die Wartezeit auf das Backhendl praktischerweise weggefallen war, hatten wir noch die Zeit für ein letztes Getränk in Leoben und fuhren mit dem Panoramalift hinauf in die Skyline von Leoben, konkret ist das Cafe Bellini, drei Stockwerke überhalb des Haupplatzes. Für eine halbe Stunde sitzt man hier wirklich recht nett beobachtet das Treiben am Platz unten. Der Ärger über den Schwarzen Adler war auch schnell weg. Ein weiterer Pfiff des Lokalen gebräus hat dabei sehr geholfen. Hierher würden wir sicher wiederkommen, wenn es uns wieder einmal nach Leoben verschlagen würde. In den “Schwarzen Adler” aber bestimmt nicht mehr!
Backhendltag - Arkadenhof - Schwarzer Adler - LeobenBackhendl - Arkadenhof - Schwarzer Adler - Leobenüberhöhte Rechnung - Arkadenhof - Schwarzer Adler - Leoben
Hilfreich9Gefällt mir7Kommentieren
4 Kommentare

Natürlich war der Wein die 3,70 Euro pro Achterl wert. Ganz klar. Aber trotzdem darf ein Wirt oder eine Servicekraft nur jene Posten verrechnen, die der Gast auch bestellt hat. Wenn ich ein Schweinsschnitzel bestelle und ein Wiener Schnitzel bekomme, würde ich auch nur das bestellte bezahlen. (Wobei man da natürlich den Unterschied eindeutiger erschmecken würde als beim Wein. Wir dachten, sie hätten schlicht und einfach einen guten Hauswein) Und ja, die Servicekraft hat tatsächlich unprofessionell reagiert...

4. Nov 2014, 15:44·Gefällt mir

dann muss ich sagen finde ich die kritik nur bedingt angebracht......immerhin habt ihr ja, auch wenn nicht bestellt, was für den entsprechenden preis geboten bekommen und 3,70 für das achterl finde ich hier durchaus ordentlich kalkuliert. in Ordnung ist das ganze natürlich nicht und für den aussenstehenden der nicht dabei war natürlich schwer zu beurteilen, die Kellnerin dürfte ja in jedem fall nicht gut reagiert haben......ich hätte dennoch in diesem fall die 3,70 bezahlt!

4. Nov 2014, 15:09·Gefällt mir

Wir haben den güstigen bestellt und den gute bekommen und getrunken.

4. Nov 2014, 14:18·Gefällt mir

welchen wein habt ihr serviert bekommen/getrunken? den günstigen oder den "guten"?

4. Nov 2014, 13:22·Gefällt mir
Konto erstellen
Schon Mitglied?
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.
E-Mail
Benutzernameautomatisch
Passwortautomatisch
Indem Sie fortfahren, erklären Sie sich mit unseren Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung einverstanden.