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Fr, 29. März 2024

le Pho - Bewertung

uc0gr
Experte
am 6. Oktober 2014
SpeisenAmbienteService
Das „Le Pho“ ist ein mittelgroßes Restaurant, ein Eck-Lokal in der Gumpendorfer Straße und bietet vietnamesische Küche an. „Pho“ ist die traditionelle, vietnamesische Suppe, meist mit tüchtig viel Nudeln serviert – mehr schon als sättigender Suppentopf. Bedingt durch die Parkpickerlzone war es bisher noch kein Problem, bei meinen sporadischen, aber doch relativ regelmäßigen Besuchen, einen Parkplatz zu finden – in unmittelbarer Nähe, versteht sich. Das Lokal selbst ist sicher keines, in dem man Stunden verbringen möchte, dafür ist es meiner Meinung nach zu nüchtern und zu unbequem eingerichtet – ein Nichtraucherlokal übrigens.

Der erste Raum ist zugleich der Schankraum, und wird natürlich durch ebendiese in hochglänzendem, hellem Holz ausgeführt, dominiert. Links ein paar Tische und rechts ein großer, runder Tisch. Im zweiten Gastraum befinden sich etwa zehn „Vierer-Tische“ und ebenfalls ein großer, runder Tisch. Der gepflegte, dunkle Laminatboden gibt diesem Gastraum, samt den großen Fenstern, ein relativ behagliches Ambiente. Die grünen und weißen Kunststoff-Sessel mit Metallgestell erinnern mich ergonomisch stark an die Schulsessel aus meiner Gymnasiumzeit und sind auf Dauer eher unbequem. Dieser Raum ist besonders hell und lichtdurchflutet. Ein großes Relief-Bild mit einer „Fluss-Szenerie samt Brücke“ sowie eine Art „Heiligenschrein“, bei uns wäre es wohl ein „Herrgottswinkel“, vervollständigen das Ambiente. Alles wirkt sehr sauber und sehr gepflegt.

Am Tisch stehen bereits Besteck, Metallstäbchen, Papierservietten, Hoisin- und Chilisauce für den lukullischen Genuss parat und natürlich auch der für das „Le Pho“ so typische Bestellzettel samt Bleistift, in dem man seine Wünsche selbst einträgt. An den Wänden wird mehrmals in großen Lettern darauf hingewiesen, dass Leitungswasser als Hauptgetränk im „Le Pho“ verrechnet wird (EUR 0,50 / 0,33l und EUR 0,90 / 0,5l). Bisher war ich immer gegen Mittag im „Le Pho“, da die Menüs nicht nur besonders günstig, sondern darüber hinaus auch schmackhaft und ausreichend sind. Angeboten werden die Mittagsmenüs Mo-Fr (außer Feiertags) von 11:30h – 14:30h jeweils wahlweise mit Glasnudelsalat oder Frühlingsrollen als Vorspeise.

Zu trinken hatte ich ein „Gösser Naturgold Alkoholfrei“ (EUR 2,90 / 0,33l) sowie einen ganz brauchbaren „Doppelten Espresso“ (EUR 3,60 - Illy).

➨ „Cha Gio - Vietnamesische Frühlingsrollen mit Schweinefleisch & Nuoc Mam“ (Extra zum Menü bestellt - EUR 2,60):
Die Rollen (2 Stück) waren sehr heiß, frisch frittiert und äußerst knusprig. Die Fülle aus Schweinefleisch, Karotten, Lauch, etc. war äußerst schmackhaft, und das Nuoc Mam dazu unterstützte noch den Geschmack. Leider waren die Rollen aber nicht gut abgetropft und so blieb ziemlich viel vom Frittieröl am Teller. „Nuoc Mam“ ist, nebenbei bemerkt, eine süßlich-scharfe vietnamesische Dipsauce, auf Basis von leichter Fischsauce bzw. fermentiertem Fisch, würzig und mit leichter Säure. Für diese Vorspeise gebe ich, bedingt durch das schlechte Abtropfen der Rollen, ein glattes „GUT“ (3).

➨ „Goi Mien Thit Bam - Glasnudelsalat mit Erdnüssen und Nuoc Mam“ (Vorspeise zum Mittagsmenü – im Menüpreis inkludiert):
Bestehend aus Gurken, Rettich, Erdnüssen, Glasnudeln, Karotten und Nuoc Mam wurde der Salat serviert. Für mich persönlich zwar gut abgeschmeckt, aber deutlich zu wenig scharf, was aber kein Problem darstellte, kann man doch mit der Chilisauce am Tisch nach Belieben nachwürzen. Auch hierfür gebe ich ein glattes „GUT“ (3)

➨ „Bap Rang Ga - Popcorn Chicken mit Reis und Zitrus-Kokos-Mayonnaise“ (Menüpreis - EUR 6,50):
Das Hühnerfleisch war zart und sehr gut, die Hülle jedoch sah deutlich knuspriger aus, als sie dann tatsächlich war. Lediglich etwa die Hälfte der Fleischstücke war noch knusprig und kross – schade. Über den zur Hauptspeise inkludierten Reis kann man nichts Schlechtes sagen – tadellos. Die Zitrus-Kokos-Mayonnaise passte hervorragend zum Huhn und gab dem Gericht zusätzlich noch einen exotischen Touch – ebenfalls ein glattes „GUT“ (3).

➨ „Kokoseis“ (EUR 2,80):
Natürlich war dieses Eis nicht hausgemacht, es war aber von einer sehr feinen Sorte aus der TK. Viele Kokosette-Stücke machten das Eis intensiv nach Kokosnuss schmeckend. Einfach, aber doch „GUT“ (3).

Für die Speisen gebe ich in Summe (12 Punkte für vier Speisen) ein glattes „GUT“ (3). Es lässt sich im „Le Pho“ durchaus schmackhaft und günstig speisen, insbesondere bei den Mittagsmenüs. Man könnte alle Speisen auch zum Mitnehmen bestellen, muss aber dann +EUR 0,30 für das Einweggeschirr zahlen. In der Speisekarte findet sich ein deutlicher Hinweis auf Verwendung von Nüssen oder Spuren davon, bei etwaiger Allergie wird das jedoch berücksichtigt.

Für das Ambiente musste ich doch länger überlegen, ist das „Le Pho“ sicher kein lauschiges, gemütliches Lokal – besonders zur Mittagszeit. Die Sauberkeit aber im Lokal, das Vorhandensein von Metallstäbchen und andere Gründe lassen mich aber dann doch noch ein „GUT“ (3) geben. Die Sanitäranlagen sind einfach und nicht mehr ganz modern aber gepflegt und sauber.

Der Service erhält von mir ein glattes „GUT“ (3). Ich wurde immer freundlich begrüßt und besonders die Chefin ist ausnehmend nett – „Kommen Sie bitte wieder!“, so ihr Verabschiedungsgruß. Nicht immer unproblematisch war jedoch die sprachliche Kommunikation.

Fazit: ich empfehle einen Besuch unbedingt und mit ruhigem Gewissen. Besonders die Auswahl bei den günstigen und gut schmeckenden Mittagsmenüs lässt mich immer wieder ins „Le Pho“ kommen. Das Preis-/Leistungsverhältnis empfinde ich als sehr gut. Für Bierliebhaber gibt es Saigon-Bier (Vietnam), Singha-Bier (Thailand), Kirin-Bier (Japan) und Tsingtao-Bier (China). Bankomat- / Kreditkartenzahlungen sind erst ab EUR 10,00 möglich.
Le Pho - Visitenkarte - le Pho - WienLe Pho - Visitenkarte - le Pho - WienLe Pho - Nasenschild - le Pho - Wien
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7 Kommentare

Ich war zur falschen Zeit am richtigen Ort. Gerne hätte ich in Singapur unvergeßliche Durianerlebnisse gehabt.

6. Okt 2014, 23:54·Gefällt mir

Hör mir auf mit dieser Stinkfrucht!

6. Okt 2014, 23:21·Gefällt mir

und vielleicht für den gesamten südostasiatischen Markt vielleicht noch mit Duriangeschmack?

6. Okt 2014, 22:43·Gefällt mir1

In Vietnam würde man dieses Mundwasser bestimmt als angenehm empfinden. Ein Duft, der alltäglich ist und ein Geschmack, den jeder Vietnamese mag - ich habe eine Marktlücke entdeckt!!!

6. Okt 2014, 17:28·Gefällt mir

Mundwasser auf Fischsaucenbasis...na servas....

6. Okt 2014, 16:07·Gefällt mir1

Nuoc Mam ist das Wort für die vietnamesische Fischsauce, also "unverfälscht", ohne Chili, Limette, Zucker usw. Die verdünnte Nuoc Mam-Sauce hat einen eigenen Namen, kann mich aber nicht daran erinnern. Leider wird in fast allen vietnamesischen Restaurant in Wien die hochverdünnte Variante, die in Vietnam höchstens als Mundwasser durchgeht, serviert.

6. Okt 2014, 16:00·Gefällt mir1

Wie immer HGL!

6. Okt 2014, 15:42·Gefällt mir
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