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Fr, 19. April 2024

Shalimar - Bewertung

Gastronaut
Experte
am 3. Oktober 2014
SpeisenAmbienteService
Warum das angeblich "älteste indische Restaurant Wien" so lange überleben konnte, ist mir nach dem aktuellen Besuch ein absolutes Rätsel. Selten ist mir ein so schwerfälliges Personal in Kombination mit so beliebigem Essen vorgekommen. Aber alles der Reihe nach...

Wir betraten das Lokal um 18.30 Uhr. Unseren Aperitif bestellten wir um 18.40 Uhr. Serviert wurde dieser um 19 Uhr. Was dort übrigens als "indische" Aperitifs angeboten wird, sind in der Regel Limonaden mit einem Schuss Alkohol. Weitere 15 Minuten später wurde erst das Gedeck zu unserem Tisch gebracht, das aus kalten Papadams und zwei Fertigsaucen bestand. Nach 45 Minuten im Lokal konnten wir also endlich bestellen...

Als Vorspeise bestellte ich mit einen Königsgarnelen-Spieß aus dem Tandoori-Ofen und meine Begleitung eine Portion Paneer in Erbsencurry. Beides bestellten wir "indisch-scharf" mit der Betonung, dass wir es tatsächlich extrem scharf lieben. Dazu orderten wir einmal salzigen Lassi und ein großes Bier. Dann begann das lange Warten.

Um 19.45 Uhr kamen die Vorspeisen, die vor Ewigkeiten bestellten Getränke 10 Minuten später. Meine Tandoori-Königsgarnelen, die mit wohlfeilen 18 Euro auf der Karte stehen, bestanden auf gezählten vier Stück Meeresgetier, die nach keiner zoologischen Einstufung als Königsgarnelen durchgehen würden. Die Mini-Garnelen wurden auf einem vollkommen übersäuerten Gemüse-Bett serviert. Das Beilagen-Naan war nicht fertig gebacken, dafür war aber der servierte Reis mit Rosinen kalt. Auf der anderen Seite des Tisches hatte der Paneer Konsistenz und Geschmack von eingelegtem Haloumi. Beide Speisen waren in gar keiner Form scharf. Wir baten den Kellner nochmal darum, zumindest bei der Hauptspeise für die nötige Schärfe zu sorgen...

Als Hauptspeisen bestellten wir für mich ein Murgh Madras und ein Okra-Curry. Beides eigentlich unkomplzierte Speisen. Und 20.15 wurden dann die beiden Speisen serviert. Den Schärfetest hat das Essen auch diesmal nicht bestanden, der Murgh Madras-Saft hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Suppe als mit einem Curry. Auch hier war die Fleischeinlage absolut unterdurchschnittlich, ich hatte meine wenigen Hühnerstückchen in wenigen Minuten allesamt aufgespürt und gegessen. Bei einem guten, scharfen Murgh Madras hätte ich das Fleisch, den Saft und die Beilagen in aller Ruhe zelebriert, aber das hier hat schlicht und einfach keinen Spaß gemacht. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches waren sämtliche Okraschoten bis zur Unkenntlichkeit zu Tode gekocht worden und waren auch geschmacklich kein Highlight.

Um nicht noch eine weitere Ewigkeit in dem viel zu heißen Lokal verbringen zu müssen, baten wir darum, unsere Desserts "zum Mitnehmen" nehmen zu können, zahlten und gingen. Wir verbrachten insgesamt 2 Stunden und 15 Minuten im Shalimar. Am Ende waren wir zwar gesättigt, aber vollkommen unbefriedigt.

Empfehlen kann ich das Lokal also absolut nicht!
Absolut unscharfes und viel zu dünnes Murgh Madras - Shalimar - WienGastraum 2 - Shalimar - WienDas Gedeck - Shalimar - Wien
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5 Kommentare

Königsgarnelen, die keine waren; Schärfe, die keine war? Für mich sind das Mängel. Aber vielleicht bin ich zu boshaft.

3. Okt 2014, 13:34·Gefällt mir

genau!. Und 2 ist angemessen. Es war nicht gut, es war nicht wirklich vollkommen schlecht. Es war eben nur "mässig"...

3. Okt 2014, 13:28·Gefällt mir

Ach ja, und 2 für diese miesen Speisen?

3. Okt 2014, 11:16·Gefällt mir1

Ist EUR 18 für Königsgarnelen wirklich wohlfeil?

3. Okt 2014, 11:14·Gefällt mir

War ein dreigängiges Menü...

3. Okt 2014, 10:14·Gefällt mir
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