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Fr, 19. April 2024
Alphawoelfin
Experte
am 27. Juli 2014
SpeisenAmbienteService
Nach dem Gewitter kommen wir beim Fuhrgasslhuber an. Wir wissen, dass er auch, gleich nach dem Eingang, einen überdachten Teil hat. Der Regen hat sich verzogen und die ersten Sonnenstrahlen lugen schon wieder hervor.
Als wir direkt vor dem Lokal einen Parkplatz finden, nehmen wir uns vor, uns in den schönen Gastgarten zu setzen - schließlich ist die Wetterfront schon vorbeigezogen.
Doch nichts da! Als wir reinkommen, sehen wir, dass die Tische und Bänke im Garten alle noch waschelnass sind. Es finden sich aber im Laubengang, überdacht, noch ein, zwei Tische.
Wir nehmen einen der freien Plätze und fangen an, zu warten. 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten. Nichts tut sich. Wir werden keiner Servierkraft ansichtig.
Nach ca. 20 Minuten schleicht ein junger Mann aus dem Lokal und auf Zuwinken kommt er auch zu uns an den Tisch.
Wein und Wasser sind rasch bestellt. Danach begeben wir uns an das Buffet.
Hier die nächste Unbill: Die beiden Frauen hinter der Theke unterhalten sich lautstark darüber, dass sie irgendein Manko, welches in der Kasse war, nicht bezahlen werden, und so weiter und so fort. Sie sehen uns, selbstverständlich. Aber das ist ihnen egal, sie plaudern einfach weiter.
Das Grillhenderl und der Erdäpfelsalat, welches wir doch noch ergattern, schmecken gut. Die beiden Aufstriche, Liptauer und Gorgonzala, bestehen grösstenteils aus Margarine. Das ist grauslich und gehört auch nicht so.
Immer mehr Gäste kommen, stellen fest, dass im Laubengang nichts frei ist und dass 1 Stunde nach dem Regen die Tische und Bänke im Garten immer noch patschnass sind. Frustriert gehen alle in das Innere des Lokales.
Dann kommt ein älteres Pärchen. Die Dame geht ins Lokal und organisiert sich ein Wischtuch. Damit trocknet sie die Bänke und den Tisch, den sie sich ausgesucht hat.
Ein grosser, dicker, bebrillter Kellner kommt immer wieder ins Freie und schaut den beiden Herrschaften zu, wie sie ihren gewählten Platz sitzfein machen. Dann dreht er sich wieder um und verschwindet im Lokal. Ein, zweimal taucht er noch auf und das Spiel wiederholt sich: Er beobachtet die ältere Dame und ihren Mann beim Trocknen - und geht wieder.
Nach mindestens einer weiteren halben Stunde und immer mehr Gästen, die Plätze suchen, kommt der Kellner mit einer Art Wischmop, und trocknet in langsamen Tempo die Bänke und - vor allem - auch Tische. Ob er mit diesem Wischteil sonst üblicherweise den Boden aufwischt, will ich gar nicht wissen. Wir sind verdattert.

Die einzige Erklärung die wir für dieses schlechte Service haben, ist, dass der Chef heute wohl nicht im Haus ist.
Hilfreich9Gefällt mir5Kommentieren
1 Kommentar

Gelungene Umsatzvermeidung. Ist im Laufe der Jahre rarer geworden, aber Wien bleibt doch Wien. (Karl Kraus nannte das eine gefährliche Drohung.)

27. Jul 2014, 18:25·Gefällt mir3
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