In der Umgebung
Do, 25. April 2024

Wolf - Bewertung

Stammersdorfer
Experte
am 17. Mai 2014|Update 21. Mai 2014
SpeisenAmbienteService
Gelistet in: INNEREIEN.....
Noch ein Lokal, auf das ich durch die Freizeit Beilage vom Kurier aufmerksam geworden bin UND es gibt Innereien. Im ReTe nachgeschaut, einige ansprechende Einträge gefunden und tags darauf reserviert. Das ging freundlich ab, man sollte allerdings wissen, dass telefonische Reservierungen nur ab 16h entgegengenommen werden, oder per Mail, wie ich auf der mitgenommenen Visitenkarte im Nachhinein lesen konnte.
Das erklärt mir warum der erste Anruf meiner Frau des frühen Nachmittags nicht erfolgreich war, da wurde ihr eher unfreundlich, im Wiener Dialekt erklärt, sie soll am Abend anrufen, oder ein Mail scheiben naja...... warum hebt er dann ab? aber egal.......
Die HP besteht aus einer Seite, kann leider NIX und man wird darauf auch nicht hingewiesen.

Das Lokal liegt Ecke Große Neugasse Rienößlgasse, noch im 4ten, nahe dem 5ten, perfekt mit der 1er Bim zu erreichen. Mit Schwung ins Lokal, hinein und ja....... ein unangenehmer Geruch/Mief empfing uns, irgendwas aus modrig, kaltem Rauch und??
Das GH Wolf besteht aus zwei Räumen, gleich beim Eingang der Schankbereich samt einigen Tischen, da wird (wenig) geraucht, der hintere, etwas größere, die NO SMOKING AREA, da bekamen wir unseren Tisch, der Geruch war derselbe.
Ich muss aber fairerweise sagen, das hat sich dann sehr rasch gelegt, sicher wegen dem Gewöhnungseffekt und wie das Lokal dann voll war und es war voll, war davon absolut nichts mehr zu merken und meine Frau ist da sehr heikel.
Ich will damit sagen nicht abschrecken lassen, einige hätten sicher am Stand umgedreht und wären zum Würstelstand gegangen :-)

Das Lokal bietet etwa 50 Personen Platz (ohne Reservierung kaum eine Chance) dunkle Wandvertäfelung überall, ab zwei Meter höhe weiß gestrichen, sehr hohe Räume, alles wirkt nüchtern und kalt, kein Bild kein gar nichts und die teils verschiedene Stühle haben mich an meine glorreiche Schulzeit erinnert, es war aber alles sehr sauber.

Die beiden Kellner waren freundlich und flott, aber nicht immer aufmerksam, nachfragen leider Fehlanzeige und zum Schluss wurde noch was verrechnet, das wir nicht hatten, was aber umgehend storniert wurde.

So und nun zu den wirklich erfreulichen Dingen und zwar .................... der Kulinarik.

Zu Beginn hatten wir zwei Grüner Veltliner Sekt vom Szigeti, der war zum einen sehr rasch am Tisch und zum anderen hervorragend, fruchtig, herrlich zu trinken.

Die Vorspeisen ein Wildschweinleberkäs mit Sauerkraut und Dijon Senf, ein Gedicht, harmonisch, ein etwas anderer Geschmack als herkömmlicher Leberkäse, sehr fein irgendwie.
Sowie Hendlherzen auf warmen Spargelsalat, ein Gedicht, sensationell die leicht süßliche Marinade, sehr beeindruckend.

Als Hauptspeisen gab‘s geröstete Kalbsleber, wir haben noch selten so eine weiche gegessen, einfach herrlich, mit gutem Erdäpfelpüree, in einem Zwiebelsaftl, dem hat zwar irgendwie der absolute Höhepunkt gefehlt, sehr gut war‘s allemal UND ein großen Beuschl, das einen sehr erfreulichen Eindruck am Gaumen hinterließ, das ganz große Hurra blieb aber auch da aus, die Serviettenknödel dazu, von der festeren Machart, perfekt, genau so will ich die.

Dazu haben wir ein Flasche Rotgipfler 2013 vom Ramberger aus Baden getrunken, ein wirkliches Highlight, man hat ihn zwar kaum „gerochen“, er war aber sehr fruchtig, hatte kaum Säure, war nahezu perfekt zu den gewählten Speisen. Eine Karaffe Wiener Hochquelle kam automatisch dazu, Kompliment!

Was Süßes sollte es zum Abschluss auch noch sein und JA es gab Schokomousse und ich liebe Schokomousse, noch dazu von der Valrhona, dazu etwas könnte Preiselbeermarmelade gewesen sein? die hat ganz ausgezeichnet gepasst, jedenfalls ein traumhafter Abschluss der Speisenfolge.

Nachdem das Flascherl irgendwo ein Loch hatte, haben wir noch je 1/8 Cabernet Cuvee (Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon) 2011 vom Schuller aus Neuhofen/Ybbs getrunken, die Rieden dürfte er aber rund um Oggau im Burgenland haben. Ein recht schwerer roter, sehr harmonisch der Abgang, ein ganz ein Feiner.

Der kleine schwarze starke zum Abschluss, einer wo der Löffel drin steht, hat die sehr gute Kulinarik perfekt abgerundet.

Alles in Allem ist das Lokal als solches gewöhnungsbedürftig, das Personal nicht schlecht, aber von sehr gut doch etwas entfernt, mehr Aufmerksamkeit wäre gefragt, das sehr schön angerichtete Essen aber ausgezeichnet.
Wir haben mit Maut 98,-- Euro gezahlt und sind nach kleinen „Anfangsschwierigkeiten“ sehr zufrieden, mit der großen roten GleisBIM, wieder nach Haus gefahren.
Hilfreich7Gefällt mir5Kommentieren
1 Kommentar

Ich steh ohnehin eher auf die Weine, die man weniger riecht, aber umso mehr schmeckt. Ein echter Winzer weiß, wie und warum.

19. Jän 2016, 08:42·Gefällt mir
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