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Fr, 19. April 2024

Neunläuf - Bewertung

Stammersdorfer
Experte
am 18. April 2014
SpeisenAmbienteService
Der Neunläuf im Ort Hobersdorf, Marktgemeinde Wilfersdorf, Bezirk Mistelbach gelegen, von Wdorf kommend, sehr bald nach dem Ortsschild auf der rechten Seite.

Ausreichend Parkplatz vorm Haus, Eingang links der Raucher, viele „Einheimische“ hatte ich den Eindruck, Eingang rechts ein kleiner, feiner Gastraum mit 8 Tischen, hell, freundlich, da eine Abtrennung durch eine riesige vier geteilte Holz Türe über die gesamte Wand, zum großen im hinteren Bereich gelegenen Speisesaal, der sonnig, noch heller, nicht ganz so freundlich und mit schlechter Akustik.

Einen sehr großen Garten hat‘s mit Kinderspielplatz, eine Art Tanzboden (dürfte schon sehr alt sein) der mit Verglasung zum öffnen, da kann bei Bedarf auch gegessen werden, der vierte Raum quasi und einige wenige Tische wirklich im freien. So eine Art Verkostungsraum hätte ich auch noch entdeckt?

Das Lokal gehört der NÖ Wirtshauskultur an und nur BARES ist WAHRES!

Chefin, Chef, Seniorchef „Oberkellnerin“ immer lächelnd, super freundlich, flott, nie aufdringlich aber immer da, nachfragend, Speisen immer gleichzeitig bringend.
Einen Kellner gibt’s, der fällt leider (deutlich) ab, grumml, kein Lächeln, aber korrekt, sonst würde ich dem Service eine 5 geben.

Wir waren gesamt 3x dort, haben so einiges probiert und JA die Küche war richtig gut, aber der Reihe nach:

Samstag 5.4.14, Nachmittag, vorher angrufen obs e was zu futtern gibt, ja eine "kleine" Karte. Außer uns keine Gäste im gesamten Lokal, das hat überhaupt nicht gestört.

Wir hatten gesamt 4 Spritzer mit ausgezeichnetem Vino, eine sehr gute Leberknödelsuppe, vom Feinsten der Geschmack der Suppe, das Knödel fest und ordentlich nach Leber schmeckend.
Dann Schinkenfleckerln rahmig, so stelle ich mir / wir uns das vor, mit Grünem. Da ein kleines Hoppala, es wurde auf die Marinade vergessen, das Problem wurde rasch gelöst, mit deutlich mehr an Salat als vorher und guter, leicht süßlicher Marinade.
Der Bedarf an (Blatt)Gemüse für den Tag war gedeckt, zumal ich bei meinem Schweinsschnitzel ein Gemischten dabei hatte, die extra bestellte Braterdäpfel herrlich knusprig.
Der für mich obligatorische Espresso, Kompliment die können ihn, beendete ein gar erfreulich Mahl.

Wir haben 36 Euro mit Maut gezahlt.

Gleich einen Tisch für Donnerstag den 10.4. um 18h reserviert, weil‘s so gut war. An diesem Tag mehr los, zwei große Gruppen mit etwa 60 Leuten, sonst, außer uns, nur noch ein weiterer Tisch.

An dem Tag gab‘s zwei Glas Haus Sekt, spritzig, leicht zu trinken, passte gut.
Das Beef Tartar vom Rinderbeiried mit Spiegelei drauf und 2 Stück Toast war irgendwie anders, nicht so wie man es kennt, aber gut, wir waren uns aber bis zum Schluss nicht klar, was das anders war?
Weiters ein Wildschinken mit einer Scheibe Schwarzbrot, zum „niederknien“ herrlich zart, hauchdünn geschnitten, leicht geräuchert würd ich sagen.
Dazwischen eine Zwiebelsuppe, die war der einzige Schwachpunkt unserer drei Besuche, irgendwie so leicht eingedickt, ähnlich einer Miso Suppe und die mag ICH gar nicht.
Als Hauptgang hatten wir Waldviertler Karpfenfilet gebraten, herrlich, zart, die Haut kross, mit Gemüse-Wildreis und verfeinert mit Räucherspeck (alles ganz klein geschnitten) bist du deppat des woa guat :-)
Sowie ein Herrenbeuschel mit Knödel, das ist das mit etwas Gulaschsaft drüber, habe ich mir erklären lassen, auch irgendwie eingedickt, da hat‘s aber weniger gestört, war gut, das Beuschel weich, die kleinen Semmelknödln schön fest, wie sie mir schmecken.

1 Flascherl Sauvi vom jungen Winzer Weindl aus dem Ort, kein Steirer, wie auch, ist ja ein Weinviertler, aber ein feines Weinderl allemal, mit der leicht grasigen Note.

Zum Abschluss ein Espresso + 1/8 Cuvee Exclusiv (Zweigelt/Rösler/Merlot) vom Frohner aus Loisdesthal, ein ganz feiner Geruch in der Nase und ein herrlicher Geschmack am Gaumen.

Der kulinarisch gelungene Abend schlug sich mit € 72,-- incl. zu buche.

Und weil es sooo gut war, gleich noch ein letztes Mal (weil dann nicht mehr in der Gegend) ein Tisch für den 17.4. 18h, also gestern, reserviert und die wirklich gute Kulinarik fand seine Fortsetzung.

Zu Begin wieder zwei Glas Haus Sekt, die Vorspeisen, zum einen ein Bärlauch Strudel knusprig gebacken, herrlich knoblauchähnlicher Geschmack, auf einigen grünen Blattln und a bissl Sauerrahm, sowie Blunzn in Hanfpanier, schon lange keine so Gute gegessen, die Panier vom feinsten, kannte ich so noch nicht.
Dann gab‘s Wildschale (Reh) gegrillt, mit sicher selbst gemachten Bärlauch Gnocchi in einer fantastischen Sauce, als Wildsauce steht sie in der Karte, das "Tier" herrlich weich, innen zart rosa, ein Gedicht UND Lammkotelett mit Fisolen und Charlotten, auch das vom allerfeinsten, stand dem Wild um nix nach.

Das Flascherl diesmal der Cuvee vom Frohner, der vom letzten Besuch, hat unserer Ansicht nach perfekt zu diesem Essen gepasst. PROST

Zum Abschluss wieder der Herr Segafredo.

Ja auch diesmal haben wir gezahlt, mit Trinkgeld waren es € 80,--.

Was sonst noch auffiel:
Ein ur alter SchnapsKINDERwagen steht herum, eine Prosciutto schneide Maschine, die bei einem unserer Besuche in Verwendung war, ein kleiner (feiner kann ich nicht beurteilen) Humidor.
Die Weine der Woche, alle aus der Region, originell in einer Glasflasche. (Boden unten offen) Salz- und Pfeffermühle "getarnt" als 0,5 l Flasche / sehr originell. Die Weinkarte am Tablet PC anzuschauen, auch nicht schlecht und mal was anderes.

Die Location dürfte ideal für Hochzeiten sein, der Gastraum kann zu einem Großen umfunktioniert werden, einen Tanzboden gibt‘s und für die Schreihälse und Quälgeister einen großen Garten samt Spielplatz.

Resümee aus drei Besuchen, ganz ausgezeichnete Küchenleistung, alles immer sehr schön angerichtet und exzellent die Würzungen, da steht einer am Herd der was vom kochen versteht, "hauberlverdächtig"
Das uns zumeist bedienende Mädl, versteht ihr Handwerk und hatte immer ein Lächeln im Gesicht, der Job dürfte ihr Spaß machen.
Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung passt beim Neunläuf in Hobersdorf perfekt.
Was die Location betrifft, das wirklich "urige" fehlt irgendwie, was es genau ist, weiß ich aber ehrlich gesagt nicht, vielleicht ist es mir zu unaufgeräumt, wie man so schön sagt.
Die Weine der Woche, Flasche unten offen, sieht man auch nicht jeden Tag - Neunläuf - Wilfersdorf/HobersdorfSalz und Pfeffermühle als Weinflasche "getarnt" originell - Neunläuf - Wilfersdorf/Hobersdorf
Hilfreich10Gefällt mir8Kommentieren
1 Kommentar

..´s gibt leider nur noch wenige lesenswerte Berichte, dies ist einer der besonders Lesenswerten! Danke Stammersdorfer

18. Apr 2014, 12:47·Gefällt mir3
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